Ein Oberleitungsschaden im Bereich Rendsburg führt seit dem frühen Sonntagmorgen zu erheblichen Zugausfällen und Verspätungen auf der Strecke zwischen Flensburg und Neumünster. Ursache ist offenbar ein Militärtransport mit einem Panzer, dessen offene Luke die Oberleitung beschädigte.
Oberleitungsschaden durch offenen panzerdeckel verursacht
Am 06.07.2025 gegen 7:45 Uhr kam es im Bereich von Rendsburg zu einem Schaden an der Bahnoberleitung, der den Zugverkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung zum Erliegen brachte. Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bahn fiel zunächst die gesamte Strecke zwischen Flensburg und Neumünster für etwa zwei Stunden aus, ehe zumindest ein Gleis wieder freigegeben werden konnte. Die Reparaturarbeiten dauern weiterhin an, eine genaue Zeitangabe zur Behebung des Schadens liegt nicht vor.
Die Ursache für den Schaden wirkt ungewöhnlich: Ein Militärtransport mit mehreren Panzern passierte die Strecke, wobei bei einem Fahrzeug eine Luke offenstand. Fotos aus einer lokalen Facebook-Gruppe zeigen den Transport am Bahnhof von Rendsburg; über dem offenen Deckel hängt deutlich sichtbar die Befestigung der Oberleitung herab. Ein Nutzer kommentierte das Bild mit „Panzer reißt Oberleitung ab“ und beschrieb damit anschaulich das Geschehen.
Augenzeugenberichte zum schaden
Ein weiterer Augenzeuge berichtete, er habe unmittelbar miterlebt, wie sich die offene Luke beim Vorbeifahren am Fahrdraht schleifte und schließlich einen Kurzschluss verursachte. Dieses Ereignis führte zum sofortigen Stillstand des Zugverkehrs in diesem Abschnitt.
Auswirkungen auf den bahnverkehr und reaktionen von behörden
Die Deutsche Bahn bestätigte zwar den Ausfall aufgrund eines Oberleitungsdefekts, wollte jedoch keine verbindliche Aussage dazu treffen, ob tatsächlich die offene Luke des Panzers ursächlich war. Ein Sprecher erklärte gegenüber t-online: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu Militärtransporten grundsätzlich nicht äußern.“ Die Bundespolizei gab an, dass ein Zusammenhang zwischen dem geöffneten Panzerdeckel und dem Schaden zumindest nicht ausgeschlossen werden könne.
Der betroffene Regionalexpress RE7 verkehrt derzeit nur eingeschränkt oder gar nicht auf seiner regulären Route zwischen Flensburg und Neumünster beziehungsweise Kiel bis Husum im Kreis Nordfriesland – auch diese Strecke ist laut Angaben von Nordbahn betroffen. Reisende müssen mit erheblichen Verzögerungen rechnen; laut Deutscher Bahn verlängert sich die Reisezeit um bis zu 90 Minuten.
Um den Ausfall abzufedern wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet – dennoch kommt es insbesondere im morgendlichen Pendlerverkehr zu erheblichen Einschränkungen bei Verbindungen nach Hamburg sowie innerhalb Schleswig-Holsteins insgesamt.
Technisch komplexe reparaturarbeiten
Die Reparaturarbeiten gestalten sich schwierig aufgrund der technischen Komplexität einer beschädigten Hochspannungsoberleitung sowie möglicher Sicherheitsvorkehrungen rund um militärische Transporteinheiten vor Ort. Wann genau alle Züge wieder planmäßig verkehren können bleibt unklar; aktuelle Informationen geben Reisende über offizielle Kanäle bekannt.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall exemplarisch Herausforderungen beim Zusammenspiel ziviler Infrastruktur mit militärischen Transporten – insbesondere wenn unerwartete Schäden auftreten können und schnelle Reaktionsmaßnahmen erforderlich sind.