Starke Regenfälle haben im US-Bundesstaat Texas zu schweren Überschwemmungen geführt. Besonders dramatisch ist die Lage an einem Mädchenferienlager am Ufer des Guadalupe River, wo zahlreiche Kinder vermisst werden.
Heftige regenfälle und überflutung im hill country von texas
In der Nacht zum 05.07.2025 zog ein langsam ziehendes Sturmsystem über das Hill Country in Zentral- und Südtexas hinweg. Innerhalb kurzer Zeit fielen dort laut Berichten der Nachrichtenagentur AP fast 30 Zentimeter Regen, was etwa 300 Litern pro Quadratmeter entspricht. Diese enormen Niederschlagsmengen führten zu einer plötzlichen Überflutung zahlreicher Flüsse und Bäche in der Region.
Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation am Guadalupe River, dessen Wasserpegel binnen Minuten stark anstieg. Der Fluss verwandelte sich in einen reißenden Strom mit einer gewaltigen Flutwelle, die Autos, entwurzelte Bäume sowie andere Gegenstände mitriss. Videoaufnahmen zeigen eindrucksvoll die zerstörerische Kraft des Wassers: Ein ganzes Haus wurde vom Fluss erfasst und flussabwärts getrieben, während sich noch Menschen darin befanden. In der Dunkelheit waren Schreie zu hören, was auf eine lebensbedrohliche Lage hinweist.
Die Behörden reagierten schnell auf diese Katastrophe: Greg Abbott, Gouverneur von Texas, rief für betroffene Gebiete den Katastrophenfall aus. Rettungskräfte sind vor Ort im Einsatz, um Vermisste zu suchen und Verletzte zu versorgen.
Katastrophale folgen für ferienlager camp mystic – viele kinder vermisst
Besonders schwer getroffen wurde das christliche Mädchenferienlager Camp Mystic, das direkt am Ufer des Guadalupe River liegt. Zum Zeitpunkt der Überflutung waren rund 750 Mädchen dort untergebracht. Die plötzliche Flutwelle führte zur Verwüstung des Geländes; mehr als 20 Kinder gelten seitdem als vermisst.
Die Verantwortlichen des Camps informierten die Eltern mit einer kurzen Mitteilung über „katastrophale Überschwemmungen“. Aufgrund eines weggeschwemmten Highways gestaltete sich die Anfahrt für Rettungskräfte äußerst schwierig; Helfer konnten nur verzögert zum Lager gelangen.
Alle Eltern wurden persönlich kontaktiert: Wer keine Nachricht erhalten habe, könne davon ausgehen, dass seine Tochter nicht vermisst werde. Die Leitung bat darum: „Bitte beten Sie weiter und schicken Sie jede Hilfe.“ Viele Angehörige veröffentlichten Fotos ihrer Töchter in sozialen Medien in der Hoffnung auf Hinweise oder Nachrichten aus dem Lager.
Wildhüter erreichten das Gelände erst am Nachmittag nach dem Unwetterbeginn und begannen mit Evakuierungsmaßnahmen für alle Überlebenden vor Ort.
Hoffnung auf rettung durch selbstschutzmaßnahmen während der flut
Die genaue Zahl der Opfer ist weiterhin unklar; bisher wurden mindestens 24 Tote geborgen – darunter auch Leichen aus weggespülten Fahrzeugen entlang des Guadalupe Rivers –, doch es wird befürchtet, dass weitere Opfer hinzukommen könnten.
Eltern hoffen darauf, dass ihre Kinder durch eigene Schutzmaßnahmen überlebt haben könnten – beispielsweise indem sie sich an Bäume klammerten oder höher gelegene Stellen suchten. Einige Hütten lagen unmittelbar am Flussufer; besonders jüngere Mädchen schliefen dort zur Unglückszeit vermutlich besonders gefährdet.
Der Vizegouverneur von Texas, Dan Patrick, richtete einen eindringlichen Appell an alle Bewohner: „Ich bitte Sie ernsthaft zu beten“, sagte er wörtlich bei einer Pressekonferenz angesichts dieser Tragödie, „Betet auf euren Knien.“
Rettungs- und Suchaktionen dauern weiterhin an; Behörden warnen jedoch vor weiteren Gefahren durch instabile Böden sowie mögliche Nachschubregenfälle im Gebiet rund um den Guadalupe River.