Die viertägige UNO-Konferenz in Sevilla steht im Zeichen der Finanzierung nachhaltiger Entwicklungsziele. Bundesentwicklungsministerin Svenja Alabali-Radovan betont den dringenden Finanzbedarf für Hungerbekämpfung, Klimaschutz und globale Gesundheit.
Enorme finanzlücke bei nachhaltigen entwicklungszielen
Bundesentwicklungsministerin Svenja Alabali-Radovan wies in Berlin auf den erheblichen Finanzbedarf hin, der im Kampf gegen Hunger und Armut sowie für Klimaschutz, globale Gesundheit und Frieden bestehe. „Hier müssen alle an einem Strang ziehen“, sagte die SPD-Politikerin mit Blick auf die internationale Zusammenarbeit. Die Herausforderungen seien groß: Weltweit leiden Millionen Menschen unter Ernährungsunsicherheit, während der Klimawandel zunehmend ökologische und soziale Krisen verschärft. Die Ministerin hob hervor, dass ausreichende Mittel entscheidend seien, um Fortschritte bei den Sustainable Development Goals zu erzielen.
Die Finanzierung dieser Ziele gestaltet sich jedoch schwierig. Trotz internationaler Verpflichtungen stocken viele Länder ihre Beiträge oder kürzen sie sogar drastisch. Dies gefährdet nicht nur humanitäre Hilfsprojekte, sondern auch langfristige Entwicklungsprogramme zur Armutsbekämpfung und zum Umweltschutz.
Schwierigkeiten bei der finanzierung
Die fehlenden Mittel stellen eine massive Herausforderung dar. Insbesondere in den Bereichen Hungerbekämpfung und Klimaschutz sind die finanziellen Anforderungen enorm, um die globale Agenda umzusetzen.
Uno-konferenz in sevilla zur stärkung der entwicklungshilfe-finanzierung
Am 30. Juni 2025 beginnt im spanischen Sevilla eine viertägige Konferenz der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die Finanzierung nachhaltiger Entwicklungsziele zu stärken. Vertreter aus zahlreichen Staaten beraten über Strategien zur Mobilisierung zusätzlicher Mittel für Entwicklungsländer sowie über Mechanismen zur effizienteren Verwendung vorhandener Gelder.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Rückgang von Zahlungen großer Geberländer wie den USA: Unter Präsident Trump wurden US-Beiträge weitgehend eingestellt, was eine erhebliche Lücke hinterließ. Auch Deutschland hat seinen Entwicklungsetat zuletzt um rund eine Milliarde Euro gekürzt – ein Schritt, der von Experten kritisch gesehen wird.
Das Auswärtige Amt verfügt ebenfalls über deutlich weniger Mittel für humanitäre Hilfe als noch vor einigen Jahren. Diese Entwicklungen erschweren es internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen dringend benötigte Projekte umzusetzen oder auszubauen.
Die Konferenz soll daher Wege finden, wie trotz knapper Budgets mehr Wirkung erzielt werden kann – etwa durch innovative Finanzierungsinstrumente oder verstärkte private Investitionen in nachhaltige Projekte weltweit.
Deutsche entwicklungspolitik zwischen haushaltskürzungen und globaler verantwortung
Die Kürzung des deutschen Entwicklungsetats um etwa eine Milliarde Euro stellt einen deutlichen Einschnitt dar: Während andere Länder ihre Beiträge teilweise erhöhen oder stabil halten konnten, reduziert Deutschland seine Ausgaben spürbar – trotz wachsender globaler Herausforderungen wie Hungerkrisen oder Umweltkatastrophen infolge des Klimawandels.
Diese Entscheidung trifft auch das Auswärtige Amt hart: Für humanitäre Hilfe stehen weniger Ressourcen bereit als zuvor; dies betrifft insbesondere schnelle Nothilfemaßnahmen bei Katastrophen sowie längerfristig angelegte Programme zur Stabilisierung von Krisengebieten.
Bundesentwicklungsministerin Alabali-Radovan sieht darin jedoch keine Alternative angesichts begrenzter Haushaltsmittel im Inland – gleichzeitig appelliert sie an andere Staaten sowie private Akteure weltweit: „Nur gemeinsam können wir die großen Probleme unserer Zeit bewältigen.“ Die Ministerin fordert verstärkte internationale Kooperation und innovative Ansätze bei der Mittelbeschaffung ebenso wie effiziente Nutzung vorhandener Gelder ohne Verschwendungspotenzial.
Insgesamt steht Deutschlands Entwicklungspolitik vor einer Gratwanderung zwischen finanziellen Zwängen einerseits und globaler Verantwortung andererseits – ein Thema mit hoher Bedeutung sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene während der UNO-Konferenz in Sevilla ab Ende Juni 2025.