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Bayern csd in München: politische parade für queere vielfalt und selbstbestimmung

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Die Politparade des Christopher Street Day in München zählt zu den größten Demonstrationen des Jahres. Mehr als zehntausend Teilnehmende setzen sich für Freiheit, Vielfalt und die Rechte der queeren Community ein – begleitet von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen.

Politischer auftritt und motto der parade

Die diesjährige Politparade beim Christopher Street Day in München begann kurz nach 12 Uhr mittags unter dem Motto „Liberté, Diversité, Queerité“ – Freiheit, Vielfalt und queere Selbstbestimmung. Angeführt wurde die Demonstration unter anderem von Dieter Reiter, dem Oberbürgermeister der Stadt. Es war sein erster öffentlicher Auftritt nach einer mehrwöchigen Auszeit aufgrund einer Schulteroperation. Reiter betonte dabei die Bedeutung Münchens als einen Ort konsequenter Politik gegen Diskriminierung: „München bleibt ein Ort konsequenter Politik gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung.“

Neben ihm beteiligte sich auch Dominik Krause, Zweiter Bürgermeister aus den Reihen der Grünen, an der Parade. Weiter hinten im Zug lief Clemens Baumgärtner, OB-Kandidat der CSU, gemeinsam mit Mitgliedern der LSU Bayern – Lesben und Schwule in der Union –, welche von der CSU-Stadtratsfraktion unterstützt wird. Die Beteiligung verschiedener politischer Akteure zeigt das breite Spektrum an Unterstützung für die Anliegen des CSD.

Das Motto spiegelt zentrale Forderungen wider: Es geht um uneingeschränkte Freiheit zur Selbstbestimmung sowie um gesellschaftliche Anerkennung vielfältiger Lebensweisen innerhalb einer demokratischen Gesellschaft.

Demonstration gegen rechtsextremismus und hass

Vor Beginn richtete Thomas Niederbühl, politischer Sprecher des CSD sowie Stadtrat bei der Rosa Liste, eine klare Botschaft an Öffentlichkeit und Gegner: „Wir zeigen Gesicht für Demokratie, gesellschaftliche Akzeptanz und gerechte Teilhabe.“ Er warnte vor zunehmenden Bedrohungen durch Rechtsextreme sowie Populisten gegenüber LGBTIQ*-Personen. Diese Gruppen versuchten laut Niederbühl gezielt Freiheiten abzubauen oder durch Hasskampagnen einzuschränken.

Mehr als 200 angemeldete Gruppen nahmen teil; insgesamt zogen über zehntausend Menschen zu Fuß oder auf Trucks durch die Innenstadt Münchens. Die Straßen waren gesäumt von Zuschauern aller Altersgruppen, welche jubelten oder mitfieberten. Viele fingen Bonbons oder Flyer auf; andere fotografierten das bunte Treiben begeistert.

Typische Parolen wie „Happy Pride!“, „I am what I am!“, „Love is love!“ oder „Knuddeln statt Hassen“ prägten Plakate sowie T-Shirts zahlreicher Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Fest ist damit nicht nur eine politische Kundgebung sondern auch ein kulturelles Ereignis mit hoher Sichtbarkeit im öffentlichen Raum.

Im Vorjahr hatten rund 300 000 Menschen entweder aktiv teilgenommen oder als Zuschauer*innen den Umzug begleitet – was die Bedeutung dieses Events unterstreicht.

Buntes auftreten zwischen lautstärke und kreativität

Der CSD zeichnet sich nicht nur durch seine politische Dimension aus sondern auch durch seine farbenfrohe Inszenierung samt lauter Musik-Elemente wie Trillerpfeifen, Trommeln oder dröhnenden Beats aus XXL-Lautsprechern auf den Trucks. Diese Geräuschkulisse sorgt oft für ohrenbetäubende Momente während des Umzugs.

Besondere Aufmerksamkeit erregen traditionell Dragqueens mit ihren auffälligen Kostümen ebenso wie Männer beziehungsweise Frauen in Leder- oder Lackkleidung – teils sehr knapp geschnitten –, was zum charakteristischen Erscheinungsbild beiträgt.

Diese Kombination aus Protestformel und Feierlichkeit macht den CSD zu einem einzigartigen Ereignis im Münchner Veranstaltungskalender; es verbindet politischen Aktivismus mit künstlerischem Ausdruck und sichtbar miteinander verbundenen Gemeinschaftsgefühlen innerhalb queerer Subkulturen.

Erhöhte sicherheitsvorkehrungen bei parade und straßenfest

Aufgrund vergangener Angriffe bei ähnlichen Veranstaltungen sowie queerfeindlicher Positionierungen internationaler Politiker hat die Polizei München ihre Sicherheitsmaßnahmen deutlich verstärkt. Konkrete Details wurden jedoch aus taktischen Gründen nicht veröffentlicht.

Nach Angaben seitens Veranstalter sind etwa 750 Polizeikräfte im Einsatz gewesen; sie sorgten sowohl entlang der Parade-Route als auch beim zweitägigen Straßenfest rund um den Marienplatz für Schutzmaßnahmen an sieben Partyareas inklusive Infoständen sowie Konzerten bis spät in die Nacht.

Alexander Kluge, Geschäftsführer des CSD München, erklärte vorab: „Was wir machen können, das machen wir.“ Im Interview ergänzte er: „Zusammen sind wir stark. Das ist wichtiger als jemals zuvor!“

Bis zur Halbzeitmeldung am Nachmittag gab es keine nennenswerten Zwischenfälle seitens Polizeiangaben – ein Hinweis darauf, dass Präventionskonzepte Wirkung zeigen konnten, ohne Einschränkungen beim Ablauf hervorzurufen.

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