Der Zweitligist Greuther Fürth hat bereits zwölf neue Spieler verpflichtet, obwohl das Transferfenster offiziell erst am 1. Juli 2025 öffnet. Der Klub reagiert damit auf zahlreiche Abgänge und bereitet sich auf eine Neuausrichtung nach einer enttäuschenden Saison vor.
Transferaktivitäten bei greuther fürth vor offiziellem saisonstart
Die Verpflichtung von Felix Higl vom Absteiger SSV Ulm markiert den zwölften Sommerneuzugang bei Greuther Fürth, obwohl der Transfermarkt noch nicht offiziell geöffnet ist. Diese frühe Aktivität zeigt, wie intensiv der Verein an einem Umbruch arbeitet, um die Mannschaft für die kommende Spielzeit zu stärken. Die meisten Transfers wurden bereits vertraglich fixiert, auch wenn die Spieler erst ab dem 1. Juli offiziell wechseln dürfen.
Neben Higl kamen einige weitere Profis ablösefrei oder per Leihe zum Klub. So wechselten unter anderem Mathias Olesen vom 1. FC Köln, Philipp Ziereis vom österreichischen Klub LASK sowie Jannik Dehm von Hannover 96 nach Fürth. Auch Talente wie Pelle Boevik und Juan Cabrera verstärken künftig das Team der Franken.
Für zwei Spieler zahlte der Verein Ablösesummen: Aaron Keller aus Unterhaching und Lukas Reich von 1860 München kosteten zusammen rund 1,2 Millionen Euro. Die genaue Ablösesumme für Felix Higl ist nicht bekannt; Medien berichten jedoch von einem niedrigen sechsstelligen Betrag.
Diese Vielzahl an Neuverpflichtungen steht in direktem Zusammenhang mit den zahlreichen Abgängen beim Kleeblatt: Insgesamt haben 14 Profis den Verein verlassen – ein Totalumbruch war daher unumgänglich nach einer Saison mit nur Platz 13 in der Tabelle.
Vergleichbare umbrüche bei holstein kiel und hannover 96
Auch andere Klubs aus Liga zwei vollziehen derzeit größere Kaderveränderungen, wenn auch nicht in diesem Ausmaß wie Fürth. Der Bundesligaabsteiger Holstein Kiel hat neun neue Spieler verpflichtet und gleichzeitig zehn Profis abgegeben – darunter wichtige Leistungsträger wie Benedikt Pichler und Jonas Sterner, die zum Ligakonkurrenten Hannover 96 wechselten.
Bei den Niedersachsen gibt es ebenfalls einen deutlichen Umbruch: Trainer Christian Titz kann neun neue Akteure begrüßen, musste aber auch einige Schlüsselspieler ziehen lassen. Besonders hervorzuheben ist der Verkauf des U21-Nationalspielers Nicolò Tresoldi, dessen Wechsel dem Klub Berichten zufolge etwa sieben Millionen Euro einbrachte.
Zudem beendete Ex-Nationalspieler Marcel Halstenberg seine aktive Karriere – ein weiterer Einschnitt im Kader von Hannover 96 zur neuen Saison.
Zurückhaltung bei anderen zweitligisten
Im Vergleich zu den großen Umbrüchen bei Fürth, Kiel und Hannover sind viele andere Zweitligisten bislang deutlich zurückhaltender auf dem Transfermarkt aktiv gewesen. Der FC Schalke 04 präsentierte bisher lediglich zwei Neuzugänge: Timo Becker kam ablösefrei von Holstein Kiel hinzu; Soufiane El-Faouzi wurde für rund 200 000 Euro aus Aachen verpflichtet.
Ähnlich verhält es sich beim Karlsruher SC mit ebenfalls nur zwei neuen Spielern sowie Eintracht Braunschweig mit drei Transfers seit Ende der vergangenen Spielzeit.
Auch Aufsteiger zeigen wenig Bewegung: Arminia Bielefeld verpflichtete lediglich die Verteidiger Tim Handwerker und Jonathan Norbye neu ins Team; Dynamo Dresden verstärkte sich neben dem fest verpflichteten Leihstürmer Christoph Daferner nur durch Hoffenheims U19-Spieler Marlon Faß sowie Alexander Rossipal vom Drittligisten Rostock.
Diese Zurückhaltung könnte darauf hindeuten, dass viele Vereine ihre Kader erst später im Sommer finalisieren wollen oder finanzielle Restriktionen bestehen bleiben – anders als beim ambitionierten Totalumbruch in Fürth zur Vorbereitung auf eine bessere Platzierung in Liga zwei ab August 2025.