Ein Erdbeben am frühen Dienstagmorgen hat die Menschen in Nordwestalbanien aus dem Schlaf gerissen. Das Epizentrum lag in der Nähe mehrerer Badestrände zwischen der Hauptstadt Tirana und der Stadt Krujë.
Erdbeben am frühen morgen vor Tirana
Am 24. Juni 2025 gegen 5:10 Uhr Ortszeit bebte die Erde im Nordwesten Albaniens mit einer Magnitude von 4,2 auf der Richterskala. Das European-Mediterranean Seismological Centre gab an, dass das Epizentrum etwa 16 Kilometer nordwestlich von Tirana und rund acht Kilometer südwestlich von Krujë lokalisiert wurde. Die Region ist bekannt für ihre zahlreichen Badestrände entlang der Adriaküste, was die Lage des Bebens besonders relevant macht.
Viele Anwohner berichteten auf der Webseite des EMSC, dass sie die Erschütterungen deutlich gespürt hätten. „Es war ein kurzes, aber deutliches Rütteln an den Gebäuden“, schrieb ein Nutzer. Trotz des spürbaren Bebens lagen bis zum späten Vormittag keine Meldungen über Verletzte oder Sachschäden vor. Die Behörden überwachen weiterhin mögliche Nachbeben und Schäden in den betroffenen Gebieten.
Die frühe Tageszeit trug dazu bei, dass viele Menschen durch das Beben aus dem Schlaf gerissen wurden. In sozialen Medien tauschten Betroffene ihre Erfahrungen aus; einige beschrieben ein kurzes Rütteln an Gebäuden sowie das Klirren von Gegenständen in ihren Wohnungen.
Beobachtungen der Anwohner
„Ich bin von dem Geräusch aufgewacht und konnte den Boden leicht vibrieren fühlen“, berichtete eine Bewohnerin aus der Nähe von Krujë.
Geologische lage Albaniens als erdbebengefährdete zone
Albanien befindet sich an einer geologisch aktiven Grenze zwischen zwei großen tektonischen Platten: der Adriatischen Platte und der Eurasischen Platte. Diese Plattengrenze verläuft durch den Balkanraum und verursacht regelmäßig seismische Aktivitäten unterschiedlicher Stärke.
Die Region um Tirana gehört zu den Zonen mit erhöhter Erdbebengefahr aufgrund dieser tektonischen Spannungen. Historisch kam es immer wieder zu stärkeren Beben mit erheblichen Folgen für Bevölkerung und Infrastruktur.
Vor sechs Jahren ereignete sich ein verheerendes Erdbeben in Albanien, das schwere Schäden verursachte und zahlreiche Menschenleben forderte. „Dieses Ereignis hat uns alle für die Gefahr sensibilisiert“, sagte ein Experte für Katastrophenschutz.
Das aktuelle Beben reiht sich somit in eine Reihe regelmäßiger seismischer Ereignisse ein, welche die Bedeutung eines funktionierenden Katastrophenschutzes unterstreichen. Wissenschaftler beobachten kontinuierlich die Bewegungen entlang dieser Plattengrenzen, um Frühwarnsysteme weiterzuentwickeln und Gefahren besser einschätzen zu können.
Neben natürlichen Ursachen beeinflussen auch lokale geologische Besonderheiten wie Bruchzonen oder Lockergestein das Ausmaß möglicher Schäden bei einem Erdstoß erheblich – Faktoren, denen bei Bauprojekten zunehmend Beachtung geschenkt wird.
Insgesamt bleibt Albanien eine Region mit erhöhter Aufmerksamkeit hinsichtlich ihrer seismologischen Situation – sowohl für Bewohner als auch für Fachleute aus Geologie und Katastrophenschutz gleichermaßen relevant.