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Ermittlungen nach vorgetäuschter kinderhochzeit im Disneyland Paris

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Die französische Justiz ermittelt nach einer inszenierten Hochzeitsfeier mit einem neunjährigen Mädchen im Disneyland Paris. Der mutmaßliche Organisator wurde in Untersuchungshaft genommen.

Vorfall und reaktionen im Disneyland Paris

Am Samstagmorgen, noch vor der offiziellen Öffnung des Disneyland Paris, sollte eine Hochzeitszeremonie stattfinden, die für Aufsehen sorgte. Ein 39-jähriger Brite mietete einen Bereich des Vergnügungsparks an, um dort eine Hochzeit zu inszenieren. Die vermeintliche Braut war ein neunjähriges Mädchen aus der Ukraine. Mitarbeiter von Disneyland unterbrachen die Feierlichkeiten abrupt, als sie das Alter des Kindes erkannten und auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam wurden. In einem Schreiben sprach der Park von „großen Unregelmäßigkeiten“, wie die französische Zeitung La Parisien berichtete.

Der Vorfall löste in Frankreich breite Diskussionen aus und führte zu Empörung sowie Stirnrunzeln in der Öffentlichkeit. Die Behörden wurden eingeschaltet, nachdem bekannt wurde, dass es sich bei dem Ereignis nicht um eine echte Hochzeit handelte, sondern offenbar um eine geplante Inszenierung mit privaten Zwecken.

Staatsanwaltschaftliche bewertung und ermittlungen

Die Staatsanwaltschaft Meaux erklärte später, dass es sich bei dem Vorfall um eine Inszenierung handelte, die für private Filmaufnahmen gedacht gewesen sei. Die angeblichen Gäste waren laut Ermittlungen Statisten; ein Mann sollte den Vater des Kindes spielen und erhielt dafür angeblich 12 000 Euro Honorar angeboten. Das Motiv hinter dieser Täuschung ist bislang unklar.

Der mutmaßliche Auftraggeber wird wegen Betrugs, Vertrauensmissbrauchs und Identitätstäuschung beschuldigt. Er befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Laut Angaben hat der Brite bereits Vorstrafen wegen sexueller Vergehen an Minderjährigen in seinem Heimatland erhalten; bei der Zeremonie spielte er den Bräutigam.

Zunächst gab es auch Ermittlungen wegen Gewalt gegen Minderjährige – diese wurden jedoch eingestellt mit dem Hinweis darauf, dass das Kind keine körperlichen oder sexuellen Übergriffe erfahren habe: „Das Mädchen habe keine körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Rechtlicher hintergrund und folgen für Disneyland Paris

Im Mittelpunkt der laufenden Untersuchungen steht nun insbesondere die Frage nach Täuschung gegenüber Disneyland Paris selbst: Der Verdacht besteht darin, dass falsche Dokumente zur Reservierung verwendet wurden und somit betrügerisch gehandelt wurde. Aufgrund dieses Verdachts hat Disneyland Anzeige erstattet.

Der Fall zeigt komplexe rechtliche Herausforderungen auf: Während keine unmittelbare Gefährdung des Kindes festgestellt werden konnte, werfen Betrugsvorwürfe sowie mögliche Verstöße gegen Vertragsbedingungen Fragen zum Umgang mit solchen Inszenierungen auf öffentlichem Gelände auf.

Die Justiz verfolgt weiterhin alle Spuren sorgfältig; Details zur weiteren Entwicklung sind noch offen. Der Fall bleibt Gegenstand intensiver Beobachtung durch Medien sowie gesellschaftlicher Institutionen in Frankreich aufgrund seiner besonderen Umstände rund um Kinderrechte und öffentliche Sicherheit im Freizeitparkumfeld.

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