Heftige Sturmböen des Tiefs „Ziros“ haben am Abend des 23. Juni 2025 den Zugverkehr in Berlin und Brandenburg massiv beeinträchtigt. Neben dem Ausfall der S-Bahnen ist auch die wichtige Fernbahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg gesperrt, was zu erheblichen Umleitungen führt.
Auswirkungen des Sturms auf den S-Bahn-Verkehr in Berlin
Das Gewittertief „Ziros“ zog am Abend über Berlin hinweg und sorgte für erhebliche Störungen im öffentlichen Nahverkehr. Die S-Bahn Berlin stellte ihren Betrieb komplett ein, nachdem mehrere Bäume auf die Gleise gestürzt waren. Laut Berichten von rbb-Reportern gab es Durchsagen an den Bahnsteigen, die darauf hinwiesen, dass insbesondere an der Ringbahn keine Züge mehr fahren würden: „Hier wird in ferner Zukunft nichts fahren.“ Die genaue Schadenslage war zunächst unklar, da die Bahn noch dabei war, sich einen Überblick zu verschaffen.
Eine Sprecherin der S-Bahn wollte am Montagabend um 19:15 Uhr keine Prognose zur Dauer der Unterbrechung abgeben. Die Sperrung betrifft alle Linien im Berliner S-Bahn-Netz und führte zu erheblichen Einschränkungen für Pendlerinnen und Pendler sowie Reisende innerhalb der Hauptstadtregion.
Die massiven Schäden durch umgestürzte Bäume sind eine Folge des starken Windes bei gleichzeitig belaubten Bäumen, welche eine große Angriffsfläche bieten. Der Sturm verursachte nicht nur Astbrüche sondern auch das vollständige Umstürzen ganzer Bäume auf Gleisanlagen.
Beeinträchtigungen im regional- und fernverkehr sowie einsätze in brandenburg
Neben dem Nahverkehr ist auch der Regional- sowie Fernbahnverkehr betroffen. Die Deutsche Bahn sperrte aufgrund eines umgestürzten Baumes die wichtige Strecke zwischen Berlin und Hamburg vollständig. Fernzüge werden derzeit über Stendal umgeleitet; wie lange diese Sperrung andauert, blieb zunächst offen.
Auch im Regionalverkehr rund um Berlin kommt es zu Einschränkungen durch das Unwetter. Parallel dazu meldete die Berliner Verkehrsbetriebe verkürzte Fahrpläne aufgrund der Witterungsbedingungen an ihre Verkehrsinformationszentrale.
Einsätze in Brandenburg
In Brandenburg mussten zahlreiche Feuerwehren ausrücken: Ein Sprecher der Feuerwehr Nordwest berichtete von über 200 Einsätzen allein in seinem Zuständigkeitsbereich bis zum Nachmittag . Insgesamt spricht die Berliner Feuerwehr von mehr als 400 Einsätzen innerhalb Berlins wegen wetterbedingter Notfälle.
Besonders dramatisch sind zwei lebensgefährliche Verletzungen durch herabstürzende Bäume dokumentiert worden: Eine Radfahrerin wurde in der Clayallee getroffen; ein weiterer Vorfall ereignete sich in Spandau, wo ein Baum auf ein Auto fiel. Beide Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht; weitere verletzte Personen wurden ebenfalls versorgt.
Meteorologische lage mit tief „ziros“ – erwarteter verlauf nach dem unwetter
Das Tief „Ziros“ zog vom skandinavischen Raum kommend ostwärts über Berlin und Brandenburg hinweg. Meteorologe Alexander Fromm erklärte gegenüber dem rbb, dass Schauer- sowie Gewitterfronten weiter nach Osten ziehen würden mit Böengeschwindigkeiten bis etwa 100 Kilometer pro Stunde oder höher an einzelnen Stellen.
Die belaubten Bäume bieten bei diesen Windgeschwindigkeiten eine große Angriffsfläche für Bruchschäden oder Umstürze ganzer Baumkronen beziehungsweise -stämme – dies erklärt das Ausmaß an Schäden entlang von Verkehrswegen wie Bahngleisen oder Straßen.
Am späten Abend ließ Sturm samt Wind allmählich nach; gleichzeitig fielen die Temperaturen deutlich unter 30 Grad Celsius zurück nach einem sehr heißen Sonntag mit Spitzenwerten nahe Jahreshöchsttemperaturen von über 35 Grad Celsius am Wochenende zuvor .
Für Dienstag prognostizieren Meteorologen moderate Höchstwerte zwischen etwa 20 bis maximal 24 Grad Celsius bei weiterhin wechselhafter Witterung ohne extreme Hitze oder neue Unwetterlagen unmittelbar bevorstehend.