Die einflussreiche Modejournalistin Anna Wintour hat am 25. Juni ihren Rückzug als Chefredakteurin der US-amerikanischen Vogue bekanntgegeben. Nach fast vier Jahrzehnten an der Spitze des Magazins bleibt sie jedoch in führenden Positionen bei Condé Nast und der internationalen Vogue tätig.
Anna Wintours Karriere bei Vogue und ihre prägung der Modewelt
Anna Wintour übernahm im Jahr 1988 die Chefredaktion der US-Vogue, nachdem sie zuvor für die britische Ausgabe gearbeitet hatte. Ihr erstes Cover für das amerikanische Magazin gilt als Meilenstein: Es zeigte das Model Michaela Bercu in einer Kombination aus Designerstücken und Jeans, was damals eine Premiere darstellte. Diese Entscheidung setzte neue Maßstäbe für die Modefotografie und veränderte den Stil des Magazins nachhaltig.
Während ihrer Amtszeit brachte Wintour zahlreiche innovative Cover hervor, die oft Trends setzten oder verstärkten. Sie unterstützte aufstrebende Designer wie John Galliano und Michael Kors, deren Karrieren durch ihre Förderung erheblich profitierten. Neben ihrer redaktionellen Arbeit ist sie seit 1995 Co-Host der renommierten Met-Gala, einem gesellschaftlichen Ereignis mit großem Einfluss auf Mode und Kultur.
Förderung von Nachwuchstalenten
Darüber hinaus engagiert sich Wintour seit vielen Jahren im Rahmen des CFDA/Vogue Fashion Fund zur Förderung von Nachwuchstalenten in der Branche. Ihr persönlicher Stil – geprägt von einer markanten Bobfrisur und großen Sonnenbrillen – wurde zu einem Symbol für ihre Persönlichkeit sowie ihren Status innerhalb der Modewelt.
Persönliche hintergründe und auszeichnungen von Anna Wintour
Privat hält sich Anna Wintour weitgehend bedeckt, was ihr Leben abseits des Rampenlichts betrifft. Von 1984 bis 1999 war sie mit dem Psychologen David Shaffer verheiratet; gemeinsam haben sie zwei Kinder namens Charles und Katherine. Seit vielen Jahren lebt die Journalistin in einem luxuriösen Townhouse im New Yorker Stadtteil Greenwich Village, dessen Wert auf etwa 9,8 Millionen Euro geschätzt wird.
Für ihre Verdienste wurde die gebürtige Britin mehrfach ausgezeichnet: Im Jahr 2017 erhielt sie von Queen Elizabeth II den Titel „Dame“. Anfang dieses Jahres wurde ihr zudem die Presidential Medal of Freedom verliehen – eine hohe Auszeichnung für herausragende Leistungen in den Vereinigten Staaten –, insbesondere gewürdigt wurde dabei ihr Einfluss auf die globale Modebranche.
Trotz ihres öffentlichen Profils bleibt vieles über Wintours Privatleben unklar; dennoch prägt sie weiterhin maßgeblich das Bild moderner Modejournalistik weltweit durch ihre Rolle als Global Chief Content Officer bei Condé Nast sowie als Global Editorial Director bei Vogue international.