Der Iran hat den US-Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid in Katar mit Raketen angegriffen. Die Aktion erfolgte als Reaktion auf amerikanische Luftangriffe auf iranische Atomanlagen und löste internationale Spannungen im Nahen Osten aus.
Der raketenangriff auf den luftwaffenstützpunkt al-udeid
Am 23. Juni 2025 griff der Iran den größten US-Militärstützpunkt im Nahen Osten, Al-Udeid nahe Doha, mit einer Reihe von Kurz- und Mittelstreckenraketen an. Nach Angaben des iranischen staatlichen Rundfunks trug die Operation den Namen „Verheißung des Sieges“. Die iranischen Streitkräfte beschrieben den Angriff als „verheerend und mächtig“ und betonten, dass kein Angriff auf ihr Territorium unbeantwortet bleibe. Ziel war es offenbar, eine symbolische Vergeltung für die zuvor von den USA durchgeführten Luftangriffe auf mehrere Atomanlagen im Iran zu leisten.
Das US-Verteidigungsministerium bestätigte die Angriffe, meldete jedoch keine Verletzten oder Todesopfer. Ein Sprecher erklärte: „Die Lage wird weiterhin genau beobachtet.“ Der Stützpunkt Al-Udeid gilt als zentrale Kommandozentrale für das US-Militär in der Region und beherbergt etwa 10 000 Soldaten sowie ziviles Personal verschiedener Nationen, darunter auch Bundeswehrangehörige im Einsatz gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Trotz des Raketenbeschusses seien keine Einschläge innerhalb bewohnter Gebiete erfolgt.
Augenzeugen berichteten aus Doha von zwei Minuten lang hörbaren Explosionen sowie Sichtungen mutmaßlicher Drohnen am Himmel über der Stadt. Diese Beobachtungen unterstreichen die Intensität des Angriffs trotz fehlender Opferzahlen.
Reaktionen katars und sicherheitspolitische folgen
Das katarische Verteidigungsministerium verurteilte den Angriff scharf und teilte mit, dass alle abgefeuerten Raketen durch Luftabwehrsysteme erfolgreich abgefangen worden seien. Es handele sich um eine „eklatante Verletzung“ der Souveränität Katars sowie seines Luftraums. Madschid al-Ansari, Sprecher des Außenministeriums Katar, erklärte: „Katar behält sich das Recht vor, direkt und angemessen gemäß dem Völkerrecht zu reagieren.“
Als unmittelbare Folge schlossen neben Katar auch Bahrain und Kuwait vorsorglich ihre Lufträume für Flüge über ihre Hoheitsgebiete. Zahlreiche Flugverbindungen wurden abgesagt oder umgeleitet – ein Schritt zur Minimierung weiterer Risiken in einer ohnehin angespannten Sicherheitslage am Golf.
US-Medien berichteten unter Berufung auf Quellen aus dem iranischen Regierungskreis von einer vorherigen Absprache zwischen Teheran und katarischen Behörden bezüglich des Angriffsplans inklusive Vorwarnung zur Vermeidung hoher Opferzahlen. Dies deutet darauf hin, dass trotz militärischer Eskalation diplomatische Kanäle offenblieben.
Darüber hinaus wurden wichtige Militärflugzeuge aus Katar vorübergehend nach Europa verlegt; weitere Stützpunkte befinden sich in Bahrain, Kuwait oder dem Irak – insgesamt sind rund 40 000 US-Soldaten in dieser strategisch bedeutsamen Region stationiert.
Hintergrund zum konflikt zwischen usa und iran
Der aktuelle Konflikt eskalierte nach Beginn eines Krieges zwischen Israel und dem Iran Mitte Juni 2025 erheblich weiter: Die USA griffen gezielt Urananreicherungsanlagen wie Fordo sowie Nukleareinrichtungen in Natans und Isfahan mit bunkerbrechenden Bomben an – Maßnahmen zur Schwächung irans nuklearer Infrastruktur.
Irans Regierung bezeichnete diese Angriffe als völkerrechtswidriges Vorgehen gegen ihr Land. Präsident Massud Peseschkian schrieb kurz vor Bekanntwerden der Raketenschläge: „Wir haben den Krieg weder begonnen noch angestrebt.“ Er warnte zugleich davor, Aggression nicht unbeantwortet zu lassen.
Die militärischen Aktionen markieren eine neue Phase regionaler Spannungen zwischen Washingtons Verbündeten Israel sowie seinen Truppenverbänden am Golfstaat-Knotenpunkt Katar gegenüber Teheran – einem zentralen Akteur im Nahostkonflikt seit Jahrzehnten.
Bedeutung katars im nahost-konflikt
Katar nimmt traditionell eine Vermittlerrolle ein; das Emirat pflegt gute Beziehungen sowohl zum Westen als auch zum Iran unter Führung von Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani. Trotz dieses Status wurde sein Staatsgebiet nun Ziel eines direkten Militärschlags durch Teheran – was potenziell langfristige Auswirkungen auf regionale Allianzen haben könnte.
Der Nationale Sicherheitsrat Irans betonte unmittelbar nach dem Angriff ausdrücklich keine Gefahr für das „befreundete brüderliche Land Katar“ gesehen zu haben; man wolle weiterhin herzliche Beziehungen pflegen trotz notwendiger militärischer Antworten gegenüber anderen Akteuren wie den USA oder Israel.
Al-Udeid bleibt ein strategisch wichtiger Standort für westliche Militäroperationen gegen Terrorgruppen wie „Islamischer Staat“. Seine Rolle macht ihn gleichzeitig verwundbar bei zunehmenden Spannungen zwischen Großmächten am Persischen Golfregion-Hotspot Nahost – was zukünftige Entwicklungen besonders aufmerksam beobachten lässt.