Der US-Angriff auf iranische Atomanlagen sorgt für Spannungen innerhalb der MAGA-Bewegung. Während Präsident Donald Trump ursprünglich das Ende „endloser Kriege“ versprach, zeigen sich erste Risse in seiner Anhängerschaft nach dem militärischen Einsatz.
Trumps wahlkampfversprechen gegen endlose kriege und seine außenpolitik gegenüber iran
Im Wahlkampf setzte Donald Trump stark auf das Versprechen, die USA aus langwierigen Auslandseinsätzen herauszuhalten. Er kritisierte wiederholt sogenannte „Endloskriege“, wie jene im Irak oder in Afghanistan, und positionierte sich damit klar gegen eine interventionistische Außenpolitik. Seine MAGA-Anhängerschaft teilte diese Haltung größtenteils, da sie eher isolationistische Tendenzen bevorzugte. Trump kündigte an, „Kriegstreiber“ sowie „Amerika-zuletzt-Globalisten“ zurückzudrängen und die amerikanischen Interessen in den Vordergrund zu stellen.
Trotz dieses Versprechens hatte Trump während seiner ersten Amtszeit 2018 den Ausstieg aus dem Atomabkommen von 2015 mit dem Iran veranlasst. Dennoch zeigte er bis vor wenigen Wochen Bereitschaft zu Verhandlungen und sprach von einer möglichen „zweiten Chance“ für Teheran im Rahmen neuer Atomgespräche. Die jüngsten Angriffe auf drei iranische Atomanlagen werfen nun jedoch Fragen auf: Hat Trump damit einen neuen langwierigen Konflikt begonnen? Oder ist der Iran bereits so geschwächt, dass ein größerer Krieg unwahrscheinlich erscheint?
Diese Entwicklungen stehen im Widerspruch zu Trumps früheren Aussagen über das Ende von Kriegen ohne klares Ziel oder zeitliche Begrenzung. Der Angriff könnte somit als Wendepunkt gelten – sowohl für seine Politik als auch für die Erwartungen seiner Basis.
Reaktionen aus dem maga-flügel und republikanischem kongress nach dem angriff
Vor dem Angriff äußerten mehrere prominente MAGA-nahe Persönlichkeiten deutliche Kritik am Vorgehen der Regierung. So bezeichnete TV-Moderator Tucker Carlson mögliche Militäraktionen als Betrug an Trumps Anhängern – eine Aussage, die er später relativierte: Laut Trump habe Carlson ihn angerufen und um Entschuldigung gebeten; „Er ist ein netter Typ.“ Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, bekannt für ihre radikalen Positionen innerhalb des MAGA-Flügels, schrieb kurz vor den Angriffen bei X : „Dies ist nicht unser Krieg.“ Nach Bekanntgabe des Angriffs rief sie jedoch zum Gebet für Frieden und Sicherheit der US-Truppen auf – direkte Kritik an Trump blieb aus.
Auch konservative Stimmen wie Publizist Charlie Kirk wandten sich zunächst gegen einen Militärschlag; später bekundete er Unterstützung mit den Worten: „Amerika steht hinter Präsident Trump.“ Ex-Berater Steve Bannon erklärte vorab zwar seine Ablehnung einer Intervention, prognostizierte aber zugleich fortgesetzte Unterstützung durch die MAGA-Bewegung: „Wir mögen es nicht. Vielleicht hassen wir es… Aber wissen Sie, wir werden mitmachen.“
Im Kongress zeigten führende Republikaner klare Rückendeckung für Trumps Entscheidung. Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson betonte gegenüber Gegnern der USA: Der Angriff sei eine deutliche Botschaft dafür, dass Trump seine Worte ernst meine. Auch Mehrheitsführer im Senat John Thune stellte sich demonstrativ hinter den Präsidenten.
Diese unterschiedlichen Reaktionen verdeutlichen interne Spannungen zwischen ideologischer Grundhaltung und politischer Loyalität innerhalb der Partei sowie ihrer Basis.
Öffentliche meinungen in den usa zum irangriff vor und nach einsatzbeginn
Die Zustimmung zur Person Donald Trumps bleibt weiterhin gespalten: Laut Datenjournalist G. Elliott Morris, der mehrere Umfragen zusammenfasst, lag Trumps Zustimmungsrate zuletzt bei 42 Prozent gegenüber 54 Prozent Ablehnung – ähnlich verhält es sich mit seiner Außenpolitik insgesamt . Vor Beginn des Angriffs war die Mehrheit der US-Bevölkerung klar gegen eine Beteiligung am Konflikt zwischen Israel und Iran.
Eine Umfrage von The Economist/YouGov ergab beispielsweise 60 Prozent Ablehnung eines Eingreifens; nur 16 Prozent sprachen sich dafür aus – selbst unter potenziellen Wählern Trumps waren lediglich 19 Prozent zustimmend eingestellt bei gleichzeitigem Widerstand von 53 Prozent gegen einen Kriegseintritt.
Die Washington Post fragte am 18. Juni explizit nach einem Luftschlag gegen iranische Atomanlagen ab: Nur ein Viertel unterstützte diesen Schritt; fast doppelt so viele lehnten ihn ab . Historisch betrachtet war dieser Einsatz besonders unbeliebt verglichen mit früheren Interventionen wie Afghanistan oder Irak , wo Zustimmungswerte deutlich höher lagen .
Nach Beginn des Angriffs zeigt YouGov-Daten allerdings leichte Verschiebungen unter Republikanern: Dort glauben inzwischen mehr als die Hälfte , dass dieser Schritt langfristig zur Sicherheit Amerikas beiträgt – während insgesamt noch immer mehr Befragte meinen, dass dadurch Unsicherheit zunehme .
Morris weist darauf hin, dass solche Popularitätssteigerungen unmittelbar nach Militäreinsätzen häufig nur temporär sind; spätere Umfragen dürften weitere Erkenntnisse liefern über nachhaltige Auswirkungen auf öffentliche Meinung sowie politische Dynamiken rund um diesen Konflikt geben.