Der Fußball-Zweitligist Hertha BSC führt Gespräche mit dem derzeitigen österreichischen Nationaltrainer Ralf Rangnick über eine mögliche Rückkehr nach Deutschland. Die Verhandlungen betreffen eine Position als Sportchef beim Berliner Klub.
Rangnicks aktuelle situation und vertragliche lage bei Österreich
Ralf Rangnick, 66 Jahre alt, steht aktuell an der Spitze der österreichischen Fußballnationalmannschaft. Seit seiner Amtsübernahme hat er das Team durch die EM 2024 geführt, wo Österreich im Achtelfinale ausschied. In der laufenden Qualifikation zur Weltmeisterschaft konnte die Mannschaft zwei Siege verbuchen und damit einen guten Start hinlegen. Trotz sportlicher Erfolge berichten Medien von wiederkehrenden Spannungen zwischen Rangnick und der Führung des österreichischen Fußballverbands. Diese Differenzen könnten Einfluss auf seine Zukunft haben, zumal sein Vertrag zum Jahresende ausläuft.
Die Rolle des Nationaltrainers in Österreich ist für Rangnick eine bedeutende Station in seiner Karriere, doch die Unstimmigkeiten lassen Raum für Spekulationen über einen Wechsel zurück nach Deutschland. Die Gespräche mit Hertha BSC zeigen deutlich, dass sich sowohl Klub als auch Trainer Optionen offenhalten. Der Verein sucht nach einer erfahrenen Führungspersönlichkeit im Sportbereich, um den Krisenmodus zu verlassen und den Wiederaufstieg in die Bundesliga anzustreben.
Rangnicks erfahrung als aufstiegsexperte und stationen im vereinssport
Die Expertise von Ralf Rangnick im deutschen Vereinsfußball ist umfangreich und geprägt von Erfolgen bei mehreren Klubs. Er führte unter anderem Hannover 96, 1899 Hoffenheim sowie RB Leipzig jeweils in die Bundesliga – ein Beleg für seine Fähigkeit, Teams nachhaltig zu entwickeln und aufzubauen. Bereits 1999 stand er kurz vor dem Aufstieg mit dem SSV Ulm, bevor er zum VfB Stuttgart wechselte.
Seine Zeit bei Schalke 04 war ebenfalls erfolgreich: Dort wurde er 2005 Deutscher Vizemeister sowie DFB-Pokal- und Supercup-Sieger im Jahr 2011 – Titelgewinne, die seinen Ruf festigten. Besonders prägend war seine Tätigkeit bei RB Leipzig ab 2012: Als Sportdirektor gestaltete er das Projekt maßgeblich mit; später übernahm er dort auch kurzfristig den Trainerposten während der Saison 2018/19.
Neben seinen Engagements in Deutschland sammelte Rangnick internationale Erfahrung durch eine kurze Trainertätigkeit beim englischen Premier-League-Klub Manchester United. Im Jahr 2023 lehnte er ein Angebot des FC Bayern München ab – ein Hinweis darauf, dass seine Entscheidungen wohlüberlegt sind und nicht nur auf prestigeträchtige Vereine abzielen.
Diese Kombination aus strategischer Kompetenz im Management sowie praktischer Erfahrung an der Seitenlinie macht ihn zu einem gefragten Kandidaten für Führungspositionen wie jene bei Hertha BSC – insbesondere wenn es darum geht, einen Verein aus schwierigen Phasen herauszuführen oder neu auszurichten.