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Belarussischer oppositioneller Sergej Tichanowskij nach jahrelanger Haft freigelassen und nach Litauen ausgeflogen

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Die Freilassung des belarussischen Oppositionellen Sergej Tichanowskij markiert einen bedeutenden Schritt in der politischen Krise des Landes. Nach mehr als zwei Jahren Haft wurde er gemeinsam mit 13 weiteren politischen Gefangenen aus Belarus entlassen und befindet sich nun in Litauen.

Freilassung von sergej tichanowskij und weiteren politischen gefangenen in belarus

Der belarussische Oppositionelle Sergej Tichanowskij ist nach einer Haftstrafe von über zwei Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Seine Frau, die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, teilte die Nachricht auf der Plattform X mit den Worten: „Es ist schwer, die Freude in meinem Herzen zu beschreiben.“ Neben ihm wurden 13 weitere politische Gefangene freigelassen. Ein Sprecher des litauischen Ministerpräsidenten erklärte, dass diese Freilassungen auf ein Abkommen zwischen dem US-Gesandten Keith Kellogg und der Regierung von Belarus zurückzuführen seien.

Die Freigelassenen haben das Land inzwischen verlassen und sind sicher in Litauen angekommen. Unter ihnen befindet sich auch der bekannte Journalist Igor Karnej, wie das unabhängige Internetportal Nascha Niwa berichtete. Die Gruppe umfasst Personen verschiedener Nationalitäten: fünf Belarussen, drei Polen, zwei Litauer, zwei Japaner sowie je eine Person aus Estland und Schweden.

In ihrer Erklärung bedankte sich Swetlana Tichanowskaja ausdrücklich bei den Vereinigten Staaten sowie der Europäischen Union für ihre diplomatischen Bemühungen zur Ermöglichung dieser Freilassungen.

Hintergrund zur verurteilung von tichanowskij und politischer situation in belarus

Im Jahr 2021 wurde Sergej Tichanowskij zu einer Haftstrafe von 18 Jahren verurteilt. Er hatte bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen den langjährigen Staatschef Alexander Lukaschenko kandidieren wollen – einem autoritären Herrscher, dessen Machtanspruch international stark kritisiert wird. Nachdem ihm die Kandidatur verweigert wurde, trat seine Ehefrau an seiner Stelle an und entwickelte sich schnell zum Symbol für demokratische Hoffnung innerhalb Belarusslands.

Die Wahl galt als massiv manipuliert; ohne Wahlfälschung hätte sie vermutlich gewonnen. Nach Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses ließ Lukaschenko Proteste gewaltsam niederschlagen – zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen oder verletzt. Die Oppositionsführerin musste ins Exil fliehen.

Diese Ereignisse führten zu einer internationalen Isolation Belarusslands sowie Sanktionen durch westliche Staaten wegen Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung politischer Gegner.

Internationale reaktionen auf die freilassung politischer gefangener

Die Nachricht über die Entlassung von Tichanowskij löste weltweit positive Reaktionen aus. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul bezeichnete sie auf X als „fantastisch gute Nachricht“. Gleichzeitig mahnte er jedoch an: „Lukaschenko muss endlich alle anderen politischen Gefangenen freilassen.“

Auch Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson äußerte sich via X zur Situation: Unter den Freigelassenen befände sich auch eine schwedische Staatsbürgerin namens Galina Krasnjanskaja.

Das Abkommen zwischen dem US-Gesandten Keith Kellogg, dem ranghöchsten amerikanischen Politiker seit Jahren vor Ort, und Präsident Lukaschenko diente nicht nur dazu, politische Häftlinge frei zu lassen; es beinhaltete zudem Gespräche über eine mögliche Lösung für Russlands Krieg gegen die Ukraine sowie Perspektiven für bilaterale Beziehungen zwischen USA und Belarus.

Diese Entwicklungen könnten langfristige Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Minsk sowie westlichen Staaten haben – insbesondere angesichts fortdauernder Spannungen infolge regionaler Konflikte im Osten Europas.

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