Die Debatte um die Besetzung der Rolle des James Bond nach Daniel Craigs Abschied gewinnt an Fahrt. Die Schauspielerin und bekennende Feministin Helen Mirren äußert sich klar dazu, warum sie eine Frau als neuen 007 ablehnt.
Helen mirrens standpunkt zur geschlechterfrage bei james bond
Seit dem Rückzug von Daniel Craig als James Bond wird immer wieder diskutiert, ob die legendäre Doppelnull-Agentenrolle künftig von einer Frau übernommen werden sollte. Diese Diskussion berührt Fragen zu Tradition, Identität und gesellschaftlichen Erwartungen an Filmfiguren. Helen Mirren, selbst eine engagierte Frauenrechtlerin und mit ihren 80 Jahren eine erfahrene Schauspielerin, hat in einem Interview mit dem Saga Magazine deutlich Stellung bezogen. Sie bezeichnet sich zwar als „überzeugte Feministin“, betont jedoch zugleich: „James Bond muss ein Mann sein.“
Mirren argumentiert, dass es nicht funktionieren würde, wenn man die Rolle einfach auf eine Frau überträgt. Für sie sei James Bond untrennbar mit seiner männlichen Identität verbunden – würde man diese ändern, entstehe etwas völlig anderes und nicht mehr der klassische Agent 007. Diese Sichtweise verweist auf den Charakterstatus von James Bond als ikonische Figur des Action-Genres sowie auf das Publikumserlebnis rund um seine Darstellung.
Die Schauspielerin hebt hervor, dass ihre Haltung nicht gegen Frauen im Agentenfilm gerichtet sei – vielmehr sieht sie in anderen Rollen oder Geschichten Raum für weibliche Spioninnen. Doch gerade bei dieser spezifischen Figur spiele das Geschlecht eine zentrale Rolle für Authentizität und Kontinuität.
Helen mirren als pensionierte agentin im thriller „the thursday murder club“
Anlass für ihre Äußerungen war ihr neuer Film The Thursday Murder Club, der am 28. August bei Netflix startet. In dieser Krimikomödie nach dem Bestsellerroman „Der Donnerstagsmordclub“ spielt Helen Mirren selbst eine ehemalige Geheimagentin im Ruhestand. Die Handlung dreht sich um einen Mordfall in einem Seniorenheim, den sie gemeinsam mit ihren Mitbewohnern löst.
Im Gespräch beschreibt Mirren ihre Figur als realistische Verkörperung einer Frau mit beruflicher Vergangenheit in der Welt der Spionage: „So viele Frauen haben in dieser Welt gearbeitet“, sagt sie über die Agentenszene allgemein und verweist darauf, dass ihr Charakter diese Realität widerspiegele.
Gleichzeitig macht sie deutlich, dass die Filme um James Bond bewusst weniger realistisch seien – es gehe dort vor allem um Unterhaltung und Spannung: „Die Filme machen Spaß.“ Dennoch sieht sie klare Grenzen zwischen fiktionalen Figuren wie ihrer eigenen pensionierten Agentin und dem Mythos rund um den klassischen Doppelnull-Agenten.
Weitere perspektiven aus dem cast von „the thursday murder club“
Neben Helen Mirren ist auch Pierce Brosnan, ehemaliger Darsteller von James Bond aus den Jahren vor Daniel Craig, Teil des Ensembles von The Thursday Murder Club. Der heute 72-Jährige äußerte sich ebenfalls zum Thema Nachfolge des nächsten Bonds gegenüber dem gleichen Magazin.
Brosnan zeigt sich offen für Veränderungen: Er freue sich darauf zu sehen, wie ein neuer Darsteller frische Energie in die Rolle bringe – unabhängig vom Geschlecht oder Hintergrund des Nachfolgers: „Ich bin sehr gespannt darauf… Eine ganz neue Ausstrahlung und Lebendigkeit für diese Figur zu erleben.“
Er betont zudem seine persönliche Verbundenheit zur Welt von James Bond: „Sie hat mir viel Gutes gebracht… Ein Geschenk.“
Der Film vereint neben Mirren und Brosnan weitere bekannte Namen wie Ben Kingsley im Ensemble und verspricht durch seinen Mix aus Krimi-Elementen sowie humorvollen Momenten einen abwechslungsreichen Kinoabend beziehungsweise Streaminggenuss auf Netflix ab Ende August dieses Jahres.