Die neue Netflix-Dokuserie „Victoria Beckham“ beleuchtet die Karriere und das Privatleben der Modedesignerin. Dabei rückt sie insbesondere den Umgang mit Bodyshaming, Essstörungen und dem Druck des Rampenlichts in den Fokus.
Victoria Beckhams weg von posh spice zur modedesignerin
Victoria Beckham, 51 Jahre alt, wurde zunächst als Mitglied der weltberühmten Girlgroup Spice Girls bekannt. Unter dem Spitznamen „Posh Spice“ erreichte sie internationale Berühmtheit. Die dreiteilige Netflix-Dokumentation zeigt ihren Aufstieg von der Pop-Ikone zur erfolgreichen Unternehmerin im Modebereich. Nach dem Ende der Spice Girls im Jahr 2000 stand Beckham vor einem Neuanfang, den sie mit viel Disziplin anging.
Im Jahr 2008 präsentierte sie ihre erste eigene Kollektion in New York, was den Grundstein für ihr Label legte. Trotz zahlreicher Herausforderungen entwickelte sich ihre Marke zu einer festen Größe im internationalen Modekalender. Finanzielle Durststrecken begleiteten diesen Weg ebenso wie kreative Erfolge. Erst mit ihrer Beauty-Linie gelang ihr in jüngerer Vergangenheit ein deutlicher wirtschaftlicher Aufschwung.
Die Doku zeichnet diesen beruflichen Werdegang nach und zeigt die Transformation von einer Pop-Ikone zu einer selbstbewussten Unternehmerin, die sich ihren Platz in der Modewelt erkämpft hat.
Persönlicher preis des erfolgs: bodyshaming und kontrolliertes körperbild
Neben ihrem beruflichen Erfolg offenbart die Serie auch eine weniger bekannte Seite Victorias Beckham: den enormen Druck durch öffentliche Beobachtung und Kritik am Aussehen. Besonders während ihrer Zeit bei den Spice Girls in den 1990er-Jahren war sie Ziel gnadenloser Medienkommentare über Gewicht und Körperform.
Ein prägendes Ereignis war eine britische TV-Sendung kurz nach der Geburt ihres ersten Sohnes, bei der Victoria live auf eine Waage gestellt wurde – ein Moment großer Verletzlichkeit unter öffentlichem Druck. Diese ständige Kontrolle führte dazu, dass sie ihr eigenes Körperbild über Jahre hinweg streng überwachte.
Disziplinierte Ernährung sowie intensiver Sport wurden Teil ihres Alltagsrituals; sogar Ehemann David Beckham, 50 Jahre alt, bemerkte scherzhaft: „Seit einem Vierteljahrhundert isst meine Frau fast immer gegrillten Fisch mit Gemüse.“ Diese eiserne Konsequenz diente jedoch nicht nur ästhetischen Zwecken – vielmehr versuchte Victoria so Kontrolle über einen Bereich zurückzugewinnen, an dem ihr das Rampenlicht oft raubte: ihren eigenen Körper.
Gelegentliche Ausnahmen sind selten; Tequila bezeichnete sie einmal als ihre „einzige Kalorien-Sünde“. Die Doku macht deutlich, wie belastend dieser permanente Blick von außen für Beckhams Selbstwahrnehmung war.
Verletzlichkeit hinter glamouröser fassade
In der neuen Netflix-Serie zeigt sich Victoria Beckham so offen wie nie zuvor – emotional verletzlich und authentisch jenseits des öffentlichen Images als Stilikone oder Geschäftsfrau. Sie gab an, dass beim Dreh Tränen flossen; diese Offenheit ist ungewöhnlich für die sonst sehr kontrollierte vierfache Mutter.
Die Zuschauer erhalten dadurch einen Einblick in die psychische Belastung eines Lebens unter ständiger Beobachtung über Jahrzehnte hinweg – ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz angesichts zunehmender Online-Hass-Kommentare gegenüber Prominenten insbesondere Frauen gegenüber.
Diese persönliche Perspektive ergänzt die Darstellung ihres beruflichen Werdegangs um wichtige Facetten menschlicher Erfahrung hinter dem Glamour eines internationalen Stars.
Erwartungen an Netflix-Doku nach erfolg von „beckham“
Die Veröffentlichung der Dokuserie „Victoria Beckham“ ist für September geplant und folgt auf große Resonanz zur preisgekrönten Produktion „Beckham“ aus dem Jahr 2023 auf Netflix. Letztere konzentrierte sich vor allem auf das Leben des Fußballstars David Beckham sowie deren Ehepaar-Beziehung – dabei überraschte Victoria viele Zuschauer durch Humor sowie Offenheit etwa zum Thema belastende Schlagzeilen um angebliche Affären.
Im Gegensatz dazu richtet sich diese neue Serie ausschließlich auf Victoria selbst aus persönlicher Sichtweise aus. Sie soll zeigen, welche Last es bedeutet hat, jahrzehntelang im Fokus zu stehen – sowohl privat als auch öffentlich –, ohne dabei Glanz oder Schattenseiten auszuklammern.
Ob diese intime Darstellung ähnlich erfolgreich wird wie das Vorgängerformat bleibt abzuwarten; sicher ist jedoch ein großes Interesse am facettenreichen Leben einer international bekannten Persönlichkeit zwischen Kunst-, Kultur- und Gesellschaftsdiskursen heute geblieben.