Die Vermietung von Strandliegen auf Mallorca verzeichnet im Sommer 2025 einen deutlichen Rückgang. Die Branche meldet Einnahmeeinbußen von rund 20 Prozent, insbesondere in beliebten Urlaubsregionen wie Playa de Muro und Can Picafort.
Rückgang der strandliegenvermietung auf mallorca im sommer 2025
Im Juli 2025 sind die Einnahmen aus der Vermietung von Strandliegen auf Mallorca um etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Diese Entwicklung betrifft vor allem touristisch stark frequentierte Gebiete im Norden der Insel, darunter Playa de Muro und Can Picafort. Dort bleiben viele Liegen auch an Wochenenden ungenutzt, obwohl diese Zeiten üblicherweise die höchste Auslastung verzeichnen. Die Interessenvertretung der Stranddienstleister, Adopuma, beschreibt die Situation als eine „leise Flaute“, vergleichbar mit den Einbrüchen während der Pandemie-Jahre.
Der Vorsitzende des Verbandes, Onofre Fornés, äußerte sich gegenüber dem Fernsehsender Canal 4 besorgt über die Lage: „Keine Erholung eingestellt und der Juli ist mit einem Minus abgeschlossen.“ Bereits im Mai hatte das Geschäft mit Liegen und Sonnenschirmen schwach begonnen – ein Trend, der sich nun verschärft hat. Einige Anbieter reagierten bereits mit verkürzten Öffnungszeiten oder schickten ihr Personal vorzeitig nach Hause. Diese Maßnahmen verdeutlichen den wirtschaftlichen Druck innerhalb des Sektors.
Auswirkungen auf arbeit und dienstleistungen
Die leeren Liegenreihen am Strand spiegeln nicht nur eine geringere Nachfrage wider, sondern haben auch Auswirkungen auf Arbeitsplätze in diesem Bereich. Der Verleih von Liegen ist für viele Beschäftigte eine wichtige Einkommensquelle – sowohl direkt als auch indirekt durch verbundene Dienstleistungen wie Gastronomie oder Wassersportangebote.
Ursachen für den rückgang bei vermietungen und auswirkungen auf tourismusbranche
Laut Adopuma sind mehrere Faktoren für den Rückgang bei der Vermietung von Strandliegen verantwortlich. Neben wetterbedingten Einflüssen spielt vor allem die gestiegene finanzielle Belastung vieler Urlauber eine zentrale Rolle. Hohe Flugpreise sowie steigende Hotelkosten führen dazu, dass Reisende zunehmend sparen müssen und deshalb günstigere Alternativen bevorzugen – beispielsweise das eigene Handtuch statt einer gemieteten Liege zu nutzen.
Der klassische Kunde des Sektors war lange Zeit ein sogenannter „mittlerer Budgettourist“. Dieser gab nicht nur Geld für Liegenverleih aus, sondern konsumierte zusätzlich Cocktails in Chiringuitos oder nutzte Wassersportangebote am Strand. In diesem Jahr verzichten viele Gäste jedoch bewusst auf solche Extras oder gönnen sie sich allenfalls am letzten Urlaubstag unter Berücksichtigung ihres Budgets.
Diese Sparmaßnahmen wirken sich negativ auf das gesamte Ökosystem rund um den Tourismus an Mallorcas Stränden aus: Weniger Umsatz beim Verleih bedeutet weniger Einkommen für angeschlossene Branchen wie Gastronomie oder Freizeitaktivitäten am Wasser.
Darüber hinaus kritisiert Fornés das öffentliche Klima gegenüber dem Tourismus als belastend für das Geschäftsfeld: „Verantwortungslose, tourismuskritische Botschaften“ schadeten dem Image der Balearen insgesamt. Auch Diskussionen über sogenannte „Dieseltouristen“ – Urlauber mit geringem Konsumverhalten trotz hoher Mobilität zu Fuß – trügen zur schwierigen Lage bei.
Insgesamt zeigt sich damit ein komplexes Bild aus wirtschaftlichen Zwängen seitens Verbraucherinnen und Verbraucher sowie gesellschaftlicher Debatte über nachhaltigen Tourismusformen als Ursache für die derzeitige Krise beim Verleih von Strandliegen auf Mallorca im Sommer 2025.