Die dänische Sozialdemokratin Mette Frederiksen äußert scharfe Kritik an der israelischen Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu. Angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen fordert sie politischen Druck und Sanktionen gegen Israel.
Kritische bewertung der israelischen politik durch dänemark
Die Vorsitzende der Sozialdemokraten in Dänemark, Mette Frederiksen, hat die Politik von Premierminister Benjamin Netanjahu als „zu weit gehend“ bezeichnet. In einem Interview mit der Zeitung Jyllands-Posten äußerte sie sich deutlich zu den aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt. Dänemark übernimmt derzeit die EU-Ratspräsidentschaft und nutzt diese Position, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Die humanitäre Lage im Gazastreifen beschrieb Frederiksen als „absolut entsetzlich und katastrophal“. Sie kritisierte insbesondere die Pläne israelischer Politiker für neue Siedlungsprojekte im Westjordanland, welche ihrer Ansicht nach eine friedliche Lösung weiter erschweren.
Frederiksen betonte, dass man politischen Druck ausüben müsse – nicht nur gegen einzelne Siedler oder Minister, sondern auch gegen Israel insgesamt. Dabei schloss sie Sanktionen nicht aus: „Genau wie bei Russland“ müsse man Maßnahmen so gestalten, dass sie maximale Wirkung entfalten können. Diese Aussage verweist auf das Modell umfassender Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022.
Die Forderungen aus Kopenhagen spiegeln eine wachsende Besorgnis innerhalb Europas wider über den eskalierenden Konflikt zwischen Israel und Palästina sowie dessen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung vor Ort.
Eskalation des konflikts seit dem großangriff der hamas am 7. oktober 2023
Der aktuelle Krieg im Gazastreifen begann mit einem Großangriff der islamistischen Organisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf israelisches Gebiet. Nach Angaben Israels wurden bei diesem Angriff mehr als 1 200 Menschen getötet; zudem verschleppte Hamas rund 251 Geiseln in den Gazastreifen. Fast zwei Jahre später hält Hamas noch immer etwa 49 Geiseln gefangen; laut Einschätzung der israelischen Armee sind nur noch rund 22 von ihnen am Leben.
Seit dem Angriff reagiert Israel mit massiven militärischen Operationen im Gazastreifen, um Hamas zurückzudrängen und weitere Angriffe zu verhindern. Die Behörden in Gaza berichten von mehr als 61 400 Toten infolge dieser Militäroperationen – Zahlen, die sich international nicht unabhängig überprüfen lassen, jedoch von den Vereinten Nationen als realistisch eingestuft werden.
Diese Entwicklung hat zu einer dramatischen Verschlechterung der Lebensbedingungen für die Bevölkerung geführt: Infrastruktur wurde zerstört, medizinische Versorgung ist eingeschränkt und viele Menschen leben unter prekären Umständen ohne ausreichenden Zugang zu Nahrung oder Wasser.
Der Konflikt bleibt somit ein zentrales Thema internationaler Politik mit weitreichenden humanitären Folgen für beide Seiten sowie einer angespannten Sicherheitslage in ganz Nahostregion.
Diese Nachricht wurde am 16. 08. 2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.