Eine 47-jährige Urlauberin aus Hessen ist im Chiemgau mit ihrem Auto in unwegsamem Gelände steckengeblieben, nachdem ihr Navigationsgerät sie über den Gipfel der Kampenwand geführt hatte. Die Frau wollte von Schleching nach Aschau im Chiemgau fahren und folgte dabei der Routenführung ihres Navis.
Navi führte fahrerin über kampenwand-gipfel in unwegsames gebiet
Die 47-jährige Urlauberin aus Hessen plante eine Fahrt vom Ort Schleching im Landkreis Traunstein zum Zielort Aschau im Chiemgau im Landkreis Rosenheim. Da sie sich vor Ort nicht gut auskannte, gab sie eine Adresse in Aschau in ihr Navigationsgerät ein. Das Gerät leitete die Fahrerin jedoch nicht auf einer üblichen Straße, sondern wählte eine Route über den Gipfel der 1 669 Meter hohen Kampenwand, einem markanten Berg des Chiemgaus.
Nach etwa fünf Kilometern auf einer Forststraße befand sich die Frau mit ihren drei Mitfahrern plötzlich in schwierigem bergigem Gelände. Die Strecke war für ein normales Auto kaum befahrbar, sodass das Fahrzeug schließlich steckenblieb und kein Weiterkommen mehr möglich war. Die Situation stellte sich als gefährlich heraus, da die Gruppe ohne geeignete Ausrüstung oder Erfahrung für solche Bedingungen unterwegs war.
Die Fahrerin erkannte die Notlage und setzte einen Notruf ab. Daraufhin wurden Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Traunstein alarmiert, um Hilfe zu leisten und die Touristin sicher zurückzuführen.
Polizei rettet fahrerinnen nach notruf am kampenwand-hang
Nach dem Notruf begaben sich Polizisten aus Traunstein zum Einsatzort unterhalb des Gipfels der Kampenwand. Sie konnten den genauen Standort anhand der Angaben der Frau ermitteln und nahmen Kontakt zu ihr auf. Anschließend lotsten sie die Urlauberin mit ihrem Fahrzeug zurück ins Tal nach Schleching.
Die Situation zeigt die Risiken bei Navigation durch unbekanntes Terrain mithilfe von elektronischen Geräten ohne lokale Ortskenntnis oder Kontrolle über Streckenwahl. „Insbesondere Gebirgsregionen wie das Gebiet rund um die Kampenwand können für Autofahrer schnell zur Herausforderung werden, wenn Routenplaner Wege vorschlagen, die nicht für den Straßenverkehr geeignet sind.“
Die Polizei weist darauf hin, dass Navigationsgeräte zwar hilfreiche Orientierungshilfen bieten können; Nutzer sollten jedoch stets Kartenmaterial prüfen sowie Warnungen vor gesperrten oder ungeeigneten Straßen beachten – besonders bei Fahrten durch ländliche oder bergige Regionen wie dem Chiemgau.
Der Fall wurde von örtlichen Behörden dokumentiert; weitere Zwischenfälle dieser Art sind bislang nicht bekannt geworden. Der Vorfall endete glimpflich ohne Verletzungen dank rechtzeitiger Hilfeleistung durch Rettungskräfte vor Ort.
DPA/lpb