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Streit um die älteste Bratwurst: Nürnberger Gastronomin fordert Thüringer per Boxkampf heraus

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Der jahrzehntelange Disput über die Herkunft der ältesten Bratwurst spitzt sich zu. Eine Gastronomin aus Nürnberg will den Streit mit einem ungewöhnlichen Boxkampf gegen das Bratwurstmuseum in Mühlhausen klären.

Hintergrund des streits um die älteste Bratwurst

Die Frage, wo die älteste Bratwurst stammt, wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem drei Orte: Nürnberg, Regensburg und Erfurt beziehungsweise Mühlhausen in Thüringen. Die Regensburger Wurstkuchl beansprucht für sich den Titel „Älteste Bratwurststube der Welt“. Die erste urkundliche Erwähnung eines Kochs an diesem Standort datiert auf das Jahr 1378. Damit ist sie historisch belegt – allerdings mehr als hundert Jahre später als eine kürzlich entdeckte Urkunde aus Erfurt.

Erfurter Forscher fanden bei Recherchen zur Krämerbrücke eine Urkunde von 1269, in der von einer Hütte und einem Bräter an dieser Stelle berichtet wird. Projektleiter Welterbe Martin Sladeczek und Historiker Karl Heinemeyer sehen darin den bislang ältesten Nachweis für einen Ort mit Bratwurststand. Diese Entdeckung stellt die bisherige Annahme über den Ursprung der Wurstspezialität infrage.

Nürnberg wiederum gilt als traditionelle Hochburg der Nürnberger Rostbratwürste und war bereits vor rund 25 Jahren in einen ähnlichen Streit verwickelt. Damals konnten Regensburger Lokalbesitzer ihre ältere urkundliche Erwähnung vorlegen – ein Argument, das bis heute Bestand hat.

Die herausforderung per boxkampf durch sofia hilleprandt

Inmitten dieses historischen Streits hat nun Sofia Hilleprandt, Geschäftsführerin des Nürnberger Restaurants Zum Gulden Stern, eine ungewöhnliche Initiative gestartet: Sie fordert das Bratwurstmuseum im thüringischen Mühlhausen zu einem Boxkampf heraus, um endgültig Klarheit über die Herkunft der ältesten Bratwurst zu schaffen.

Hilleprandt begründet ihre Herausforderung damit, dass Thüringen lediglich einen Koch nachweisen könne – nicht jedoch dessen Tätigkeit als Hersteller von Bratwürsten. Zudem kritisiert sie am Beispiel Regensburgs, dass dort nur noch eine nachgebaute Wurstküche existiere und nicht mehr das Original erhalten sei.

Wann genau dieser Kampf stattfinden soll, steht noch nicht fest; offiziell angekündigt wurde er für den „Thüringer Bratwurstgipfel“ am kommenden Samstag in Mühlhausen. Der Bayerische Rundfunk berichtete zuerst über diese außergewöhnliche Auseinandersetzung zwischen zwei traditionsreichen Regionen Deutschlands.

Obwohl Hilleprandt betont: „Die Entscheidung per Boxkampf sei zwar augenzwinkernd gemeint“, sieht sie darin auch eine Möglichkeit, endlich Fakten statt nur historische Dokumente sprechen zu lassen.

Bedeutung des streits für kultur und tourismus

Der Konflikt um die älteste Bratwurst ist weit mehr als ein kulinarischer Wettstreit; er berührt regionale Identitäten sowie kulturelles Erbe zahlreicher Städte Deutschlands. Sowohl Nürnberg als auch Regensburg und Thüringen nutzen ihre jeweiligen Traditionen rund um die Wurstspezialität gezielt zur Förderung des Tourismus und zur Stärkung ihrer lokalen Wirtschaften.

Das Restaurant Zum Gulden Stern etwa wirbt mit seiner langen Geschichte sowie dem Ruf seiner Rostbrätel weit über Franken hinaus. Ebenso zieht das Museum in Mühlhausen Besucher an, welche sich für historische Handwerkskunst interessieren oder regionale Spezialitäten erleben möchten.

Durch solche Auseinandersetzungen rücken lokale Besonderheiten ins öffentliche Bewusstsein – was sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt: Einerseits fördert es kulturelle Vielfalt; andererseits kann es Rivalitäten verschärfen oder gar mediale Aufmerksamkeit auf skurrile Weise lenken wie im Fall eines geplanten Boxkampfs zwischen Gastronomen verschiedener Bundesländer.

Wie genau Thüringen auf diese sportlich-kulinarische Provokation reagieren wird bleibt abzuwarten – doch sicher ist bereits jetzt: Der Kampf um die Wurscht bleibt spannend und sorgt weiterhin für Gesprächsstoff weit über Franken hinaus.

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