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Kalifornien plant wahlkreisreform als gegenreaktion auf texanische neuziehung der kongressbezirke

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Die Republikaner in Texas wollen ihre Wahlkreise neu ordnen, um bei den Kongresswahlen 2026 ihre Mehrheit auszubauen. Als Antwort darauf kündigt Kalifornien unter Gouverneur Gavin Newsom eine eigene Wahlkreisreform an, über die die Bürger am 4. November abstimmen sollen.

Politische auseinandersetzung um wahlkreisneuziehung in texas und kalifornien

In Texas verfolgen die Republikaner das Ziel, durch eine Neuzuordnung der Wahlkreise ihren Einfluss im US-Kongress zu stärken. Die geplante Reform soll bei den Kongresswahlen im November 2026 dazu führen, dass bis zu fünf Sitze von den Demokraten an die Republikaner übergehen könnten. Dieses Vorhaben hat bereits zu einem politischen Konflikt geführt: Die demokratischen Abgeordneten verließen aus Protest das texanische Parlament und verhinderten so vorerst das notwendige Quorum für eine Abstimmung über die Reform.

Der Hintergrund dieses Machtkampfs liegt im Kräfteverhältnis des US-Kongresses, der aus zwei Kammern besteht: dem Repräsentantenhaus mit 435 Sitzen und dem Senat mit 100 Mitgliedern. Aktuell verfügen die Republikaner in beiden Kammern nur über eine knappe Mehrheit. Die Demokraten hoffen daher auf Gewinne bei den Midterm-Wahlen im Herbst 2026, wenn alle Sitze des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der Senatssitze neu vergeben werden.

Als Reaktion auf Texas‚ Vorgehen kündigte Gavin Newsom, demokratischer Gouverneur von Kalifornien, am 15. August 2025 eine Sonderwahl für den 4. November desselben Jahres an. An diesem Tag sollen die Wählerinnen und Wähler über eine eigene Wahlkreisreform entscheiden können – ein Schritt zur Sicherung demokratischer Strukturen in ihrem Bundesstaat.

Zitate von gavin newsom zur wahlkreisreform

Bei einer Kundgebung erklärte Newsom: „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie diese Demokratie verschwindet, Bezirk für Bezirk im ganzen Land, nicht nur in Texas.“ Er bezog sich dabei auch auf US-Präsident Donald Trump und sagte weiter: „Er hat den Bären geweckt, und wir werden zurückschlagen.“ Der Bär ist ein Symbol Kaliforniens und steht stellvertretend für dessen Widerstand gegen politische Eingriffe dieser Art.

Neben Kalifornien haben auch andere demokratisch regierte Bundesstaaten wie Illinois ähnliche Maßnahmen angekündigt oder umgesetzt – allerdings gelten dort strengere Regeln zur Neuzuordnung als in Texas.

Hintergründe zum gerrymandering und seine bedeutung für us-wahlen

Das Verfahren der gezielten Neuziehung von Wahlkreisgrenzen wird als Gerrymandering bezeichnet – benannt nach dem ehemaligen Gouverneur Elbridge Gerry aus Massachusetts im frühen 19. Jahrhundert. Dabei versuchen Parteien durch geschicktes Verschieben von Bezirksgrenzen Wahlergebnisse zugunsten ihrer Kandidatinnen oder Kandidaten zu beeinflussen.

Im US-Repräsentantenhaus vertritt jeder Abgeordnete einen eigenen sogenannten Congressional District mit annähernd gleicher Einwohnerzahl gemäß gesetzlicher Vorgaben basierend auf dem alle zehn Jahre durchgeführten Zensus des United States Census Bureau.

Beide großen Parteien nutzen Gerrymandering strategisch; zuletzt jedoch dominierten republikanisch geführte Bundesstaaten diesen Trend stärker durch aggressive Neuabsteckungen zugunsten ihrer Partei bei Landtags- oder Kongresswahlen.

In Texas etwa sind derzeit von insgesamt 38 Sitzen im Repräsentantenhaus des Bundesstaates viele Bezirke so zugeschnitten worden, dass sie republikanischen Kandidatinnen Vorteile bieten könnten – was nun Gegenreaktionen hervorruft.

Kalifornien entsendet aktuell neun republikanische sowie vierundvierzig demokratische Abgeordnete ins nationale Repräsentantenhaus; Texas stellt fünfundzwanzig Republikaner sowie zwölf Demokraten plus einen vakanten Sitz aufgrund eines Todesfalls .

Die Debatte um Gerrymandering ist Teil eines größeren politischen Kampfes um Mehrheiten im nationalen Parlament der Vereinigten Staaten – insbesondere angesichts bevorstehender Midterm-Wahlen Ende Oktober/Anfang November jedes geraden Jahres seit Jahrzehnten festgelegter Terminplan –, wobei jede Seite versucht sicherzustellen, dass ihre Stimmen möglichst effektiv repräsentiert werden können ohne Verzerrungen durch manipulierte Bezirksgrenzen.

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