Die diesjährigen Kennedy Center Honors wurden von US-Präsident Donald Trump im Washingtoner Kennedy Center für Performing Arts verkündet. Unter den Geehrten befinden sich bekannte Persönlichkeiten wie Sylvester Stallone, die Glamrock-Band Kiss und Sängerin Gloria Gaynor.
Trumps übernahme der kennedy center honors und die auswahl der preisträger
Am 15. November 2023 gab Präsident Donald Trump, 79 Jahre alt, im renommierten Kennedy Center in Washington D.C. die Preisträger der diesjährigen Kennedy Center Honors bekannt. Die Auszeichnung ehrt herausragende Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, deren Lebenswerk einen bedeutenden Einfluss auf die amerikanische Gesellschaft hat. In diesem Jahr stehen neben dem Actionfilmstar Sylvester Stallone, ebenfalls 79 Jahre alt, auch die Glamrock-Band Kiss, Sängerin Gloria Gaynor , Country-Musikerlegende George Strait sowie der britische Schauspieler Michael Crawford im Mittelpunkt.
Bei der Pressekonferenz betonte Trump: „Die 48. Kennedy Center Honorees sind außergewöhnliche Menschen, eine außergewöhnliche Gruppe – unglaublich.“ Er kündigte an, dass er erstmals persönlich als Moderator und Produzent bei der traditionellen Zeremonie auftreten werde – ein Novum in der Geschichte dieser prestigeträchtigen Auszeichnung. Diese Entscheidung markiert eine neue Ära für das Event unter seiner Leitung.
Die Auswahl spiegelt Trumps Absicht wider, unterschiedliche Genres zu würdigen: Von Film über Rockmusik bis hin zu klassischem Theater zeigt sich ein breites Spektrum kultureller Leistungen. Die Bekanntgabe erfolgte vor einem Publikum aus Medienvertretern sowie Vertretern des Kunst- und Kulturbetriebs in den USA.
Machtwechsel am kennedy center mit folgen für vorstand und künstler
Der aktuelle Jahrgang ist zugleich das erste Mal seit dem Machtwechsel am Kennedy Center nach Trumps Amtsantritt als Vorstandsvorsitzender im Februar dieses Jahres. Im Zuge dessen wurden insgesamt 18 Vorstandsmitglieder entlassen, welche zuvor von Ex-Präsident Joe Biden ernannt worden waren. Auch die langjährige Präsidentin des Centers, Deborah F. Rutter , musste ihren Posten räumen.
An ihre Stelle traten enge Vertraute Trumps wie Stabschefin Susie Wiles sowie Usha Vance , Ehefrau des Vizepräsidenten JD Vance . Diese Personalentscheidungen führten zu erheblichen Spannungen innerhalb des Kulturzentrums sowie darüber hinaus in Künstlerkreisen.
Proteste von prominenten künstlern
Mehrere prominente Künstler reagierten mit Protesten: So erklärten etwa Drehbuchautorin Shonda Rhimes oder Opernsängerin Renée Fleming ihren Rückzug vom Board of Trustees als Zeichen gegen den neuen Kurs unter Trump. Schauspielerin Issa Rae sagte ihre geplante One-Woman-Show ab mit Kritik an einer „Verletzung der Werte einer Institution, die Künstler aller Hintergründe gefeiert hat“. Das populäre Musical Hamilton strich ebenfalls seine geplanten Aufführungen am Haus – ein deutliches Signal gegen den neuen Vorstand.
Diese Entwicklungen verdeutlichen einen tiefgreifenden Wandel innerhalb einer traditionsreichen Institution durch politische Einflüsse auf Führungsebene.
Renovierungspläne und trumps versprechen zur wiederbelebung des kennedy centers
Bemerkenswert ist dabei eine historische Wendung: Während seiner ersten Amtszeit zwischen 2017 und 2021 hatte Präsident Trump selbst öffentliche Auftritte bei den Kennedy Center Honors gemieden – nachdem mehrere Preisträger ihn damals öffentlich kritisiert hatten. Nun steht er selbst auf der Bühne dieser Veranstaltung mit dem Ziel einer Neuausrichtung.
Trump kündigte umfassende Renovierungen am Gebäude an mit dem Anspruch, das Kennedy Center zum „Kronjuwel“ amerikanischer Kunst- und Kulturstätten zu machen. Die Sanierungsarbeiten sollen rechtzeitig zum bevorstehenden Jubiläum „250 Jahre Vereinigte Staaten“ im kommenden Jahr abgeschlossen sein.
In einer offiziellen Stellungnahme erklärte das Zentrum seine Freude über Trumps Engagement: Man fühle sich „geehrt“, ihn bereits zum dritten Mal seit Januar empfangen zu haben; dank seiner Fürsprache werde das Gebäude renoviert werden „um sein Prestige und seine Pracht wiederherzustellen“. Dies signalisiert eine strategische Neupositionierung verbunden mit Investitionen in Infrastruktur zur Stärkung des Hauses als kulturelles Wahrzeichen Washingtons.
Traditionell findet die Ehrungszeremonie jeweils im Dezember statt; sie wird landesweit vom Fernsehsender CBS übertragen – womit Millionen Zuschauer Zugang erhalten zur Würdigung bedeutender Persönlichkeiten aus Musik-, Theater- oder Filmwelt durch diese renommierte Auszeichnungstradition unter neuer Leitung von Donald Trump.