In Südeuropa wüten seit Tagen verheerende Waldbrände, die durch anhaltende Hitze begünstigt werden. Spanien hat deshalb offiziell die Europäische Union um Unterstützung bei der Brandbekämpfung gebeten.
Spanien fordert europäische luftunterstützung zur brandbekämpfung an
Die Regierung in Madrid hat am Abend des 13. 08. 2025 den EU-Hilfsmechanismus aktiviert, um zusätzliche Ressourcen gegen die zahlreichen Waldbrände im Land zu mobilisieren. Innenminister Fernando Grande-Marlaska bestätigte, dass zwei Canadair-Löschflugzeuge angefordert wurden. Diese Maßnahme dient als Vorsichtsmaßnahme angesichts der ungünstigen Wettervorhersagen mit weiter hoher Brandgefahr.
Die Flugzeuge sollen schnellstmöglich eintreffen und bei Bedarf eingesetzt werden können, um die Feuer aus der Luft zu bekämpfen. Darüber hinaus ist Spanien bereit, weitere Hilfe anzufordern – etwa zusätzliche Feuerwehrkräfte oder technische Ausrüstung –, falls sich die Lage verschärft.
Die Brände haben bereits weite Teile des Landes betroffen und stellen eine erhebliche Herausforderung für Einsatzkräfte dar. Die Behörden arbeiten eng mit regionalen Stellen zusammen, um Evakuierungen durchzuführen und Menschenleben zu schützen.
Evakuierungen und verletzte nach großflächigen bränden in nordwestspanien
Im Nordwesten Spaniens sind fast 6 000 Menschen aus insgesamt 26 Ortschaften evakuiert worden, nachdem dort mehrere große Waldbrände ausgebrochen waren. Die Flammen zerstörten weite Flächen von Wäldern und landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Bislang sind zwei Todesopfer bestätigt worden; zudem wurden sieben Personen mit teils schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Vier von ihnen befinden sich laut Angaben der Regionalregierung Kastilien-León in Lebensgefahr – darunter ein 37-Jähriger mit Verbrennungen an rund 85 Prozent seiner Körperoberfläche.
Diese dramatischen Verletzungen verdeutlichen das Ausmaß der Gefahr für Anwohner sowie Einsatzkräfte vor Ort. Die medizinische Versorgung wurde verstärkt organisiert, während Feuerwehrleute weiterhin gegen das Feuer kämpfen.
Hitzewelle verschärft lage auf iberischer halbinsel
Spanien erlebt derzeit den zehnten Tag einer intensiven Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius am Dienstag . Diese extreme Hitze begünstigt nicht nur das Entstehen neuer Brände sondern erschwert auch deren Bekämpfung erheblich.
In der angrenzenden Region Galicien kämpfen Feuerwehrleute seit mehreren Tagen gegen Flammen auf einer Fläche von etwa 11 500 Hektar Landfläche – eine Größe vergleichbar mit mehreren tausend Fußballfeldern zusammengelegt. Ein Brand nahe Bahngleisen führte zur Sperrung wichtiger Zugstrecken zwischen Galicien und Madrid; dadurch kam es zu Verkehrsbehinderungen im Schienenverkehr über längere Zeiträume hinweg.
Meteorologen prognostizieren ein Fortdauern dieser außergewöhnlichen Wetterlage bis mindestens Montag , was weiterhin höchste Wachsamkeit erfordert.
Portugal kämpft ebenfalls gegen großflächige waldbrände
Auch im Nachbarland Portugal sind zahlreiche Feuer aktiv geblieben: Besonders betroffen ist das Gebiet rund um die Stadt Coimbra im Zentrum des Landes sowie Regionen nahe Trancoso im Nordosten Portugals.
Dort hatten starke Windböen in der Nacht zum Mittwoch mehrere bereits eingedämmte Brände erneut entfacht oder verstärkt – was den Einsatzkräften erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Über 1 500 Feuerwehrleute sind derzeit damit beschäftigt, sechs größere Brandherde unter Kontrolle zu bringen beziehungsweise einzudämmen.
Diese Situation zeigt deutlich auf, wie stark auch Portugal unter den extremen klimatischen Bedingungen leidet und wie wichtig koordinierte Einsätze bleiben werden.
Leichte entspannung bei bränden in griechenland trotz weiterem einsatzbedarf
Während sich die Lage in Teilen Griechenlands etwas entspannt hat, bleibt sie dennoch angespannt: In Regionen rund um Patras, auf den Inseln Chios und Zakynthos sowie nahe der albanischen Grenze kämpfen Feuerwehrleute unermüdlich gegen zahlreiche Brandherde weiter anhaltender Wald- und Buschfeuerarten.
Am Morgen begann Luftunterstützung durch Löschflugzeuge nach einer weiteren langen Nacht intensiver Bodenarbeit aller Beteiligten vor Ort. Ein örtlicher Feuerwehr-Offizier erklärte gegenüber dem griechischen Fernsehen, dass insbesondere auf Zakynthos Fortschritte erzielt wurden, während Chios weiterhin als kritisch gilt:
„Die Feuerfront dort ist derzeit unsere größte Herausforderung“, so Kostas Tsingas, Vorsitzender des Verbands der Feuerwehr-Offiziere.
Auch wenn sich rund Patras laut Medienberichten eine gewisse Beruhigung abzeichnet, bleibt höchste Aufmerksamkeit erforderlich. Freiwillige Helfer ergänzen hier maßgeblich professionelle Kräfte.
Verdacht auf brandstiftung bei großbrand südfrankreichs sorgt für ermittlungen
Im Süden Frankreichs lodert seit Tagen ein großer Waldbrand zwischen den Städten Narbonne und Carcassonne. Der zuständige Staatsanwalt äußerte öffentlich einen Verdacht auf vorsätzliche Brandstiftung als mögliche Ursache dieses verheerenden Feuers.
Der Großbrand forderte bislang zwei Todesopfer sowie zwei Schwerverletzte. Trotz erfolgreicher Eindämmung konnte das Feuer noch nicht vollständig gelöscht werden. Es handelt sich dabei um den größten Mittelmeer-Waldbrand Frankreichs innerhalb mindestens eines halben Jahrhunderts.
Ermittler suchen intensiv nach Hinweisen zur genauen Ursache; erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass kriminelle Handlungen ursächlich sein könnten.
Weitere waldbrände belasten balkanstaaten montenegro und albanien
Neben Spanien, Portugal, Griechenland sowie Südfrankreich leiden auch mehrere Balkanstaaten unter schweren Wald- bzw. Buschfeuern. In Montenegro sowie Albanien kam jeweils mindestens eine Person ums Leben infolge dieser Naturkatastrophen.
Einsatzkräfte vor Ort stehen vor großen Herausforderungen aufgrund schwieriger Gelände- sowie Wetterbedingungen. Internationale Zusammenarbeit wird zunehmend wichtiger angesichts steigender Anzahl solcher Extremwetterlagen infolge globaler Klimaveränderungen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen eindrücklich die zunehmende Bedrohung durch Großwaldbrände im gesamten südeuropäischen Raum während extremer Hitzeperioden wie aktuell erlebt wird.