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Neue gangkorrektur bei arthrose kann knorpelabbau verlangsamen und schmerzen lindern

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Fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Arthrose, einer Erkrankung, die den Knorpel in den Gelenken abbaut und starke Schmerzen verursacht. Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine gezielte Veränderung der Fußstellung beim Gehen das Fortschreiten der Kniearthrose verlangsamen und das Schmerzempfinden deutlich reduzieren kann.

Arthrose: ursachen, symptome und behandlungsansätze

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der sich das Knorpelgewebe im Gelenk zunehmend abbaut. In Deutschland sind etwa fünf Millionen Menschen von Beschwerden durch Arthrose betroffen. Die Erkrankung tritt vor allem mit zunehmendem Alter auf und führt zu geschwollenen Gelenken sowie Schmerzen bei jeder Bewegung. Wenn der schützende Knorpel zerstört ist, können Betroffene ihr Knie nicht mehr richtig belasten. Dies führt häufig zu einer Verringerung sportlicher Aktivitäten und Einschränkungen im Alltag.

Eine Heilung für Arthrose gibt es bislang nicht. Die Behandlung konzentriert sich daher auf die Linderung von Symptomen sowie die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs. Übliche Therapieformen umfassen Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit, Schmerzmittel zur Schmerzlinderung sowie in schweren Fällen einen operativen Kniegelenkersatz. Laut Deutscher Arthrose-Hilfe ist „Bewegung ohne Belastung besonders hilfreich: Dadurch wird der Gelenkknorpel besser ernährt, und das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt sich.“ Neben gelenkschonenden Sportarten wie Wassergymnastik haben auch orthopädische Hilfsmittel wie Knieorthesen positive Effekte gezeigt.

Eine umfassende Übersichtsstudie aus China bestätigte diese Erkenntnisse jüngst: Aus 139 Studien mit fast 10 000 Patienten ergaben sich Wassergymnastik sowie andere gelenkschonende Bewegungsformen als vielversprechendste nichtmedikamentöse Therapien gegen Kniearthrose.

Studie zeigt effekt einer fußstellungskorrektur beim gehen

Ein internationales Forscherteam um Valentina Mazzoli vom First People’s Hospital of Neijiang untersuchte gemeinsam mit Wissenschaftlern des Klinikums Langone Health an der New York University sowie den Universitäten Utah und Stanford einen neuen Ansatz zur Entlastung des Kniegelenks durch Gangkorrektur.

In ihrer Studie wurden 34 Männer und Frauen mit leichter bis mittelschwerer Kniearthrose angeleitet, ihre Füße während des Gehens bewusst um fünf oder zehn Grad nach innen oder außen abzuwinkeln – abweichend von ihrer natürlichen Fußstellung. Für jeden Teilnehmer wurde individuell geprüft, welche Fußposition am besten passt. Eine Kontrollgruppe von ebenfalls 34 Betroffenen erhielt keine spezifischen Anweisungen zur Änderung ihres Gangs.

Alle Probanden sollten mindestens 20 Minuten täglich entsprechend laufen; über ein Jahr hinweg wurden Veränderungen beobachtet. Am Ende erfolgte eine Kontrolle mittels MRT-Scans zur Beurteilung des Knorpelzustands im betroffenen Kniegelenk.

Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen beiden Gruppen: Bei den Teilnehmern mit korrigierter Fußstellung verlangsamte sich insbesondere an der Innenseite des Knies der Abbau des Knorpels signifikant gegenüber denen ohne Gangänderungen.

Schmerzreduktion durch personalisierte bewegungsanpassungen

Neben dem verlangsamten Knorpelabbau berichteten die Probanden aus dem Interventionsarm über eine spürbare Reduktion ihrer Schmerzen auf einer Zehn-Punkte-Skala um durchschnittlich 2,5 Punkte – ein Effekt vergleichbar mit rezeptfreien Schmerzmitteln laut Studienmitteilung.

Valentina Mazzoli bezeichnete diese Methode als „einfache und relativ kostengünstige Möglichkeit zur Behandlung von Arthrose im Frühstadium“. Sie betonte zudem die Bedeutung personalisierter Therapieansätze statt eines Einheitskonzepts: „Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit individueller Behandlungsstrategien bei Arthrose.“

Mazzoli verwies darauf, dass dank moderner Technologien wie künstlicher Intelligenz künftig präzise Erkennungssysteme für Körperbewegungen entwickelt werden könnten – was personalisierte Anpassungen schneller realisierbar macht als bisher angenommen.

Die Forscher sehen in dieser nichtinvasiven Methode großes Potenzial dafür, Operationen hinauszuzögern oder sogar zu vermeiden – vorausgesetzt weitere Studien bestätigen diese ersten Befunde langfristig zuverlässig.

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