Die Erinnerung an die Berliner Mauer steht für den Einsatz von Freiheit und Demokratie in Deutschland. Bei einer Gedenkveranstaltung in der Bernauer Straße betonte die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke die Bedeutung des Mahnmals als Warnung vor autoritären Regimen.
Das gedenken an die Berliner Mauer als auftrag zur verteidigung der demokratie
Die Berliner Mauer symbolisiert mehr als eine historische Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland. Für Evelyn Zupke, Beauftragte für Opfer der SED-Diktatur, ist sie ein „zu Stein, Beton und Stacheldraht gewordenes Signal eines repressiven Staates“. Bei einer Feier in der Gedenkstätte Bernauer Straße erklärte sie: „Die Berliner Mauer, sie mahnt uns, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind.“ Diese Botschaft sei heute dringlicher denn je. Die Mauer habe nicht nur Berlin geteilt, sondern auch das Land tief gespalten. Sie stehe für Unterdrückung durch einen Staat, dessen Bürgerrechte eingeschränkt wurden.
Zupke erinnerte insbesondere an jene Menschen, die bei Fluchtversuchen aus der DDR ums Leben kamen. Sie forderte dazu auf, diese Opfer zu würdigen und gleichzeitig den Wert von Freiheit aktiv in der Gesellschaft zu vermitteln. Das Gedenken solle nicht nur Rückblick sein, sondern auch Auftrag zum Schutz demokratischer Werte im Hier und Jetzt.
Schicksale von kindern am grenzfluss spree im fokus des diesjährigen gedenkens
Im Mittelpunkt des diesjährigen Gedenkens standen Kinder aus Westberlin, die zwischen 1966 und 1975 am Kreuzberger Gröbenufer ertranken – einem Abschnitt des Grenzflusses Spree. Dieser Fluss gehörte damals zum DDR-Gebiet; Rettungsmaßnahmen durch Westberliner Kräfte waren verboten. Die Autorin Dilek Güngör erinnerte bei ihrer Rede namentlich an fünf Kinder: Andreas Senk, Cegaver Katranci, Siegfried Kroboth, Giuseppe Savoca sowie Cetin Mert – alle im Alter zwischen fünf und acht Jahren.
Vier dieser Kinder konnten nicht gerettet werden; DDR-Grenztruppen griffen trotz Notfällen nicht ein. Die restriktiven Grenzregeln führten so zu tragischen Todesfällen unmittelbar vor den Augen westlicher Rettungskräfte ohne Eingriffsmöglichkeit.
Nach den Redebeiträgen legten Gäste gemeinsam Kränze nieder zur Ehrung aller Opfer von Mauerbau sowie deutscher Teilung insgesamt. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sagte dazu: „Wir trauern um die Opfer der Mauer und werden sie nie vergessen.“ Dieses kollektive Erinnern unterstreicht weiterhin das Bewusstsein um Leidensgeschichten hinter politischen Grenzen.
Bau der berliner mauer als folge massiver fluchtbewegungen aus der ddr
Am 13. August 1961 begann die DDR mit dem Bau einer etwa 150 Kilometer langen Sperranlage rund um Westberlin – bestehend aus Mauern sowie weiteren Grenzanlagen –, um Fluchten nach Westen zu verhindern. Vor diesem Zeitpunkt hatten bereits Hunderttausende Menschen ihre Heimat verlassen; viele suchten politische oder wirtschaftliche Freiheiten im Westen Deutschlands oder anderen Ländern.
Der Bau wurde offiziell mit dem Schutz vor angeblichen „faschistischen Kräften“ begründet; deshalb bezeichnete ihn die SED-Führung als „antifaschistischen Schutzwall“. Tatsächlich diente er jedoch primär dazu, Bürgerinnen und Bürger daran zu hindern auszureisen oder sich frei zu bewegen.
Trotz dieser Abschottungsmaßnahmen versuchten zahlreiche Menschen weiterhin erfolglos über Mauern oder Gewässer wie Spree hinwegzuflüchten – dabei starben allein in Berlin etwa 140 Personen infolge tödlicher Zwischenfälle während solcher Versuche nach Errichtung des Walls ab 1961 bis zum Fall Ende 1989.
Mit dem Ende jener Diktatur öffnete sich nach friedlichen Protesten schließlich am Jahresende 1989 wieder eine Grenze zwischen Ost- sowie Westdeutschland – ein historischer Wendepunkt hin zur Wiedervereinigung Deutschlands unter demokratischen Bedingungen wurde möglich gemacht durch mutige Menschenrechtsbewegungen innerhalb wie außerhalb beider deutscher Staaten zuvor gewesen war es Jahrzehnte lang Symbol politischer Trennung gewesen ist.