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Zahl der firmenpleiten steigt deutlich an – wirtschaftliche belastungen durch energieintensive umstellungen und bürokratie

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Die Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland hat im Juli 2025 einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Experten und Politiker diskutieren die Ursachen, wobei insbesondere hohe Energiepreise, umfangreiche Bürokratie sowie die Klimaschutzpolitik als zentrale Belastungsfaktoren genannt werden.

Steigende insolvenzzahlen und ihre ursachen

Im Juli 2025 wurden laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts 19,2 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im Vorjahresmonat. Dies stellt den höchsten Anstieg seit Oktober 2024 dar. Die Entwicklung zeigt eine zunehmende wirtschaftliche Schieflage vieler Unternehmen in Deutschland. Besonders betroffen sind Branchen wie Verkehr und Logistik, Baugewerbe sowie Gastronomie. Diese Sektoren ächzen unter den gestiegenen Kosten für Energie und unter einer wachsenden bürokratischen Belastung.

Die Vorsitzende der Partei AfD, Alice Weidel, kritisierte die Bundesregierung scharf: „Statt der von Kanzler Merz angekündigten Kehrtwende ächzten Branchen wie Verkehr und Logistik, Baugewerbe und Gastronomie.“ Sie machte vor allem die Klimaschutzpolitik verantwortlich für das schwierige Umfeld vieler Unternehmen. Mit der Verankerung der Klimaneutralität im Grundgesetz zwinge die Regierung energieintensive Betriebe zu teuren Umstellungen, was für viele das endgültige Aus bedeute.

Weidel betonte weiter: „Während andere Länder ihre Unternehmen entlasteten, verschärften Union und SPD mit ihrer Transformations-Agenda die Belastungen für die deutsche Wirtschaft.“ Hohe Energiepreise kombiniert mit einer erdrückenden Abgabenlast sowie lähmender Bürokratie würden jeden Wachstumsimpuls abwürgen. Die Folge sei ein zunehmender Druck auf Betriebe bis hin zur Aufgabe ihrer Geschäftstätigkeit.

Diese Kritik spiegelt eine weit verbreitete Sorge wider: Die Kombination aus politischen Vorgaben zur Energiewende, steigenden Betriebskosten sowie administrativen Hürden führt zu einem schwierigen Umfeld für viele Firmen in Deutschland.

Wirtschaftsexperten fordern umfassende entlastungen

Der Konjunkturexperte des Deutschen Industrie- und Handelskammertags , Jupp Zenzen, bestätigte diese Einschätzung aus Sicht der Wirtschaftspraxis. Er verwies darauf, dass nach zwei Jahren Rezession viele Betriebe mit angeschlagener Liquidität kämpfen würden: „Tag für Tag verliere man Wertschöpfung, Innovationsimpulse und Unternehmergeist.“

Zenzen forderte eine breite Entlastungspolitik zur Stabilisierung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Dazu zählten weniger Bürokratieaufwand bei Genehmigungen oder Berichterstattungen ebenso wie Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sowie eine Senkung von Kostenbelastungen insgesamt.

Besondere herausforderung energiekosten

Ein besonders gravierender Faktor seien nach seinen Angaben die hohen Energiekosten hierzulande im internationalen Vergleich: Mehr als jedes zweite größere Industrieunternehmen habe aufgrund dieser Kosten seine Produktion eingeschränkt oder plane dies kurzfristig umzusetzen. Diese Einschränkungen führten auch zu negativen Auswirkungen auf Auftragslagen bei unternehmensnahen Dienstleistern – ein Effekt mit weitreichenden Folgen entlang zahlreicher Lieferketten.

Die Forderung nach einer Entlastung auf breiter Front verdeutlicht den Druck auf Politik und Wirtschaft gleichermaßen angesichts wachsender Insolvenzzahlen in wichtigen Branchen Deutschlands.

Zusammenfassung aktueller herausforderungen für deutsche unternehmen

Die jüngsten Zahlen zum Anstieg von Firmenpleiten zeigen deutlich das Spannungsfeld zwischen politischer Klimapolitik einerseits sowie ökonomischen Realitäten andererseits auf dem deutschen Markt. Während gesetzliche Vorgaben zur Erreichung von Klimaneutralität langfristig ökologische Ziele verfolgen sollen, geraten energieintensive Unternehmen zunehmend unter Kostendruck durch notwendige Umstellungen.

Hinzu kommen hohe Energiepreise infolge globaler Entwicklungen sowie administrative Hürden durch umfangreiche Vorschriften – Faktoren zusammen führen zu einem belasteten Unternehmensumfeld gerade in Schlüsselbranchen wie Verkehr oder Bauwirtschaft.

Politische Akteure verschiedener Lager sehen unterschiedliche Ursachen hinter dem Trend steigender Insolvenzen; Einigkeit besteht jedoch darin nicht übersehen zu dürfen, dass ohne gezielte Entlastungsmaßnahmen weitere Betriebsaufgaben drohen könnten – verbunden mit Verlusten an Arbeitsplätzen ebenso wie Innovationskraft innerhalb Deutschlands Wirtschaftsstruktur insgesamt.

/Ende/

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