Der italienische Orientierungsläufer Mattia Debertolis verstarb nach einem Wettkampf bei den World Games in Chengdu, China. Das Rennen fand unter extremen Wetterbedingungen mit Temperaturen von bis zu 42 Grad Celsius statt.
Orientierungslauf und die herausforderungen extremer wetterbedingungen
Orientierungslauf ist eine Sportart, bei der Athleten mithilfe von Kompass und Karte mehrere Kontrollpunkte im freien Gelände ansteuern müssen. Dabei sind präzise Navigation und körperliche Ausdauer entscheidend. Die Wettkämpfe finden oft in unwegsamem Terrain statt, was die Anforderungen an die Teilnehmer erhöht. In Chengdu wurde das Rennen durch extreme Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit zusätzlich erschwert. Solche Bedingungen stellen nicht nur eine große Belastung für den Körper dar, sondern erhöhen auch das Risiko gesundheitlicher Probleme erheblich.
Die Kombination aus intensiver körperlicher Anstrengung und widrigen klimatischen Verhältnissen kann zu Erschöpfung, Hitzschlag oder Kreislaufversagen führen. Für Orientierungsläufer ist es deshalb besonders wichtig, sich gut vorzubereiten und auf Warnsignale des Körpers zu achten. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen kam es am 11. August 2023 während des Rennens zu einem tragischen Zwischenfall: Der 29-jährige Italiener Mattia Debertolis wurde bewusstlos aufgefunden.
Der vorfall um mattia debertolis bei den world games in chengdu
Der junge Athlet aus Primör in der norditalienischen Provinz Trentino nahm an dem Wettbewerb teil, als sein GPS-Gerät plötzlich keine Bewegung mehr registrierte und ein Stillstand signalisiert wurde. Dieses Gerät dient zur Überwachung aller Teilnehmer während des Rennens sowie zur schnellen Ortung im Notfall. Nach dem Signal wurden sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet; Debertolis wurde bewusstlos geborgen und umgehend medizinisch versorgt.
Trotz intensiver Behandlung verstarb er vier Tage später in einer Klinik vor Ort – ein Verlust, der sowohl die Familie als auch die gesamte Orientierungslauf-Community tief erschütterte. Die Veranstalter äußerten ihr Beileid mit den Worten: „Wir sind von dieser Tragödie betroffen und sprechen der Familie sowie Freunden des Athleten unser tief empfundenes Beileid aus.“ Weitere Details zum genauen Todeshergang wurden nicht veröffentlicht.
Bedeutung der world games für nischensportarten wie orientierungslauf
Die World Games gelten als das wichtigste Multisportevent für Disziplinen außerhalb des olympischen Programms. Bei ihrer zwölften Auflage treten bis zum 17. August rund 5 000 Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt in insgesamt 34 verschiedenen Sportarten gegeneinander an – darunter auch viele weniger bekannte oder neue Wettbewerbe wie Orientierungslauf.
Das Event bietet diesen Nischendisziplinen eine internationale Bühne mit hoher Sichtbarkeit sowie Gelegenheit zum sportlichen Austausch auf höchstem Niveau abseits olympischer Großveranstaltungen. Gleichzeitig stellt es organisatorisch große Herausforderungen dar – insbesondere wenn Wettbewerbe unter extremen Umweltbedingungen stattfinden müssen wie im Fall von Chengdu mit Temperaturen über 40 Grad Celsius.
Dieser tragische Vorfall lenkt Aufmerksamkeit auf Risiken solcher Veranstaltungen unter schwierigen klimatischen Umständen sowie auf notwendige Sicherheitsvorkehrungen für Athleten bei hochintensiven Outdoor-Sportarten weltweit.