In Dortmund hat der Prozess gegen fünf junge Männer begonnen, die eine Serie brutaler Überfälle begangen haben sollen. Einer der Angeklagten ist Nick Reinhardt, Sohn des ehemaligen Fußballprofis Knut Reinhardt.
Anklage und vorwürfe im Prozess um überfälle mit hammerangriff
Vor dem Dortmunder Gericht stehen fünf junge Männer, denen eine Reihe schwerer Straftaten zur Last gelegt wird. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, über eine Datingplattform falsche Profile erstellt zu haben. Dabei gaben sich die Beschuldigten teilweise als junge Frauen aus, um männliche Opfer anzulocken. An den vereinbarten Treffpunkten sollen die Opfer dann von wechselnden Gruppenmitgliedern überfallen, geschlagen und beraubt worden sein.
Die Vorwürfe umfassen gefährliche Körperverletzung, schweren Raub sowie versuchten Mord. Insgesamt sind acht Taten Gegenstand des Verfahrens; in sieben Fällen soll Nick Reinhardt, 20 Jahre alt, beteiligt gewesen sein. Besonders gravierend ist ein Angriff vom Juni 2023: Ein Mitangeklagter soll mit einem Hammer auf den Kopf eines Opfers eingeschlagen haben. Das Opfer erlitt schwere Schädelverletzungen und musste notoperiert werden – nur durch diese Operation konnte sein Leben gerettet werden.
Nach Angaben der Ermittler wurden einige Übergriffe gefilmt und dokumentiert. Die Tatserie sorgte in Dortmund für große Aufmerksamkeit aufgrund ihrer Brutalität und der Vorgehensweise der Tätergruppe.
Hintergrundinformationen zu den angeklagten und reaktionen aus dem fußballumfeld
Die Angeklagten stammen aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen: Einer war zuvor Kommissaranwärter bei der Polizei, ein anderer spielte Fußball in einer Oberliga-Mannschaft. Im Gegensatz dazu wird berichtet, dass Nick Reinhardt behütet aufgewachsen sei.
Der Vater des Hauptangeklagten ist Knut Reinhardt, ehemaliger Profi von Borussia Dortmund mit zwei Deutschen Meisterschaften sowie einem Champions-League-Titel im Lebenslauf. Bereits im März äußerte sich Knut Reinhardt öffentlich zur Festnahme seines Sohnes: „Ich glaube nicht, dass es meinem Sohn an etwas gefehlt hat.“ Beim Prozessauftakt war er nicht im Gerichtssaal anwesend.
Das Verfahren wird aufmerksam verfolgt – sowohl wegen der Schwere der Vorwürfe als auch aufgrund des Namensbezuges zum früheren BVB-Spieler Knut Reinhardt. Der Ausgang bleibt abzuwarten; das Gericht prüft derzeit alle Beweise sorgfältig unter Berücksichtigung aller Umstände rund um die Tatserie in Dortmund.