Die vereinbarte Zollpause zwischen China und den USA hat die Anlegerstimmung deutlich verbessert. Der deutsche Aktienmarkt reagiert mit Kursgewinnen, während die Aufmerksamkeit auch auf wichtige US-Inflationsdaten gerichtet ist.
Zollaufschub im handelsstreit zwischen usa und china stabilisiert anlagemärkte
Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat eine vorläufige Entspannung erfahren: Die Verlängerung des Zollaufschubs verhindert ab dem 12. 08. 2025 eine Eskalation, bei der Zölle von über 100 Prozent auf Waren ausgetauscht worden wären. Diese Entscheidung wurde von Investoren positiv aufgenommen, da sie kurzfristig keine negativen Auswirkungen auf die Finanzmärkte erwarten lassen.
Vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den DAX um fast 0,4 Prozent höher bei rund 24 170 Punkten nach einem leichten Rückgang am Vortag, als der Index mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 24 081 Zählern schloss. Die Marktteilnehmer bewerten die Zollpause als wichtigen Schritt zur Wahrung des Status quo im internationalen Handel.
Aussagen von experten
Shane Oliver, Chefökonom bei AMP in Sydney, erklärte dazu: „Die Verlängerung sichert vorläufig den Status quo, sodass es keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Anlagemärkte gibt.“ Die Anleger beobachten nun gespannt mögliche Verhandlungen über ein dauerhaftes Handelsabkommen zwischen Washington und Peking, das langfristige Stabilität schaffen könnte.
Auch in Asien reagierten Börsen positiv: Der japanische Leitindex Nikkei erreichte ein Rekordhoch mit einem Plus von 2,5 Prozent auf knapp 42 849 Punkte. Der breiter gefasste Topix legte um 1,5 Prozent zu und notierte bei etwa 3 067 Zählern. In China stiegen sowohl der Shanghai Composite Index als auch der CSI-300 Index .
Wendy Cutler vom Asia Society Policy Institute bezeichnete die Verlängerung des Zollfriedens als „positive Nachricht“, welche zeige, dass beide Seiten bemüht seien eine Einigung zu erzielen – womöglich als Vorbereitung für ein Treffen zwischen Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping im Herbst.
Us-inflationsdaten und geopolitische entwicklungen prägen markterwartungen
Neben dem Handelskonflikt richten sich heute viele Blicke auf die Veröffentlichung wichtiger US-Inflationszahlen. Diese Daten sind entscheidend für Einschätzungen zur künftigen Geldpolitik der Federal Reserve . Insbesondere wird erwartet werden, ob angesichts aktueller Entwicklungen eine Zinssenkung im September wahrscheinlich ist oder nicht.
Die Inflationsrate beeinflusst maßgeblich das Verhalten institutioneller Investoren sowie Privatanleger weltweit – insbesondere in Bezug auf Aktien-, Anleihen- oder Rohstoffmärkte. Eine niedrigere Inflation könnte Spielraum für geldpolitische Lockerungen schaffen; höhere Werte würden dagegen weitere Straffungen nahelegen.
Geopolitische einflüsse
Darüber hinaus könnten geopolitische Ereignisse zusätzliche Volatilität erzeugen: Am Freitag steht ein bedeutendes Treffen in Alaska an – US-Präsident Donald Trump will dort mit Russlands Präsident Wladimir Putin über mögliche Friedensverhandlungen zum Ukraine-Krieg sprechen. Dieses Gespräch wird international aufmerksam verfolgt wegen seiner potenziellen Auswirkungen auf Sicherheitslage sowie Energiepreise.
An den US-Börsen endete der Handelstag am Montag schwächer: Der Dow-Jones-Index verlor etwa 0,4 Prozent , während S&P 500 um rund 0,3 Prozent sank; auch Nasdaq fiel um circa 0,3 Prozent . Diese Entwicklung spiegelt Unsicherheiten wider angesichts globaler Wirtschaftsfragen sowie politischer Risiken.
Kulturelle aneignungsvorwürfe gegen adidas nach designkritik aus mexiko
Der Sportartikelhersteller Adidas sieht sich Kritik wegen kultureller Aneignung gegenübergestellt, nachdem sein Schuhmodell „Oaxaca Slip-On“ kontrovers diskutiert wurde. Das Design basiert laut Angaben des US-amerikanischen Designers Willy Chavarria auf traditionellen Huaraches-Sandalen aus Villa Hidalgo Yalálag im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca.
In Mexiko löste dies Vorwürfe gegen Adidas aus; Kritiker bemängelten mangelnden Respekt gegenüber indigener Kultur und fehlende Einbindung lokaler Gemeinschaften beim Produktdesignprozess. Als Reaktion veröffentlichte Adidas eine öffentliche Entschuldigung:
„Wir entschuldigen uns öffentlich und bekräftigen unser Engagement mit Yalálag in einem respektvollen Dialog zusammenzuarbeiten“, hieß es seitens des Unternehmens. Weiterhin solle das kulturelle Erbe gewürdigt werden.
Diese Debatte verdeutlicht zunehmende Sensibilität gegenüber Fragen kultureller Identität innerhalb globaler Markenstrategien sowie Herausforderungen beim Umgang mit traditionellem Wissen in kommerziellen Kontexten – insbesondere wenn multinationale Konzerne Produkte entwickeln oder vermarkten wollen, inspiriert durch indigene Kulturen weltweit.
Ford plant neue elektrofahrzeuge ab 2027 zur konkurrenzfähigkeit gegen chinesische hersteller
Der US-Autobauer Ford kündigte Pläne an, ab dem Jahr 2027 erschwinglichere Elektrofahrzeuge einzuführen, um wachsenden Wettbewerbsdruck durch chinesische Hersteller zu begegnen – zugleich räumte Konzernchef Jim Farley Risiken dieses Vorhabens offen ein:
„Ich kann Ihnen nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass das alles gut gehen wird“, sagte Farley bezüglich dieser strategischen Neuausrichtung hin zu elektrifizierten Modellen unterhalb bisheriger Preisklassenangebote.
Zur neuen Modellfamilie gehört unter anderem ein mittelgroßer Pickup-Truck, dessen Einstiegspreis bei etwa 30 000 Dollar liegen soll; gefertigt wird er im Werk Louisville/Kentucky, wo Ford knapp zwei Milliarden Dollar investiert hat, um mindestens rund 2 200 Arbeitsplätze langfristig zu sichern beziehungsweise auszubauen.
Dieser Schritt zeigt Fords Bemühungen, seine Position innerhalb eines zunehmend dynamischen Automobilmarktes auszubauen, indem man preisbewusste Kundengruppen anspricht, ohne dabei technologische Innovationen wie Elektromobilität außer Acht zu lassen.