Ein starkes Erdbeben erschütterte die Provinz Balikesir im Westen der Türkei. Das Beben verursachte Gebäudeeinstürze und war auch in den Metropolen Istanbul und Izmir spürbar.
Auswirkungen des Erdbebens in Sindirgi und Umgebung
Am 06.06.2024 ereignete sich im Bezirk Sindirgi der Provinz Balikesir ein Erdbeben mit einer Magnitude von 6,1 auf der Richterskala. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab bekannt, dass das Epizentrum des Bebens in einer Tiefe von etwa elf Kilometern lag. Das Beben führte zu erheblichen Schäden an Gebäuden; mehrere Häuser stürzten teilweise oder vollständig ein. Rettungskräfte waren unmittelbar nach dem Ereignis vor Ort, um Verschüttete zu bergen.
Nach Angaben des Innenministers Ali Yerlikaya konnten vier Personen aus den Trümmern gerettet werden. Drei von ihnen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, während ein Mann seinen Verletzungen erlag und verstarb. Die Einsatzkräfte versuchen weiterhin, Kontakt zu zwei weiteren Verschütteten herzustellen, deren Aufenthaltsort noch unklar ist.
Fernsehbilder zeigten dramatische Szenen zerstörter Gebäude sowie Rettungsaktionen unter schwierigen Bedingungen. Innerhalb einer Stunde nach dem Hauptbeben registrierte die Katastrophenschutzbehörde sechs Nachbeben unterschiedlicher Stärke, was die Lage für Anwohner und Einsatzkräfte zusätzlich erschwerte.
Das Beben war nicht nur lokal spürbar: Auch in den mehr als 200 Kilometer entfernten Millionenstädten Istanbul und Izmir bemerkten viele Menschen das Zittern der Erde deutlich – eine Erinnerung an die seismische Aktivität dieser Region.
Historie schwerer erdbeben in der türkei
Die Türkei gehört zu den erdbebengefährdetsten Ländern weltweit aufgrund ihrer Lage an mehreren tektonischen Plattengrenzen. Besonders verheerend waren die Ereignisse vom Februar 2023: Am 06.02., einem Montagmorgen, trafen zwei starke Beben mit Magnituden von 7,7 beziehungsweise 7,6 vor allem die südosttürkische Provinz Hatay, aber auch angrenzende Gebiete Syriens.
Diese Katastrophe forderte allein auf türkischem Staatsgebiet über 53 000 Todesopfer laut offiziellen Regierungsangaben; zudem starben Tausende Menschen im benachbarten Syrien infolge des Bebens sowie seiner Folgen wie eingestürzten Gebäuden oder fehlender medizinischer Versorgung.
Die jüngsten Ereignisse im Westen zeigen erneut das Risiko für weite Teile des Landes auf – insbesondere da dort große Bevölkerungszentren liegen und ältere Bauwerke oft nicht ausreichend erdbebensicher sind.
Der Umgang mit solchen Naturkatastrophen bleibt eine Herausforderung für Behörden wie Bevölkerung gleichermaßen: Schnelle Hilfeleistung ist ebenso wichtig wie langfristige Maßnahmen zur Verbesserung des baulichen Schutzes gegen zukünftige Erdbewegungen aller Art.