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Haitis Notstand wegen bandengewalt betrifft Port-au-Prince und weitere Regionen

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Die anhaltende Gewalt durch bewaffnete Banden in Haiti führt zu einer Verschärfung der Sicherheitslage, die das tägliche Leben und die Wirtschaft des Landes stark beeinträchtigt. Die Regierung hat deshalb einen dreimonatigen Notstand verhängt und einen neuen Chef der Nationalpolizei ernannt.

Sicherheitslage in haiti verschlechtert sich durch bandengewalt

In Haiti herrscht seit Jahren eine dramatische Sicherheitskrise, die sich durch zunehmende Bandengewalt weiter verschärft. Bewaffnete Gruppen kontrollieren große Teile des Landes, was zu zahlreichen Toten und Vertreibungen führt. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden allein in den letzten drei Monaten rund 1 500 Menschen getötet. Mehr als eine Million Einwohner sind innerhalb Haitis auf der Flucht oder haben ihre Heimat verlassen. Diese Entwicklung belastet nicht nur das gesellschaftliche Zusammenleben, sondern wirkt sich auch negativ auf verschiedene Wirtschaftsbereiche aus.

Das Büro von Ministerpräsident Ariel Henry betont, dass die Unsicherheit erhebliche Folgen für das Leben der Bürgerinnen und Bürger sowie für Handel, Landwirtschaft und Infrastruktur habe. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Port-au-Prince, wo es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Um dem entgegenzuwirken, wurde am 10.08.2025 ein landesweiter Notstand ausgerufen, zunächst befristet auf drei Monate.

Die schwierige Lage wird zusätzlich dadurch erschwert, dass es seit 2016 keine regulären Wahlen mehr gegeben hat und somit keine demokratisch legitimierte Regierung im Amt ist. Seit Anfang 2024 führt eine Übergangsregierung unter Ministerpräsident Fils-Aimé die Amtsgeschäfte – allerdings ohne ausreichende Kontrolle über weite Teile des Staatsgebiets.

Internationale bemühungen zur wiederherstellung der ordnung bleiben erfolglos

Trotz internationaler Unterstützung gelingt es bisher nicht, die öffentliche Sicherheit in Haiti nachhaltig wiederherzustellen. Eine multinationale Schutztruppe unter kenianischer Führung wurde entsandt mit dem Ziel, gegen bewaffnete Banden vorzugehen und Stabilität herzustellen. Doch bislang konnten diese Truppen weder den Einfluss krimineller Gruppen eindämmen noch flächendeckend für Ruhe sorgen.

Der Mangel an funktionierenden staatlichen Institutionen erschwert zudem den Aufbau von Rechtssicherheit erheblich: Die Polizei ist personell schwach besetzt und leidet unter Korruption sowie mangelnder Ausrüstung. Vor diesem Hintergrund ernannte die Übergangsregierung kürzlich einen neuen Chef der Nationalpolizei mit dem Auftrag, Reformen einzuleiten und den Kampf gegen Kriminalität zu verstärken.

Die politische Krise Haitis bleibt ungelöst: „Ohne freie Wahlen fehlt eine legitime Regierungsbasis für langfristige Lösungen im Land am Karibischen Meer“ – einem Staat mit rund elf Millionen Einwohnern zwischen Armutskrise und politischem Chaos.

Diese Entwicklungen zeigen deutlich: Solange bewaffnete Banden große Gebiete kontrollieren können, bleibt Haiti ein Brennpunkt humanitärer Notlagen sowie regionaler Instabilität im Karibikraum.

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