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Dramatischer felssturz in den bayerischen alpen bedroht wanderer und gipfel

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Ein massiver Felssturz im Nationalpark Berchtesgaden hat 20 Wanderer in Gefahr gebracht und einen Polizeihubschrauber-Einsatz ausgelöst. Experten warnen vor weiteren Gefahren durch instabile Felsmassen in der Region sowie am Hochvogel im Allgäu.

Massiver felssturz im hinteren wimbachtal gefährdet wanderer

Am Dienstag kam es im hinteren Wimbachtal nahe dem Trischübelpass zu einem plötzlichen Felssturz, bei dem rund 4 000 Kubikmeter Gestein abbrachen. Eine Gruppe von 20 Wanderern wurde dadurch eingeschlossen, ein 46-jähriger Teilnehmer erlitt leichte Verletzungen. Die Rettung erfolgte per Polizeihubschrauber, der die Betroffenen aus dem Gefahrenbereich flog. Der Nationalpark Berchtesgaden teilte mit, dass die betroffene Stelle auf etwa 1 700 Metern Höhe liegt und weiterhin erhebliche Risiken birgt.

Der Geologe Stefan Kellerbauer untersuchte den Bereich unmittelbar nach dem Ereignis und stellte eine offene Spalte in der Felswand fest, aus der bereits weiteres Material austritt. Er warnte vor einer instabilen Gesteinsmasse von mindestens gleicher Größe wie beim letzten Abbruch oder sogar größer. Aufgrund dieser Bedrohung bleiben zwei wichtige Wanderwege gesperrt, um Menschenleben zu schützen.

Geologische gefahr an der torrener joch-zone

Die Lage ist besonders kritisch, da sich die Bruchstelle an einer geologischen Störungszone befindet – der sogenannten „Torrener Joch-Zone“. Diese Zone zieht sich über viele Kilometer durch die nördlichen Kalkalpen bis ins österreichische Lammertal hinein. Das Kalkgestein dort ist aufgrund tektonischer Belastungen stark zerbrochen und spröde, was das Risiko weiterer Felsabbrüche erhöht.

Nationalpark-Revierleiter Martin Weckel appellierte eindringlich an Bergsteiger und Wanderer: „Niemand weiß, wann weiteres loses Gestein abgeht. Das kann jederzeit der Fall sein.“ Frühere Ereignisse bestätigen diese Gefahr: Bereits im vergangenen Jahr stürzten größere Mengen Gestein ins Tal; ein besonders großer Bergsturz ereignete sich hier bereits im September 1999 mit etwa 200 000 Kubikmetern Material.

Hochvogel als beispiel für drohenden gipfelsturz in den allgäuer alpen

Nicht nur das Wimbachtal steht unter Beobachtung – auch am Hochvogel im Allgäu zeichnet sich eine dramatische Entwicklung ab. Der markante Gipfel erreicht eine Höhe von 2 592 Metern und gilt als einer der bekanntesten Berge Bayerns sowie Tirols auf österreichischer Seite.

Forscher beobachten seit einiger Zeit einen zunehmenden Zerfall des Bergmassivs: Große Teile des Gipfels lösen sich langsam vom Hauptfelsen ab und drohen abzubrechen. Schätzungen zufolge könnten bis zu 260 000 Kubikmeter Gestein bald ins darunterliegende Hornbachtal stürzen – ein Ereignis mit erheblichen Folgen für Natur- und Lebensräume sowie mögliche Besucher.

Das Projekt AlpSenseBench an der Technischen Universität München überwacht den Hochvogel mittels eines Netzwerks feinster Sensoren direkt am Bergkorpus. Diese messen Bewegungen bis in den Hundertstelmillimeterbereich präzise erfasst werden können – so lassen sich kleinste Veränderungen frühzeitig erkennen.

Projektleiter Michael Krautblatter erklärt: „Wir wollen verstehen, wie solche großen Massen instabil werden.“ Die gewonnenen Daten sollen helfen, zukünftige Bergstürze besser vorherzusagen oder zumindest deren Auswirkungen einzuschätzen.

Klimawandel und natürliche prozesse als risikofaktor

Die Situation am Hochvogel verdeutlicht die Herausforderungen durch natürliche Prozesse in alpinen Regionen mit brüchigem Kalkstein-Gebirge deutlich: Klimawandelbedingte Temperatur- und Niederschlagsänderungen können Erosion verstärken sowie Frostsprengung begünstigen – Faktoren, welche zur Destabilisierung beitragen können.

Insgesamt zeigen diese Entwicklungen eindrücklich das Risiko für Freizeitnutzer wie Wanderer oder Kletterer ebenso wie für Anwohner weiter unten gelegener Täler auf alpine Naturgefahren aufmerksam gemacht werden muss – insbesondere wenn Sperrungen bestehen bleiben sollten oder neue Warnhinweise ausgegeben werden müssen.

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