US-Präsident Donald Trump hat eine Klage gegen die Universität von Kalifornien eingereicht. Er wirft der Hochschule vor, nicht ausreichend gegen Antisemitismus vorgegangen zu sein, und verlangt Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar.
Klage gegen die universität von kalifornien wegen antisemitismus
Der US-Präsident Donald Trump hat am 08.08.2025 eine Klage in Höhe von einer Milliarde Dollar gegen die Universität von Kalifornien, Los Angeles eingereicht. Die Vorwürfe beziehen sich auf ein angeblich unzureichendes Vorgehen der Universität gegen antisemitische Vorfälle während landesweiter Proteste im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen. Der Präsident wirft der Hochschule vor, nicht entschieden genug auf antiisraelische Demonstrationen reagiert zu haben, die im Jahr 2024 nach dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgebrochen waren.
Der Präsident der UCLA, James Milliken, bestätigte den Eingang der Klageschrift bei der Hochschulleitung am Freitag und kündigte an, diese sorgfältig prüfen zu wollen. Er warnte zugleich davor, dass eine Zahlung dieser Höhe die Universität „komplett vernichten“ würde. Milliken betonte zudem den gesellschaftlichen Wert der UCLA: Die Bürgerinnen und Bürger würden sich auf deren „wichtige Arbeit“ verlassen – etwa bei lebensrettenden Technologien oder medizinischen Therapien.
Laut einem Bericht der New York Times fordert die US-Regierung zusätzlich zur Milliardenklage auch eine Zahlung in Höhe von 172 Millionen Dollar an einen Entschädigungsfonds für jüdische sowie weitere diskriminierte Studierende ein. Die University of California ist ein öffentliches Universitätsnetzwerk mit zehn Standorten im Bundesstaat Kalifornien.
Finanzielle herausforderungen für öffentliche universitäten in kalifornien
Die Klage ist Teil eines größeren Konflikts zwischen dem Weißen Haus unter Präsident Trump und mehreren US-Universitäten wegen angeblicher Versäumnisse beim Kampf gegen Antisemitismus auf ihren Campusgeländen. Bereits zuvor hatte das Justizministerium Forderungen gegenüber anderen Bildungseinrichtungen erhoben: So verlangte es beispielsweise Millionenbeträge von der Columbia University in New York aufgrund ähnlicher Vorwürfe.
Die geforderte Summe gegenüber UCLA übersteigt jene Forderung um das Fünffache; Columbia hatte sich im Juli bereit erklärt, einen deutlich geringeren Betrag zu zahlen.
Öffentliche Universitäten in Kalifornien sehen sich derzeit mit erheblichen finanziellen Einschnitten konfrontiert: Allein für medizinische und wissenschaftliche Fördermittel wurden zuletzt mehr als eine halbe Milliarde Dollar eingefroren – betroffen war insbesondere auch die UCLA. Im April hatte Präsident Trump außerdem Fördergelder in Milliardenhöhe für die private Elite-Universität Harvard gestoppt.
Diese Maßnahmen belasten das Bildungswesen stark und werfen Fragen zur künftigen Finanzierung öffentlicher Forschungseinrichtungen auf.
Politische reaktionen aus kalifornien nach trumps klage
Auf Trumps milliardenschwere Klage reagierte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, zugleich Mitglied des Verwaltungsrats der UCLA, prompt während einer Pressekonferenz: „Wir werden klagen“, kündigte er an und stellte klar, dass man juristisch dagegen vorgehen werde.
Newsom warf dem US-Präsidenten vor, akademische Freiheit unterdrücken zu wollen – ein Angriff auf grundlegende Prinzipien universitärer Selbstverwaltung sei dies seiner Ansicht nach gewesen. Mit Blick auf andere Hochschulen wie Columbia kritisierte er Zugeständnisse dieser Einrichtungen als falschen Weg: „Wir sind nicht wie einige andere Einrichtungen“, sagte Newsom deutlich bezogen darauf, dass Columbia bereits Zahlungen akzeptiert habe.
Trump macht neben UCLA auch weitere Bildungseinrichtungen verantwortlich dafür, während landesweiter Proteste zum Gaza-Krieg keine ausreichenden Maßnahmen gegen Antisemitismus getroffen zu haben oder diesen sogar toleriert zu haben – was diese vehement zurückweisen beziehungsweise rechtfertigen.