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Trump nominiert Wirtschaftsberater Stephen Miran als Fed-Vorstandsmitglied nach Rücktritt von Adriana Kugler

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US-Präsident Donald Trump hat seinen Wirtschaftsberater Stephen Miran vorübergehend für den frei gewordenen Sitz im Direktorium der US-Notenbank Fed nominiert. Die Personalentscheidung erfolgt nach dem überraschenden Rücktritt von Adriana Kugler, die zuvor von Präsident Joe Biden ernannt worden war.

Hintergrund und bedeutung der nominierung von Stephen Miran

Der Rücktritt von Adriana Kugler aus dem Direktorium der Federal Reserve wurde am 8. August 2025 wirksam. Sie gehörte dem Zentralbankrat an, jenem Gremium, das maßgeblich über die Leitzinsentwicklung in den Vereinigten Staaten entscheidet. Gründe für ihr Ausscheiden wurden nicht öffentlich genannt. Die Nachfolge übernimmt nun zunächst interimistisch Stephen Miran, ein enger Berater des US-Präsidenten, dessen Amtszeit bis zum 31. Januar 2026 befristet ist.

Die Nominierung spiegelt eine strategische Entscheidung Trumps wider, da Miran als Befürworter einer expansiven Wirtschaftspolitik gilt und mit Trumps aggressiver Zollpolitik in Verbindung gebracht wird. Diese Personalie könnte Einfluss auf die Zinspolitik der Fed nehmen, insbesondere auf Trumps Wunsch nach Zinssenkungen zur Förderung des Wirtschaftswachstums in den USA.

Trumps Kritik an den aktuell hohen Zinsen ist bekannt; er sieht darin eine Bremse für Investitionen und Beschäftigungschancen im Inland. Mit der Besetzung des vakanten Sitzes durch einen Vertrauten signalisiert Trump seine Absicht, die geldpolitische Ausrichtung zu beeinflussen – auch wenn offiziell weiterhin ein dauerhafter Nachfolger gesucht wird.

Die Entscheidung fällt zudem vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Führungswechsels bei der Fed: Der aktuelle Vorsitzende Jerome Powell endet seine Amtszeit im Mai 2026, was Spekulationen über mögliche Kandidaten für dessen Nachfolge nährt.

Kontroverse um zinspolitik und mögliche folgen für die us-wirtschaft

Die Federal Reserve steuert mit ihrer Zinspolitik maßgeblich das wirtschaftliche Klima in den Vereinigten Staaten und weltweit beeinflusst sie Finanzmärkte sowie Handelsbeziehungen erheblich. In jüngster Zeit steht sie unter Druck durch Präsident Trump, der wiederholt niedrigere Leitzinsen fordert.

Trump kritisierte mehrfach öffentlich Jerome Powell persönlich und sprach sogar über eine mögliche Entlassung – ein Schritt allerdings rechtlich kaum umsetzbar ist aufgrund gesetzlicher Schutzmechanismen gegen politische Einflussnahme auf die Zentralbank unabhängig vom Präsidentenamt.

Der Wechsel im Direktorium durch den Weggang von Adriana Kugler eröffnet neue Dynamiken innerhalb des Gremiums: Während Kugler als Vertreterin einer eher restriktiven Geldpolitik galt, könnte mit Stephen Miran eine Wendung hin zu einer lockeren Geldpolitik erfolgen – was wiederum Debatten um Inflationserwartungen neu entfacht.

Zudem rückt damit auch die Frage näher, wer Powells Nachfolger wird: Laut Medienberichten kristallisieren sich drei Kandidaten heraus – darunter zwei Personen namens Kevin: Kevin Hassett vom Weißen Haus sowie Kevin Warsh, ehemaliger Fed-Gouverneur –, deren Profile unterschiedliche geldpolitische Schwerpunkte setzen könnten.

Zwei Kevins als kandidaten

Trumps Äußerungen gegenüber Reportern lassen erkennen, dass diese Auswahl eng begrenzt bleibt; weitere Details nannte er nicht explizit. Seine Bezeichnung „zwei Kevins“ verweist dabei auf bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Finanzwelt mit potenzieller Eignung für Führungsaufgaben bei der Notenbank.

Politischer streit zwischen Trump und Jerome Powell prägt diskussion um geldpolitik

Seit Beginn seiner Präsidentschaft steht das Verhältnis zwischen Donald Trump und Jerome Powell unter Spannung – geprägt durch öffentliche verbale Attacken seitens Trumps gegen den Fed-Chef wegen dessen restriktiver Zinsentscheidungen zur Inflationsbekämpfung.

Trump bezeichnete Powells Politik wiederholt als „Fehler“ oder „Schaden“ für das Land; gleichzeitig äußerte er Unmut darüber, dass Zinssenkungen nicht schneller umgesetzt würden trotz seiner Forderungen nach Wachstumsförderung mittels günstiger Kredite.

Diese Auseinandersetzungen sind ungewöhnlich angesichts traditioneller Unabhängigkeit zentraler Banken gegenüber politischem Druck in demokratischen Systemen wie den USA. Dennoch zeigt sich hier exemplarisch ein Konflikt zwischen wirtschaftspolitischen Zielsetzungen eines Staatsoberhaupts und geldpolitischer Expertise unabhängiger Institutionen wie der Federal Reserve.

Der überraschende Rücktritt von Adriana Kugler kommentierte Trump als „angenehme Überraschung“, womit er seine Zustimmung zu einem möglichen Richtungswechsel innerhalb des Direktorenkreises signalisierte ohne nähere Begründung oder Details preiszugeben.

Insgesamt verdeutlicht diese Personalie sowohl innenpolitische Spannungen rund um wirtschaftliche Steuerungsinstrumente als auch strategische Weichenstellungen kurz vor bedeutenden Entscheidungen bezüglich Führungsposten bei Amerikas wichtigster Finanzinstitution.

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