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Wenig vertrauen in die krisenkompetenz von kanzler merz laut ard-deutschlandtrend august 2025

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Die aktuelle Umfrage des ARD-DeutschlandTrends zeigt eine deutliche Skepsis der deutschen Bevölkerung gegenüber der Krisenbewältigungskompetenz von Bundeskanzler Friedrich Merz und seiner Bundesregierung. Trotz hoher Erwartungen zu Amtsbeginn sinkt das Vertrauen in die Regierung angesichts zahlreicher innen- und außenpolitischer Herausforderungen.

Rückblick auf die ersten hundert tage von kanzler merz und das stimmungsbild der bevölkerung

Friedrich Merz hatte mit seiner ersten Regierungserklärung hohe Erwartungen geweckt. Er versprach, dass sich bereits im Sommer spürbare Veränderungen im Land einstellen würden. Nach fast 100 Tagen im Amt fällt das Urteil vieler Bürger jedoch überwiegend negativ aus. Laut dem ARD-DeutschlandTrend sind nur noch 29 Prozent mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden, was einen Rückgang um zehn Punkte gegenüber dem Vormonat bedeutet. Die Unzufriedenheit liegt aktuell bei 69 Prozent.

Auch persönlich schneidet Merz nicht besser ab: Nur etwa ein Drittel zeigt sich zufrieden mit seiner Arbeit als Bundeskanzler, während zwei Drittel unzufrieden sind. Interessant ist, dass sich an den Einschätzungen zur Eignung für das Amt kaum etwas geändert hat – vor Amtsantritt hielten ihn 43 Prozent für geeignet, aktuell sind es 42 Prozent.

Diese Zahlen verdeutlichen eine Stagnation in der Wahrnehmung des Kanzlers trotz seines kommunikativen Engagements. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Olaf Scholz, dessen zurückhaltender Stil oft kritisiert wurde, wird Merzs Kommunikationsstil zwar häufiger wahrgenommen, aber nur von einer Minderheit als überzeugend bewertet.

Mangelndes vertrauen in kommunikation und krisenmanagement

Der ARD-DeutschlandTrend offenbart erhebliche Defizite beim Vertrauen in die Kommunikation und Krisenkompetenz des Kanzlers. Nur 34 Prozent bewerten seinen Kommunikationsstil positiv; eine Mehrheit von 61 Prozent findet ihn nicht überzeugend. Noch deutlicher fällt das Misstrauen beim Thema Krisenmanagement aus: Lediglich 29 Prozent glauben daran, dass Merz Deutschland gut durch Krisen führen kann – ein Rückgang um zehn Punkte seit der Bundestagswahl.

Die Vielzahl an aktuellen Herausforderungen ist groß: stagnierende Wirtschaftsentwicklung, steigende US-Zölle sowie militärische Konflikte wie die Kriege in der Ukraine und Gaza fordern die Bundesregierung stark heraus. Hinzu kommt ein Koalitionsvertrag mit vielen offenen Punkten, was wiederkehrende Auseinandersetzungen innerhalb des Regierungsbündnisses begünstigt.

Diese komplexe Gemengelage erschwert es offenbar sowohl dem Kanzler als auch seinem Kabinett, klare Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern zu gewinnen oder zumindest deren Vertrauen nachhaltig zu stärken.

Außenpolitische herausforderungen zwischen führungsanspruch und kritik am ukraine-kurs

In außenpolitischen Fragen hat Friedrich Merz frühzeitig Akzentuierungen gesetzt: Er suchte verstärkt den Schulterschluss mit europäischen Partnern und beanspruchte eine Führungsrolle Deutschlands innerhalb der NATO. Sein Bekenntnis zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts unterstreicht diesen Anspruch deutlich.

Trotz dieser Initiativen zeigen Umfragewerte jedoch nur begrenzte Zustimmung zum Kurs bezüglich des Ukraine-Krieges: Lediglich rund ein Drittel unterstützt seine Haltung hierzu ausdrücklich. Diese Zurückhaltung könnte auch Ausdruck einer wachsenden Wahrnehmung sein, dass Deutschland sowie die Europäische Union gegenüber den USA an Einfluss verlieren – insbesondere angesichts politischer Spannungen zwischen EU-Staaten und Washington unter Präsident Donald Trump.

Im Bereich Zollpolitik konnte kürzlich zwar eine Einigung zwischen EU und USA erzielt werden – ein Ergebnis auch dank Drucks durch Merz –, doch seine eigene Bewertung fiel verhalten aus: „Mehr sei nicht zu erreichen gewesen,“ kommentierte er nüchtern diese Vereinbarung nach Abschluss.

Nur etwa ein Drittel sieht ihn international erfolgreich darin agieren deutsche Interessen durchsetzen zu können; mehr als die Hälfte teilt diese Ansicht nicht. Die Sorge um negative Auswirkungen amerikanischer Zollpolitik auf deutsche Unternehmen bleibt hoch: Rund zwei Drittel machen sich große oder sehr große Sorgen diesbezüglich.

Innenpolitische sorgen um sozialreformen bei geringem vertrauen in regierungsmaßnahmen

Neben außenpolitischen Problemen stehen innenpolitisch bedeutende Herausforderungen bevor – insbesondere hinsichtlich Sozialversicherungen wie Rente, Pflegeversicherung sowie Krankenversicherung angesichts einer alternden Gesellschaft ohne ausreichenden Nachwuchs zur Finanzierung dieser Systeme.

Der Reformbedarf wird breit anerkannt: Fast die Hälfte fordert grundlegende Änderungen bei gesetzlicher Rentenversicherung; weitere knapp vierzig Prozent wünschen gezielte Anpassungen vor allem bei Pflege- sowie Krankenversicherung . Dennoch fehlt es massiv am Vertrauen darin, dass notwendige Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden könnten:

Von denen mit Reformbedarf äußern jeweils über drei Viertel Misstrauen gegenüber Regierungshandeln — konkret etwa 81 Prozent bezweifeln Fortschritte bei Rente; ähnlich hohe Werte gelten für Pflege- beziehungsweise Krankenversicherung .

Dieses fehlende Zutrauen stellt eine erhebliche Hürde dar für politische Stabilität ebenso wie gesellschaftlichen Zusammenhalt angesichts notwendiger Strukturveränderungen im Sozialstaatssystem Deutschlands insgesamt.

Parteipolitische entwicklung laut sonntagsfrage im august 2025

Die jüngsten Umfragedaten spiegeln zudem Verschiebungen im Parteienspektrum wider: Die Union verliert leicht , liegt aber weiterhin vorn mit derzeit rund 27 Prozent Zustimmung unter den Wahlberechtigten laut Sonntagsfrage des ARD-DeutschlandTrends vom August 2025.

Die AfD erreicht erneut ihren bisherigen Höchstwert aus April dieses Jahres mit einem Zuwachs , nunmehr auf etwa 24 Prozent Unterstützung angewachsen — damit rückt sie gefährlich nahe an Platz eins heran beziehungsweise festigt ihre Position als zweitstärkste Kraft hinter CDU/CSU deutlich sichtbar weiter nach oben.

SPD verharrt stabil bei circa 13 Prozent, Grüne bleiben unverändert knapp darunter bei zwölf Prozent Zustimmung ebenso wie Die Linke konstant zehn Prozent erhält.

Kleinere Parteien wie BSW fallen leicht zurück , FDP gewinnt minimal hinzu . Aktuell hätten diese Gruppierungen keine realistische Chance mehr auf einen Einzug ins Parlament gemäß aktueller Wählerpräferenzen.

Diese Entwicklungen zeichnen insgesamt kein Bild politischer Stabilität oder klarer Mehrheiten zugunsten etablierter Regierungsparteien sondern deuten vielmehr darauf hin, dass Unsicherheit über politische Führungskraft weiterhin besteht – sowohl hinsichtlich personeller Besetzung als auch programmatischer Ausrichtung innerhalb Deutschlands gegenwärtig wichtiger Themenfelder wie Außenpolitik, Krisenmanagement und Sozialreformen.

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