Im Süden Frankreichs wüten derzeit massive Waldbrände, die mehr als 16.000 Hektar Land vernichtet haben. Innenminister Bruno Retailleau bezeichnete das Feuer als das größte seit dem Jahr 1949. Während in der Region Aude die Lage weiterhin kritisch bleibt, konnten die Flammen nahe Tarifa in Südspanien unter Kontrolle gebracht werden.
Ausmaß und einsatzlage des brandes in aude
Der Waldbrand im Département Aude, genauer gesagt in den bergigen Corbières, hat eine Fläche von über 16.000 Hektar erfasst und betrifft mindestens 15 Kommunen. Die örtliche Präfektur in Ribaute meldete diese Zahlen am frühen Morgen des 7. August 2025. Innenminister Bruno Retailleau, der sich vor Ort ein Bild machte, erklärte: „Seit 1949 ist dies zweifellos das Feuer, das die meisten Hektar Land zerstört hat.“ Die Ausmaße sind enorm und stellen eine historische Katastrophe für Frankreich dar.
Die Behörden haben zahlreiche Straßen gesperrt, darunter auch einen Teil der Autobahn A9, welche von Frankreich nach Spanien führt und eine wichtige Verkehrsader darstellt. Mehrere Tausend Menschen mussten ihre Häuser verlassen; zwei Campingplätze wurden evakuiert, um Menschenleben zu schützen.
Die Feuerwehr setzt rund 2.000 Einsatzkräfte mit etwa 600 Fahrzeugen sowie Löschflugzeugen und Hubschraubern ein, um den Brand einzudämmen. Der starke Wind erschwert jedoch die Löscharbeiten erheblich und lässt immer wieder neue Glutnester entstehen.
Bereits gibt es tragische Opfer: Eine Frau kam ums Leben, nachdem sie sich weigerte ihr Haus zu verlassen – so berichtete der Bürgermeister von Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert; auch unter den Feuerwehrleuten gab es Verletzte durch Unfälle während des Einsatzes.
Ursachenforschung und klimatische zusammenhänge
Premierminister François Bayrou vermutet als Ursache für den Brand Bauarbeiten am Straßenrand nahe dem Ausbruchsort. Er betonte zugleich die Notwendigkeit grundsätzlicher Überlegungen zur Zukunftsfähigkeit der Region angesichts des Klimawandels: „Der Klimawandel zwingt uns dazu, über Dorfgestaltung sowie Natur- und Landwirtschaft neu nachzudenken.“
Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus bestätigte zudem einen außergewöhnlich heißen Juli: Der Monat war weltweit der drittwärmste jemals gemessene Juli seit Beginn der Aufzeichnungen – mit zahlreichen Extremwetterereignissen auch außerhalb Frankreichs.
In Spanien führte diese Hitze zu mehr als tausend hitzebedingten Todesfällen allein im Juli dieses Jahres laut offiziellen Angaben.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte Solidarität mit Frankreich via X : „Europa steht an der Seite Frankreichs während in Aude die schlimmsten Waldbrände der jüngeren Geschichte wüten.“
Situation bei waldbränden in südspanien stabilisiert
Während sich die Lage im französischen Département Aude zuspitzt, konnte man südlich an Spaniens Küste bei Tarifa Entwarnung geben: Die dortigen Brände gelten inzwischen als „stabilisiert“, wie Innenminister Antonio Sanz auf X mitteilte.
Mehrere Hotels sowie Campingplätze wurden evakuiert; insgesamt mussten mehr als 1.500 Menschen ihre Unterkünfte verlassen – sie dürfen nun zurückkehren oder befinden sich bereits wieder sicher vor Ort.
Die Feuerwehr arbeitet weiterhin daran, mögliche Glutnester zu löschen und weitere Ausbreitung zu verhindern; Andalusiens Regionalpräsident Juanma Moreno warnte dennoch vor Nachlässigkeiten bis zur endgültigen Löschung aller Flammenreste.
Nach Berichten brach das Feuer vermutlich in einem Wohnmobil auf einem Campingplatz aus; starker Wind trug zur schnellen Verbreitung bei.
Spanien leidet aktuell unter einer intensiven Hitzewelle mit Temperaturen um etwa vierzig Grad Celsius – was laut Zivilschutzbehörden weiterhin eine extrem hohe Gefahr für neue Brände bedeutet.
Regionale brandentwicklung auf iberischer halbinsel und italien
Neben Spanien sind auch Portugal sowie Teile Italiens von vermehrten Waldbränden betroffen gewesen: In Portugal kam es ebenfalls zu zahlreichen Feuern durch Trockenheit verbunden mit hohen Temperaturen.
In Italien musste beispielsweise auf Ischia ein Hotel vorsorglich evakuiert werden wegen eines nahenden Feuers; zudem registrierten Behörden Brandausbrüche auf Sardinien sowie Sizilien ebenso wie auf dem Festland innerhalb weniger Wochen zuvor.
Diese Entwicklungen verdeutlichen erneut den Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen infolge globaler Erwärmung sowie zunehmender Häufigkeit extremer Wetterlagen inklusive Dürren oder Starkwinden – Faktoren welche wiederum Brandrisiken erhöhen können.