Ein großflächiger Vegetationsbrand im Département Aude in Südfrankreich hat sich über 12 000 Hektar ausgebreitet und mehrere Kommunen betroffen. Die Einsatzkräfte kämpfen weiterhin gegen die Flammen, während Evakuierungen und Verletzte gemeldet werden.
Ausmaß des brandes und verlust eines menschenlebens
In der Nacht breitete sich der Vegetationsbrand im südfranzösischen Département Aude rasant aus. Die Flammen erfassten eine Fläche von etwa 12 000 Hektar, betroffen sind mindestens 15 Kommunen. Besonders schwer traf es die Gemeinde Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse, wo eine Frau in den Sechzigern ihr Leben verlor. Laut Angaben der örtlichen Präfektur starb sie bei sich zu Hause, nachdem sie sich weigerte, das vom Feuer bedrohte Viertel zu verlassen. Der Bürgermeister Xavier de Volontat berichtete dem Sender BFMTV: „Das Feuer ist sehr schnell gekommen und sie war in dieser Falle ihres brennenden Hauses.“
Die rasche Ausbreitung des Feuers wurde durch starken Wind begünstigt, was die Löscharbeiten erschwerte. Insgesamt sind rund 1 500 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt von hunderten weiteren Kräften, die am Vormittag hinzukommen sollen. Auch Löschflugzeuge wurden wieder eingesetzt, um das Feuer aus der Luft einzudämmen.
Evakuierungen und verletzte durch den brand
Aufgrund der Gefahr mussten zahlreiche Orte geräumt werden; darunter auch zwei Campingplätze mitten in der Urlaubssaison. Der Zivilschutz konnte mehr als 500 Personen aufnehmen und unterbringen – wie ein Sprecher gegenüber BFMTV erklärte: „Der Zivilschutz hat es ermöglicht im Laufe dieser Nacht, die sehr schwierig war, mehr als 500 Personen aufzunehmen und zu beherbergen.“
Neben dem Todesopfer gibt es weitere Verletzte: Zwei Zivilisten erlitten Brandverletzungen; einer davon schwere Verbrennungen. Zudem wurden sieben Feuerwehrleute verletzt während ihres Einsatzes gegen das Feuer. Eine Person wird derzeit noch vermisst.
Mehrere Straßen mussten gesperrt werden – darunter auch ein Abschnitt der Autobahn A9 –, was den Verkehr erheblich beeinträchtigt hat. Etwa 2 500 Haushalte waren am frühen Morgen ohne Stromversorgung.
Die Behörden appellierten an die Bevölkerung ausdrücklich dazu, ihre Häuser nur dann zu verlassen oder Räumungen vorzunehmen, wenn dies explizit angeordnet wird.
Ursachen des feuerausbruchs und wetterbedingungen
Das Feuer brach am Dienstagnachmittag in Ribaute aus einer Gemeinde zwischen den Städten Carcassonne und Narbonne aus – einem Gebiet mit bergigem Terrain namens Corbières. Dort fachte starker Wind das Feuer weiter an und ließ es schnell wachsen.
Die örtliche Präfektur warnte vor ungünstigen Wetterbedingungen auch für den Folgetag mit weiterhin starkem Wind sowie trockener Luftlage – Faktoren, welche eine Eindämmung erschweren können.
Die Kombination aus Trockenheit sowie heftigen Böen gilt als Hauptursache für das schnelle Voranschreiten des Feuers trotz intensiver Löschmaßnahmen vor Ort.
Herausforderungen bei lösch- und sicherheitsmaßnahmen
Der Kampf gegen einen so großflächigen Vegetationsbrand stellt alle Beteiligten vor erhebliche Herausforderungen: Neben dem Schutz von Menschenleben müssen Infrastruktur sowie Naturflächen geschützt werden.
Mit rund 1 500 eingesetzten Feuerwehrkräften plus Unterstützungskräften ist eines der größten Löschaufgebote seit Jahren mobilisiert worden – ergänzt durch Luftunterstützung mittels Hubschraubern oder Flugzeugen zur Wasserabgabe auf schwer zugängliche Brandherde.
Gleichzeitig sorgen Straßensperrungen für logistische Probleme bei An- sowie Abtransporten von Material oder Evakuierten; zudem behindert Stromausfall teilweise Kommunikationswege innerhalb betroffener Gemeinden.
Der Zivilschutz koordiniert Unterbringungslösungen für Betroffene ebenso wie medizinische Versorgung Verletzter direkt vor Ort oder deren Transport ins Krankenhaus nach Bedarf.
Diese Ereignisse verdeutlichen erneut die Gefahren extremer Wetterlagen verbunden mit Wald- beziehungsweise Vegetationsbränden insbesondere während heißer Sommermonate im Mittelmeerraum wie Südfrankreich.