Der frühere FC Porto-Kapitän Jorge Costa ist im Alter von 53 Jahren nach einem Herzinfarkt verstorben. Sein ehemaliger Trainer José Mourinho würdigte ihn als einen außergewöhnlichen Leader, der maßgeblich zu den Erfolgen des Klubs in den frühen 2000er-Jahren beitrug.
Die führungsrolle von jorge costa beim fc porto und seine bedeutung für mourinho
Jorge Costa galt als Inbegriff eines Kapitäns, der nicht nur durch seine spielerischen Fähigkeiten, sondern vor allem durch seine Führungsqualitäten auf dem Platz überzeugte. In einem Interview erinnerte sich sein damaliger Trainer José Mourinho, der heute bei Fenerbahce Istanbul tätig ist, an eine prägende Anekdote aus seiner gemeinsamen Zeit beim FC Porto. Während eines Spiels gegen Belenenses hatte Porto zur Halbzeit schlecht gespielt und lag zurück. Costa bat Mourinho um zwei Minuten Zeit und schloss die Mannschaftstür hinter sich zu, um die Spieler energisch zur Rede zu stellen. Erst nachdem er die „Drecksarbeit“ erledigt hatte, öffnete er wieder die Tür mit den Worten: „Jetzt, Trainer, coachen Sie uns.“ Diese Szene verdeutlicht Costas Rolle als echter Leader auf dem Feld – jemand, der Verantwortung übernahm und das Team motivierte.
Costa war nicht nur ein Kapitän im klassischen Sinne; er war ein Vorbild für Zusammenhalt und Kampfgeist in einer Mannschaft voller Talente. Seine Präsenz half dabei, junge Spieler wie Luís Figo oder andere Mitglieder jener sogenannten „Goldenen Generation“ zu formen. Trotz seines Talents musste Costa seinen Weg zum Stammspieler erst über Leihen bei anderen Vereinen finden – unter anderem beim FC Penafiel und Marítimo Funchal –, bevor er sich endgültig bei Porto etablieren konnte.
Seine Rückkehr zum Klub fiel mit dem Amtsantritt Mourinhos zusammen: Der neue Trainer holte ihn zurück aus England , wo Costa wegen eines Streits mit seinem früheren Coach Octávio Machado gespielt hatte. Unter Mourinhos Führung wurde Jorge Costa zum Symbol einer erfolgreichen Ära des FC Porto.
Sportliche höhepunkte unter mourinho: portos glanzzeiten mit jorge costa als kapitän
Die Spielzeiten 2002 bis 2004 zählen zu den erfolgreichsten Phasen in der Geschichte des FC Porto, geprägt von nationalen Titeln sowie internationalen Triumphen unter Kapitän Jorge Costa. In dieser Zeit gewann der Klub zwei Meisterschaften sowie einen Pokal- und Supercup-Titel in Portugal.
Besonders herausragend waren jedoch die Erfolge auf europäischer Ebene: Im Jahr 2003 sicherte sich Porto den UEFA-Pokal gegen Celtic Glasgow; ein Jahr später folgte das historische Champions-League-Finale gegen AS Monaco in Gelsenkirchen – ebenfalls gewonnen unter Costas Führung auf dem Platz.
Diese Erfolge machten sowohl Mourinho als auch Jorge Costa international bekannt und prägten nachhaltig das Bild des portugiesischen Fußballs im neuen Jahrtausend. Die Kombination aus taktischem Geschick des Trainers sowie physischer Präsenz und mentaler Stärke Costas bildete eine Einheit, die kaum zu schlagen war.
Nach seiner aktiven Karriere beendete Jorge Costa diese bei Standard Lüttich in Belgien; anschließend versuchte er sich mehrfach erfolglos als Fußballtrainer an verschiedenen Stationen. Erst vor etwa einem halben Jahr kehrte er zum FC Porto zurück – diesmal nicht mehr als Spieler oder Coach sondern als Sportdirektor unter Präsident André Villas-Boas.
Gesundheitliche probleme und tod von jorge costa lösen bestürzung aus
Bereits seit 2022 kämpfte Jorge Costa mit gesundheitlichen Problemen am Herzen; damals wurde ihm ein Stent eingesetzt. Dennoch kam sein plötzlicher Tod am Abend des 20.06.2024 überraschend für viele Fans sowie Persönlichkeiten im Fußballgeschäft Portugals. Weit darüber hinausgehend betroffen zeigte man sich insbesondere beim FC Porto selbst sowie bei ehemaligen Weggefährten wie José Mourinho.
Mourinho äußerte während einer Pressekonferenz sichtlich bewegt: „Ein Teil meiner Geschichte ist gegangen.“ Er erinnerte daran, dass Jorge Costa nicht nur ein wichtiger Spieler gewesen sei sondern auch eine prägende Persönlichkeit seines Lebens gewesen sei: „Ich weiß was er sagen würde: Míster hör auf zu weinen! Morgen hast du ein Spiel… Deine Jungs verlangen von dir bereit & stark zu sein um gewinnen.“
Der Verlust trifft auch das gesamte portugiesische Fußballumfeld tief; denn neben Spielern wie Luís Figo gehörte Jorge Costa zur Generation jener Nachwuchstalente , deren Erfolgshoffnungen lange Jahre lang getragen wurden vom Glauben an Teamgeist ebenso wie individuelle Stärke einzelner Akteure innerhalb dieses Kaders.
Sein Tod markiert somit nicht nur einen Abschied vom Menschen hinter dem Kapitänsarmband sondern symbolisiert zugleich das Ende einer Ära großer fußballerischer Leistungen verbunden mit menschlicher Größe innerhalb Portugals populärstem Sportverein.