Die steigenden Mieten und der Massentourismus auf Mallorca führen zu wachsender Unzufriedenheit unter Einheimischen. Die VOX-Auswanderer Peggy Jerofke und Steff Jerkel suchen verzweifelt nach bezahlbaren Wohnungen für ihre Saisonkräfte.
Zunehmende proteste gegen massentourismus und steigende mieten auf Mallorca
Auf Mallorca wächst die Wut vieler Einheimischer über den anhaltenden Massentourismus sowie die damit verbundenen stark steigenden Mietpreise. In mehreren Städten der Insel kam es in den letzten Monaten zu Protestaktionen, bei denen Bewohner gegen die Verdrängung durch touristische Investoren demonstrierten. Die Demonstranten kritisieren, dass immer mehr Wohnungen als Ferienunterkünfte genutzt werden, wodurch der reguläre Wohnraum knapp wird. Dies führt zu einem starken Anstieg der Mieten, was vor allem Menschen mit geringem Einkommen trifft.
Inmitten dieser angespannten Situation stehen auch Auswanderer wie Peggy Jerofke und ihr Partner Steff Jerkel , die seit 2009 auf Mallorca leben. Beide sind Gastronomen und betreiben das Restaurant „Tikki Beach“. Sie berichten von einer Verdreifachung der Mietpreise seit ihrem Umzug vor rund 15 Jahren. Während sie damals noch etwa 500 Euro für eine Wohnung zahlten, liegen die Preise heute bei rund 1 500 Euro – ein Betrag, den viele ihrer Mitarbeiter nicht stemmen können.
Die Folge ist eine akute Wohnungsnot für Saisonkräfte in Gastronomie- und Tourismusbetrieben. Ohne bezahlbare Unterkünfte droht ein Personalmangel in wichtigen Branchen der Inselwirtschaft. Die neue Folge von „Goodbye Deutschland! Viva Mallorca!“ zeigt am 4. August um 20:15 Uhr bei VOX sowie RTL+ eindrucksvoll diese Problematik anhand von Bildern aus aktuellen Protesten.
Peggy jerofkes restaurant kämpft mit technischen problemen und kreativem marketing
Neben dem Thema Wohnen hat das Paar auch im Geschäftsalltag mit Herausforderungen zu kämpfen: Im Restaurant „Tikki Beach“ streikten kürzlich sowohl Lüftung als auch Kasse gleichzeitig – technische Probleme, die den Betrieb erheblich beeinträchtigten. Obwohl beide Systeme inzwischen wieder funktionieren, bleiben Gäste insbesondere außerhalb der Stoßzeiten aus.
Um dem Nachmittagsloch entgegenzuwirken, entwickelte Peggy Jerofke eine kreative Marketingidee: Sie veranstaltet Workshops zum Basteln von Perlenarmbändern sowie anderen Schmuckstücken direkt im Lokal. Ziel ist es vor allem, weibliche Kundschaft anzuziehen.
Für dieses Event konnte sie einen prominenten Unterstützer gewinnen: Den ehemaligen Bachelor-Kandidaten Paul Janke, bekannt aus deutschen TV-Shows als charismatischer Frauenmagnet und DJ des Abends. Seine Präsenz lockte zahlreiche Besucher an – das Lokal war voll besetzt während des Workshops.
Diese Kombination aus kulinarischem Angebot plus Freizeitaktivität soll helfen, neue Zielgruppen anzusprechen sowie Umsatzrückgänge abzufedern – ein Beispiel dafür, wie Gastronomen flexibel auf schwierige Rahmenbedingungen reagieren müssen.
Steff jerkels hotelprojekt als lösungsansatz für wohnungsnot
Parallel zur Suche nach Einzelwohnungen entdeckte Steff Jerkel ein leerstehendes Hotelgebäude auf Mallorca mit großem Potenzial zur Lösung des Unterkunftsproblems seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie weiterer Saisonkräfte anderer Betriebe in unmittelbarer Nähe.
Das baufällige Objekt bietet ausreichend Platz für mehrere Wohngemeinschaften oder Einzelzimmervermietungen an Angestellte verschiedener Gastronomie- oder Hotelbetriebe gleichermaßen – so könnte man Synergien schaffen, statt jeder Betrieb sucht einzeln Unterkünfte am freien Markt mit hohen Preisen herauszufordern.
Eine erste Besichtigung löste bei Steff Begeisterung aus; seine Partnerin Peggy zeigte sich hingegen skeptisch bezüglich Renovierungsaufwandes oder Kostenrisiken eines solchen Projekts. Ohne professionelle Einschätzung durch Experten im Bauwesen oder Immobilienmanagement bleibt vieles unklar.
Für Steff stellt das Vorhaben nicht nur eine kurzfristige Lösung dar sondern zugleich eine Altersvorsorgeinvestition: Er plant noch fünf Jahre aktiv gastronomisch tätig zu sein bevor er sich zurückzieht – dann soll das Hotel langfristig Erträge bringen beziehungsweise selbst genutzt werden können.
Robens-paar erlebt mieterhöhung hautnah – caroline robens strebt spanische staatsbürgerschaft an
Auch andere bekannte Auswanderer spüren direkte Auswirkungen des angespannten Wohnungsmarktes auf Mallorca: Das Fitnessstudiobetreiberpaar Andreas Robens und seine Frau Caroline „Caro“ Robens musste aufgrund einer drastischen Verdopplung ihrer Miete ihr bisheriges Haus verlassen und zog in ein neues Domizil um.
Caro lebt bereits seit 2003 dauerhaft auf Mallorca; nun möchte sie offiziell spanische Staatsbürgerin werden – unter anderem um rechtlich besser abgesichert zu sein, falls sich politische Stimmungen gegenüber Deutschen verschärfen sollten oder bürokratische Hürden zunehmen würden aufgrund aktueller Spannungen zwischen Einheimischen sowie Zugezogenen beziehungsweise Touristenfamilien deutscher Herkunft.
Gemeinsam bereiten Andreas & Caro intensiv ihre Einbürgerungsprüfung vor; doch am Tag des Tests kommt es zur Enttäuschung: Caro wird wegen fehlendem Reisepass nicht zugelassen, obwohl Andreas diesen schnell holen will – er erreicht jedoch erst nach Ablauf der Frist wieder Prüfungsort. Der nächste Termin liegt vier Monate entfernt.
Das Paar vermutet absichtliche Behinderungen gegenüber deutschstämmigen Antragstellern. Trotz Rückschlag nutzt Caro diese Zeit zum weiteren Lernen, besteht schließlich erfolgreich alle Prüfungen. Damit darf sie bald offiziell Spanierin genannt werden, was ihr zusätzliche Rechte garantiert.
Diese Beispiele zeigen exemplarisch Herausforderungen durch hohe Lebenshaltungskosten verbunden mit sozialpolitischen Spannungen zwischen Alteingesessenen, Zugezogenen, Touristenindustrie-Beschäftigten sowie Unternehmern unterschiedlicher Herkunftsländer innerhalb Mallorcas dynamischem Umfeld.