Für das Jugendwort des Jahres 2025 sind verschiedene Slangbegriffe nominiert, die von Jugendlichen zwischen 11 und 20 Jahren eingereicht wurden. Der Langenscheidt Verlag erhielt eine sechsstellige Anzahl an Einsendungen. Die Begriffe spiegeln aktuelle Trends der Jugendsprache wider und reichen von freundschaftlichen Anreden bis zu kontroversen Ausdrücken.
Nominiert: die zehn favorisierten begriffe für das jugendwort des jahres 2025
Die Auswahl der Favoriten zeigt ein breites Spektrum an Bedeutungen und Einsatzmöglichkeiten in der Alltagssprache junger Menschen. Angeführt wird die Liste unter anderem vom Ausdruck „Checkst du“, der genutzt wird, um sicherzugehen, dass das Gegenüber den Sachverhalt versteht. Ein Beispiel lautet: „Ich erklär’s dir jetzt zum letzten Mal, checkst du?“.
Der Begriff „Das crazy“ fungiert als Allzweckfloskel bei sprachloser Reaktion oder Desinteresse an einer ausführlichen Antwort. Er ist vergleichbar mit einem knappen „Aha“ oder „Okay“. So könnte man sagen: „Er hat ihr einfach vor dem ganzen Kurs einen Antrag gemacht! – das crazy.“
„Digga“ ist ein klassischer Slang-Ausdruck für Freundschaft oder allgemeine Ansprache einer Person – ähnlich wie „Bro“, „Bruder“ oder „Kumpel“. Es kann sowohl als Anrede als auch als Ausruf verwendet werden: „Diggah, was war das bitte für ein Move?!“
Goonen und seine bedeutung
Der Begriff „Goonen“ beschreibt stundenlange Selbstbefriedigung beziehungsweise exzessiven Pornokonsum ohne Höhepunkt. Das Langenscheidt-Gremium weist darauf hin, dass solche sexuellen Begriffe Teil der Jugendsprache sind und warnt zugleich vor möglichen negativen Folgen wie Dopaminsucht oder ungesunder Sexualitätsbeziehung.
Mit „Lowkey“ drücken Jugendliche Zurückhaltung aus; es bedeutet so viel wie „ein bisschen“, „unauffällig“ oder „insgeheim“. Beispielsweise sagt man: „Lowkey feiere ich das Outfit schon.“
Das Wort „Rede“ steht für enthusiastische Zustimmung mit Nachdruck – es ist eine Art verbaler Applaus bei treffenden Aussagen. Ein Beispiel wäre: „Lehrer sollten mehr verdienen!“ – *Rede!“
Weitere ausdrucksweisen aus der jugendsprache
Aus der Gaming-Szene stammt „Schere“, welches humorvoll einen Fehler zugibt statt Ausreden zu suchen. Im Fußball entspricht dies etwa dem Heben der Hand nach einem Foul zur Entschuldigung: „Oh nein, jetzt ist unser Magier gestorben. Schere!“
Der Ausdruck „Sybau“, abgeleitet von englisch shut your bitch ass up, bedeutet so viel wie „Halt die Fresse“. Ältere Generationen kennen ähnliche Formulierungen; im Jugendjargon wird er oft ironisch verwendet, etwa in Kommentaren wie: „Bro redet seit zehn Minuten Unsinn – sybau.“
Mit dem Wort „Tot“ beschreiben Jugendliche peinliche oder langweilige Situationen; beispielsweise wenn auf einer Party alle am Handy sitzen und kaum Musik läuft gilt sie als tot.
Schließlich steht „Tuff“, eine Abwandlung von tough, nicht nur für Härte sondern auch allgemein für etwas Krasses oder Cooles im Sinne von Beeindruckendem. Ein Satz dazu könnte lauten: „Der Trick war echt tuff, Bruder.“
Entwicklung des jugendworts des jahres seit 2008 und abstimmungsprozess
Das Jugendwort des Jahres wird seit 2008 jährlich vom Langenscheidt Verlag gekürt; damals gewann Gammelfleischparty als Synonym für Ü-30-Partys den Wettbewerb. In den Folgejahren setzten sich Begriffe durch wie hartzen für Nichtstun sowie Niveaulimbo zur Beschreibung flacher Konversationen.
Patricia Kunth vom Langenscheidt-Verlag erklärt zum Erfolg einzelner Wörter beim Wettbewerb: „Manche Begriffe verschwinden nach kurzer Zeit wieder, andere bleiben bestehen wegen ihres Klanges sowie ihrer vielfältigen Nutzbarkeit.“ Zudem tragen angesagte Online-Persönlichkeiten häufig zur Verbreitung bei.
Zeitlicher ablauf der bekanntgabe
Die Abstimmung über das Jugendwort des Jahres läuft weiterhin online; Anfang September werden die drei Top-Begriffe bekanntgegeben und danach startet die finale Votingphase. Die endgültige Bekanntgabe erfolgt am 18. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse – einem wichtigen Ereignis im Kalenderjahr rund um Sprache und Literatur in Deutschland.
Diese Entwicklung zeigt nicht nur aktuelle Trends in der Jugendsprache auf sondern dokumentiert auch gesellschaftliche Veränderungen sowie neue Kommunikationsformen unter jungen Menschen in Deutschland heute umfassend nachvollziehbar nachverfolgbar durch den jährlichen Wettbewerb zum Jugendwort des Jahres.