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Zugunglück in Riedlingen: Landwirt wird zum Ersthelfer nach Entgleisung des Regionalexpress RE 55

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Das Zugunglück nahe Riedlingen forderte drei Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Ein Landwirt aus der Region leistete als Ersthelfer entscheidende Hilfe, während die Ursache des Unglücks auf einen Erdrutsch durch Starkregen zurückgeführt wird.

Zugunglück bei Riedlingen verursacht drei tote und zahlreiche verletzte

Am Sonntagabend kam es gegen 18:10 Uhr zu einem schweren Unfall mit dem Regionalexpress der Linie RE 55, der von Sigmaringen nach Ulm unterwegs war. Im Bereich des Ortsteils Zell in Riedlingen, Baden-Württemberg, entgleiste der Personenzug nahe einer Bahnbrücke. Drei Menschen verloren dabei ihr Leben, darunter der Lokführer und ein weiterer Bahnmitarbeiter. Mindestens 41 Fahrgäste wurden verletzt, einige davon schwer.

Die Polizei gab am Montagmorgen erste Erkenntnisse zur Unglücksursache bekannt: Durch den starken Regen im Unfallgebiet sei ein Abwasserschacht übergelaufen. Das Wasser habe einen Erdrutsch im Böschungsbereich neben den Gleisen ausgelöst, was vermutlich die Entgleisung verursachte. Bereits am Abend hatten Zeugen Hinweise auf einen möglichen Erdrutsch gegeben.

Der Regionalexpress war mit rund 100 Fahrgästen besetzt, als das Unglück passierte. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich aufgrund der Lage schwierig; Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundespolizei waren schnell vor Ort, um Verletzte zu versorgen und weitere Gefahren abzuwenden.

Landwirt Johannes Figel handelt geistesgegenwärtig trotz warnungen

Ein entscheidender Beitrag zur Rettungsaktion gelang dem 36-jährigen Landwirt Johannes Figel, wohnhaft in unmittelbarer Nähe zur Unfallstelle. Gegen 18 Uhr hörte er einen lauten Knall und fuhr sofort mit seinem Traktor zum Unglücksort – noch bevor die offiziellen Rettungskräfte eingetroffen waren.

Trotz Warnungen von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr wie „Das willst du nicht sehen“ entschloss sich Figel zu helfen. Mit seinem Schlepper entfernte er zwei Bäume, die vom entgleisten Zug gerammt worden waren und den Zugang erschwerten. Dadurch ermöglichte er den Einsatzkräften eine bessere Annäherung an den verunfallten Zug sowie das Retten eingeschlossener Fahrgäste.

Sein schnelles Handeln trug wesentlich dazu bei, dass Helfer zügig agieren konnten – eine Tatkraft unter extrem belastenden Umständen angesichts dramatischer Szenen unmittelbar nach dem Unfall.

Wetterbedingungen führten zu unwetterartigem regen mit folgeerdrutsch

Der Deutsche Wetterdienst meldete für die Region um Riedlingen unwetterartige Gewitter am frühen Sonntagabend mit lokal starkem Niederschlag zwischen 30 bis 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeitspanne. Meteorologe Dominik Smieskol erklärte aus München heraus zwar keine Messdaten direkt am Unglücksort vorliegen zu haben; dennoch seien diese Regenmengen außergewöhnlich hoch gewesen.

Die Kombination aus Starkregen führte offenbar dazu, dass ein Abwasserschacht überlief und dadurch ein Hangrutsch ausgelöst wurde – dieser wiederum beschädigte das Gleisbett so stark, dass es zur Entgleisung kam.

Solche Naturereignisse stellen besondere Herausforderungen für Infrastrukturbetreiber dar; sie verdeutlichen zugleich Risiken durch extreme Wetterlagen infolge klimatischer Veränderungen auch im süddeutschen Raum.

Reaktionen von politikern und Bahnverantwortlichen an unfallstelle erwartet

Am Montagvormittag kündigten mehrere hochrangige Vertreter ihre Anwesenheit an der Unglücksstelle in Riedlingen an: Neben dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG werden Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie Landesverkehrsminister Winfried Hermann erwartet.

Diese Besuche sollen einerseits Anteilnahme zeigen sowie Unterstützung signalisieren; andererseits dienen sie auch dazu, sich vor Ort ein Bild vom Schadensausmaß zu machen und weitere Maßnahmen abzustimmen – insbesondere hinsichtlich Sicherheit auf Bahnstrecken bei extremen Wetterereignissen wie Starkregen oder Hangrutschen.

Die Ermittlungen zur genauen Ursache dauern weiterhin an; Polizei- sowie Staatsanwaltschaftsermittler prüfen alle Umstände sorgfältig unter Einbeziehung technischer Gutachten zum Zustand des Gleiskörpers unmittelbar vor dem Unfallzeitpunkt.

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