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Waldbrände in Südeuropa und Türkei: Evakuierungen und EU-Hilfe nach Großfeuern in Griechenland, Türkei und Italien

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In Südeuropa sowie der Türkei kämpfen Einsatzkräfte seit Tagen gegen zahlreiche Waldbrände. Besonders betroffen sind Regionen nördlich von Athen, die Inseln Euböa, Kreta und Peloponnes in Griechenland sowie die Provinzen Bursa und Karabük in der Türkei. Auch auf Sizilien kommt es immer wieder zu Bränden.

Großeinsatz gegen Waldbrände in Griechenland mit EU-Unterstützung

Seit mehreren Tagen bekämpfen Feuerwehrleute in Griechenland ausgedehnte Waldbrände an verschiedenen Fronten. Betroffen sind vor allem Gebiete nördlich von Athen, die Inseln Euböa, Kreta sowie die Halbinsel Peloponnes. Die griechische Regierung hat den EU-Katastrophenschutzmechanismus aktiviert und um Unterstützung gebeten. „Wir haben sechs Löschflugzeuge beantragt“, erklärte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis. Zwei Flugzeuge aus Italien wurden bereits am Nachmittag erwartet.

Obwohl Griechenland über mehr als 80 Löschhubschrauber und -flugzeuge verfügt, sind diese aufgrund der landesweiten hohen Brandgefahr strategisch verteilt eingesetzt worden. Vor allem im Norden Athens konnten die Brände mittlerweile weitgehend unter Kontrolle gebracht werden, dennoch bleibt die Lage angespannt.

Medien berichten von Dutzenden Verletzten, hauptsächlich durch Rauchvergiftungen verursacht, welche zur Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Feuerwehr warnte jedoch davor, Entwarnung zu geben: Aufgrund anhaltender Trockenheit reiche schon ein Funke aus, um neue Flächenbrände zu entfachen – eine Gefahr verstärkt durch starke Winde.

Meteorologen betonen zudem das erhöhte Risiko durch klimatische Bedingungen wie langanhaltende Hitzeperioden kombiniert mit niedriger Luftfeuchtigkeit. Diese Faktoren erschweren nicht nur das Löschen der Feuer erheblich sondern erhöhen auch deren Ausbreitungsgeschwindigkeit.

Evakuierungen und Kampf gegen Flammen in türkischen Provinzen Bursa und Karabük

Auch im Westen der Türkei wüten mehrere schwere Waldbrände insbesondere in den Provinzen Bursa sowie im Nordwesten des Landes nahe Karabük. In Bursa rückten die Flammen gefährlich nah an Wohngebiete heran; mehr als 1 700 Menschen mussten evakuiert werden – darunter auch ein Tierheim wurde geräumt.

Die Bevölkerung zeigte sich solidarisch: Anwohner brachten Wasser für Helfer bereitwillig vorbei; Landwirte unterstützten mit Traktoren bei den Löscharbeiten oder versorgten Einsatzkräfte mit Wasserreserven vor Ort.

Das türkische Forstministerium meldete den Einsatz von drei Löschflugzeugen sowie drei Helikoptern seit dem frühen Morgen des jeweiligen Tages zur Bekämpfung der Feuerfronten. Nachts ist eine Luftbekämpfung wegen Sicherheitsrisiken nicht möglich; daher konzentrieren sich nächtliche Einsätze auf Bodenmannschaften.

Das Feuer war am Samstagabend erstmals ausgebrochen und breitete sich rasch aufgrund starker Winde aus – was eine schnelle Reaktion erforderlich machte. In Karabük dauern die Löscharbeiten bereits vier Tage an; dort mussten 18 Dörfer evakuiert werden.

Die Ursachen für diese Brandausbrüche bleiben bislang unklar; Ermittlungen laufen noch ohne abschließende Ergebnisse bezüglich möglicher Brandstiftung oder natürlicher Entstehung.

Klimawandel verschärft extremwetterlagen – auswirkungen auf italienische insel sizilien

Die extremen Wetterbedingungen mit hoher Hitze- und Trockenheitshäufigkeit betreffen neben Griechenland auch große Teile der Türkei sowie Italien besonders stark – hier vor allem auf Sizilien als Mittelmeerinsel mit großer Vegetationsdichte anfällig für Feuerereignisse ist.

Der Wetterdienst meldete kürzlich einen Temperaturrekord von über 50 Grad Celsius im südosttürkischen Sirnak – ein Wert weit oberhalb bisheriger Messungen dieser Region innerhalb Europas bzw.-Asienschnittpunktsystems zwischen Kontinentalklima-Elementen .

Experten führen solche Extremwerte zunehmend auf den Klimawandel zurück: Längere Dürreperioden verbunden mit intensiveren Hitzewellen schaffen Bedingungen für frühzeitigen Beginn einer verlängerten Waldbrandsaison bis hinein in den Herbst hinein – so warnt etwa die italienische Umweltorganisation Legambiente eindringlich vor steigender Gefahr sogenannter Mega-Brände .

Laut aktuellem Bericht verursachten Brände allein zwischen Januar bis Juli dieses Jahres Schäden an knapp 31 000 Hektar Landfläche Italiens — dies entspricht einer Fläche größer als das Bundesland Brandenburg . Besonders betroffen ist dabei Sizilien als Hotspot solcher Ereignisse innerhalb des Mittelmeerraums aufgrund seiner klimatischen Gegebenheiten kombiniert mit menschlichen Einflüssen wie Brandstiftung oder illegaler Müllentsorgung durch sogenannte Öko-Mafia-Banden .

Zudem verzeichnete Italiens Feuerwehr einen deutlichen Anstieg bei Einsätzen wegen Vegetations- beziehungsweise Waldbränden: Allein diese Woche rückten sie fast 7 000 Mal aus; seit Sommerbeginn summieren sich landesweit rund 33 000 Einsätze — über 8 600 mehr als zum gleichen Zeitraum des Vorjahresjahrgangs laut offiziellen Statistiken dpa-basiertem Monitoring-System.

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