Der Große Dallmayr-Preis 2024 in München-Riem bot spannende Momente und einen überraschenden Sieger. Saeed bin Suroor, Trainer des Godolphin-Rennstalls, führte seinen Hengst Tornado Alert zum Sieg gegen starke Konkurrenz aus Deutschland und dem Ausland.
Sieg von tornado alert im großen dallmayr-preis vor rund 15 000 zuschauern
Der dreijährige Hengst Tornado Alert setzte sich auf der langen Zielgeraden des Großen Dallmayr-Preises souverän an die Spitze. Das mit 155 000 Euro dotierte Gruppe-1-Rennen, eines von nur sieben dieser Kategorie in Deutschland, fand vor etwa 15 000 Zuschauern auf der Galopprennbahn München-Riem statt. Der Erfolg markiert den dritten Sieg für Trainer Saeed bin Suroor bei diesem prestigeträchtigen Rennen.
Obwohl sein Nadelstreifenanzug deutliche Schmutzflecken vom nassen Boden trug, zeigte sich bin Suroor stolz und zufrieden. Er hatte sein Pferd persönlich zur Siegerehrung geführt und erklärte: „Tornado Alert war auch noch nach dem Rennen stark.“ Die Bedingungen waren am Renntag durch starken Regen eine Stunde zuvor herausfordernd gewesen, doch das Pferd meisterte die Strecke mühelos.
Der Jockey des Siegers, Oisin Murphy, lobte die Leistung seines Ritts: „Das Pferd ist einfach klasse, es lief glatt für uns.“ Murphy hat bereits Erfahrung mit Erfolgen in München; er gewann hier schon 2018 auf Benbattl. Für Tornado Alert hofft er auf weitere Fortschritte bis zum Niveau dieses früheren Champions.
Hinter Tornado Alert belegten der Topfavorit Map Of Stars sowie der beste deutsche Starter Lazio die Plätze zwei beziehungsweise drei. Map Of Stars zeigte einen beeindruckenden Schlussspurt vom vorletzten Platz aus, konnte jedoch den Führenden nicht mehr einholen.
Internationale konkurrenz und ungewöhnliche renndynamik beim gruppe-1-rennen
Das Teilnehmerfeld des Großen Dallmayr-Preises zeichnete sich durch eine seltene Konstellation aus: Sechs der elf Starter kamen aus dem Ausland – ein Umstand, den Sascha Multerer als Geschäftsführer des Münchner Rennvereins als „sehr ungewöhnlich“ bezeichnete. Die hohe Qualität aller Teilnehmer spiegelte sich im spannenden Rennverlauf wider.
Vor dem Start standen besonders zwei Pferde im Fokus: Der Vorjahressieger Calif sowie Map Of Stars vom Wathnan-Racing-Stall unter Führung von Scheich Tamin bin Hamad Al Thani aus Katar. Calif hatte das Rennen bereits einmal gewonnen und kam nach einer kurzen Pause zurück ins Feld; Jockey Adrie de Vries berichtete über dessen Vorbereitung für das diesjährige Event.
Debut von map of stars in deutschland
Map Of Stars gab sein Debüt auf deutschem Boden für Wathnan Racing – ein Stall mit ambitionierten Zielen im internationalen Galoppsport. Geritten wurde er von Weltklassejockey James Doyle, der lange Zeit defensiv agierte und erst spät einen fulminanten Endspurt startete. Trotz dieses starken Finishs reichte es nur zu Platz zwei hinter Tornado Alert.
Calif blieb als Achter deutlich hinter den Erwartungen zurück – trotz seines hohen Kaufpreises von rund 400 000 Euro zeigt dies die Unberechenbarkeit solcher Spitzenrennen selbst bei erfahrenen Favoriten.
Enttäuschung für nina baltromei trotz historischem erfolg beim deutschen derby
Die junge Reiterin Nina Baltromei erlebte am Sonntag einen schwierigen Renntag in München-Riem. Nach ihrem historischen Sieg beim Deutschen Derby Anfang Juli galt sie als Hoffnungsträgerin auch beim Großen Dallmayr-Preis – diesmal ritt sie Petit Marin anstelle ihres Derby-Pferdes Hochkönig.
Baltromei startete als Außenseiterin ins Rennen; ihre Chancen wurden jedoch durch einen technischen Defekt beeinträchtigt: Während des Rennens riss ihr plötzlich der Zügel ab, was eine kontrollierte Fortsetzung unmöglich machte. Sie verließ die Bahn als erste Reiterin ohne Wertung sichtbar enttäuscht; ihr Gesicht war gezeichnet vom Schmutz des nassen Bodens ebenso wie von Frustration über diesen unglücklichen Verlauf eines ansonsten vielversprechenden Tages für sie persönlich.