Die Wetterlage im Sommer 2025 zeigt sich ungewöhnlich extrem: Während Süditalien unter einer historischen Hitzewelle mit Temperaturen über 45 Grad leidet, bringen Tiefdrucksysteme in Mitteleuropa heftige Regenfälle, Hagel und sogar Schneefall in den Alpen. Besonders betroffen sind Regionen wie Tirol, das Berner Oberland und das Allgäu.
Wetterextreme durch Tiefdrucksystem Circe prägen Südeuropa und Mitteleuropa
Das Tiefdruckgebiet Circe beeinflusst derzeit weite Teile Europas mit teils dramatischen Wetterphänomenen. Im Süden Italiens herrschen Temperaturen von mehr als 45 Grad Celsius, die zu einer außergewöhnlichen Hitzeperiode führen. Gleichzeitig strömt feuchte Mittelmeerluft weit nach Norden bis nach Süddeutschland hinein. Dort hat sich eine anhaltende Regenlage etabliert, die voraussichtlich bis mindestens Montag andauern wird.
Meteorologen prognostizieren Niederschlagsmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter in betroffenen Gebieten wie dem Allgäu. Diese Wassermengen können lokal Überschwemmungen auslösen und stellen eine erhebliche Gefahr für Infrastruktur sowie Bevölkerung dar. Auch große Teile der Schweiz sowie Österreichs sind von starken Regenfällen betroffen: Das Berner Oberland, Tirol, Vorarlberg und das Salzburger Land erwarten massive Niederschläge.
Die Wettermodelle zeigen zwar noch unterschiedliche Werte bei den Regensummen an; dennoch ist die Hochwassergefahr nicht mehr auszuschließen. Ein stabiles Hochdruckgebiet zur Entspannung der Lage ist aktuell nicht erkennbar. Die Kombination aus Hitze im Süden Europas und Feuchtigkeit im Norden führt somit zu einer ungewöhnlichen Wetteranomalie auf dem Kontinent.
Schneefall im hochsommer – herausforderung für Alpenregionen
Eine Besonderheit dieser Wettersituation ist der erwartete Schneefall in den Hochlagen der Alpen trotz Sommerzeit. Ab etwa 2.500 bis 3.000 Metern Höhe sinken die Temperaturen so stark ab, dass dort Schneeregen oder sogar Neuschnee möglich sind. Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, könnten zwischen Sonntag und Dienstag bis zu 30 Zentimeter Schnee fallen.
Diese Entwicklung sorgt bereits für Erstaunen auf sozialen Netzwerken; Experten warnen vor unterschätzten Gefahren beim Bergwandern oder Urlauben in alpinen Höhenlagen während dieser Zeitspanne. Plötzliche Temperaturstürze führen zu Glätte auf Wanderwegen sowie schlechter Sicht durch Nebel oder Wolkenbildung.
Solange das Tiefdrucksystem über Norditalien verbleibt, bleibt diese instabile Wettersituation bestehen – was insbesondere Touristen vor Herausforderungen stellt: „Wanderer sollten keinesfalls unvorbereitet unterwegs sein“, mahnen Fachleute angesichts möglicher Lawinengefahr oder schwieriger Bedingungen am Berg.
Murenabgänge und schlammlawinen verursachen einsätze in Tirol
Die Auswirkungen des Unwetters zeigten sich bereits am Mittwochabend deutlich im österreichischen Bundesland Tirol: Starke Gewitter verbunden mit heftigem Dauerregen führten dort zu mehreren Murenabgängen beziehungsweise Schlammlawinen rund um den Brennerpass.
Eine Schlammlawine verschüttete dabei die Brenner-Bundesstraße B182 zwischen Mutters und Schönberg vollständig; auch die Zugstrecke der Brennerbahn wurde beeinträchtigt beziehungsweise zeitweise blockiert. Die Leitstelle Tirol erhielt ab etwa 17 Uhr zahlreiche Notrufe wegen Überflutungen oder Schäden infolge des Unwetters.
Insgesamt waren laut Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA rund 21 Feuerwehren im Einsatz – sie pumpten Keller leer sowie beseitigten Schlamm- beziehungsweise Geröllmassen von Straßenabschnitten zur Wiederherstellung des Verkehrsflusses.
Diese Ereignisse verdeutlichen eindrucksvoll die Gefährdungslage durch extreme Wetterbedingungen infolge des aktuellen Tiefdrucksystems Circe. Die Kombination aus Starkregenfällen samt Gewittern erhöht weiterhin das Risiko weiterer Murenabgänge insbesondere an steilen Hängen innerhalb alpiner Regionen wie Tirol erheblich.