Die Welt-KI-Konferenz in Shanghai bringt führende Experten und Unternehmen zusammen, um über die Zukunft der Künstlichen Intelligenz zu diskutieren. Im Mittelpunkt steht der Vorschlag von Chinas Ministerpräsident Li Qiang, eine internationale Organisation zur Regulierung von KI zu gründen.
Chinas initiative für eine weltweite organisation zur KI-Kooperation
Auf der Welt-KI-Konferenz in Shanghai stellte Ministerpräsident Li Qiang den Plan vor, eine globale Organisation für die Zusammenarbeit im Bereich Künstliche Intelligenz zu etablieren. Er betonte, dass die derzeitige Regulierung von KI weltweit zersplittert sei und deshalb ein international anerkanntes Regelwerk dringend notwendig werde. Dieses solle Entwicklung und Sicherheit gleichermaßen berücksichtigen.
In seiner Eröffnungsrede erklärte Li, dass es wichtig sei, zwischen den Ländern besser zu koordinieren, um Risiken und Herausforderungen durch KI beherrschen zu können. „Um ein Gleichgewicht zwischen Entwicklung und Sicherheit zu finden, brauchen wir dringend einen Konsens in der gesamten Gesellschaft“, sagte er. Dabei sprach er sich klar gegen unkontrollierte Entwicklungen aus.
Offener ansatz zur förderung von open-source-ki
Ein weiterer Schwerpunkt des chinesischen Vorschlags ist die Förderung von Open-Source-KI-Technologien. Im Gegensatz zur US-amerikanischen Politik wolle China diese aktiv unterstützen und Fortschritte mit anderen Ländern teilen – insbesondere mit Entwicklungsstaaten. „Wenn wir uns auf technische Monopole, Kontrollen und Blockaden einlassen, wird künstliche Intelligenz die Domäne einiger weniger Länder und einiger weniger Unternehmen sein“, warnte er.
Darüber hinaus kündigte Chinas Vize-Außenminister Ma Zhaoxu an, dass Shanghai als Hauptsitz dieser geplanten internationalen Organisation dienen könnte. Dies unterstreicht das Bestreben Pekings, bei globalen Entscheidungen rund um KI eine führende Rolle einzunehmen.
US-strategie will vormachtstellung im KI-Wettlauf sichern
Parallel dazu präsentierte US-Präsident Donald Trump am 23.07.2025 eine neue Strategie zur Sicherung der amerikanischen Vormachtstellung im Bereich Künstlicher Intelligenz gegenüber China. In seiner Rede bezeichnete er den technologischen Wettlauf mit der Volksrepublik als prägendes Thema des 21. Jahrhunderts: „Die USA sind das Land, das das KI-Rennen begonnen hat – wir werden es auch gewinnen.“
Zur Umsetzung unterzeichnete Trump drei Erlasse mit dem Ziel einer weitgehenden Regulierungsfreiheit für Firmen sowie einer Ausweitung von Exporten an Verbündete – sowohl bei Hardware als auch bei Software-Anwendungen im Bereich KI-Technologie. Davon sollen vor allem große Chiphersteller wie Nvidia oder AMD profitieren sowie Entwicklerfirmen wie Google, Microsoft oder OpenAI.
Zudem plant seine Regierung weniger strenge Umweltauflagen beim Bau neuer Rechenzentren einzuführen; dies soll Investitionen beschleunigen und so den Ausbau leistungsfähiger Infrastruktur fördern.
Im Gegensatz zum offenen Ansatz Chinas setzt Washington stärker auf Wettbewerbsschutz durch Exportbeschränkungen moderner Chips nach China – allerdings zeigen jüngste Entwicklungen leichte Entspannungstendenzen: So dürfen etwa Nvidia-Chips speziell für den chinesischen Markt wieder exportiert werden.
Wirtschaftliche spannungen zwischen China und USA beeinflussen KI-Entwicklung
Der chinesische Ministerpräsident kritisierte Engpässe bei Rechenleistung sowie Chipversorgung als Hemmnisse für technologische Fortschritte seines Landes: „unzureichende Versorgung mit Rechenleistung und Chips“ behindere Innovationen deutlich.
Diese Situation ist eng verknüpft mit politischen Maßnahmen Washingtons seit einigen Jahren: Die USA hatten gezielt Exporte hochmoderner Halbleiter nach China eingeschränkt oder verboten – aus Sorge vor Technologietransfer an strategische Konkurrenten.
Gleichzeitig deuten jüngste Zollverhandlungen zwischen beiden Volkswirtschaften auf vorsichtiges Tauwetter hin: Im Austausch gegen seltene Erden erlaubten die USA zuletzt wieder Technologieexporte nach Fernost; davon profitiert insbesondere Nvidia mit einem eigens konzipierten KI-Chip für den chinesischen Markt.
Diese wirtschaftlichen Spannungen wirken sich unmittelbar auf globale Lieferketten aus; sie beeinflussen nicht nur Hersteller großer Halbleiterunternehmen sondern auch zahlreiche Start-ups sowie Forschungsinstitute weltweit – denn Zugang zu moderner Hardware bleibt entscheidend für Innovationen im Bereich Künstlicher Intelligenz.
Zweitägige welt-ki-konferenz präsentiert innovationen aus aller welt
Die zweitägige Veranstaltung in Shanghai versammelt neben Regierungsvertretern zahlreiche Technologiekonzerne sowie Start-ups aus aller Welt zum Austausch über neueste Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz. Präsentiert werden Anwendungen etwa in Fabriken automatisierter Produktion ebenso wie Lösungen fürs autonome Fahren oder Robotiksysteme verschiedenster Art.
Neben großen chinesischen Unternehmen wie Huawei oder Alibaba nehmen auch westliche Konzerne teil; darunter bekannte Namen wie Tesla oder Alphabet . Diese Vielfalt zeigt das hohe Interesse verschiedener Akteure am Thema KI trotz geopolitischer Spannungen zwischen Ost- und Westmächten deutlich auf.
Die Konferenz bietet zudem Raum zum Dialog über ethische Fragen ebenso wie regulatorische Herausforderungen angesichts rasanter technologischer Fortschritte innerhalb kurzer Zeiträume.
Mit Blick auf künftige Trends wird erwartet, dass solche internationalen Treffen künftig noch wichtiger werden könnten – gerade weil viele Staaten ihre Strategien rund um Künstliche Intelligenz verstärkt koordinieren wollen.