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us-zölle bedrohen Lesothos textilindustrie und führen zum nationalen notstand

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Die Ankündigung der USA, ab August 2025 Strafzölle von 50 Prozent auf Textilimporte aus Lesotho zu erheben, belastet die ohnehin fragile Wirtschaft des südafrikanischen Landes massiv. Trotz des noch nicht in Kraft getretenen Zollaufschlags hat die Krise bereits zu Fabrikschließungen und massiven Arbeitsplatzverlusten geführt.

wirtschaftliche folgen der drohenden us-zölle für Lesotho

Das kleine Königreich Lesotho im Süden Afrikas ist stark vom Export seiner Textilien in die Vereinigten Staaten abhängig. Ein großer Teil der dort produzierten Jeans wird unter bekannten Marken wie Levis oder Wrangler verkauft. Die Androhung hoher Strafzölle durch die US-Regierung hat bereits jetzt dazu geführt, dass viele amerikanische Einkäufer ihre Bestellungen gestoppt haben. Obwohl diese Zölle erst ab August gelten sollen, spürt das Land schon heute erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen.

Die Folge sind Fabrikschließungen und ein drastischer Rückgang der Beschäftigungsmöglichkeiten in einer Branche, die für viele Menschen eine wichtige Einkommensquelle darstellt. Die Textilarbeiterin Limpho Lefalatsa beschreibt ihre Situation:
„Als wir zum ersten Mal davon hörten, war es nur ein Gerücht. Aber dann wurde es zur Wahrheit. Ich fühle mich so hilflos.“ Sie weist darauf hin, dass selbst zuvor niedrige Löhne kaum zum Leben reichten – nun aber Arbeitslosigkeit droht.

Bereits jetzt liegt die Arbeitslosenquote bei etwa 30 Prozent; bei Jugendlichen ist sogar jeder Zweite ohne Job. Sollte das sogenannte AGOA-Abkommen , das zollfreien Zugang afrikanischer Länder zum US-Markt ermöglicht, nicht verlängert werden – was derzeit wahrscheinlich erscheint –, könnten weitere Tausende Jobs verloren gehen.

Der Handelsminister von Lesotho, Mokhethi Shelile, warnt eindringlich vor den Folgen:
„Die Zölle streuen Salz in die Wunde.“ Er betont zudem:
„Elf Fabriken haben derzeit keine Arbeit; etwa 12 000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.“
Diese Zahlen verdeutlichen den Ernst der Lage und zeigen deutlich auf, wie sehr Lesothos Wirtschaft unter den Drohungen aus Washington leidet.

Staatliche maßnahmen und politische reaktionen angesichts der krise

Angesichts dieser dramatischen Entwicklung hat die Regierung von Lesotho Anfang Juli 2025 den nationalen Notstand verhängt. Ziel ist es damit vor allem, schneller und effektiver auf die wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren zu können. Zu den geplanten Maßnahmen zählen Steuererleichterungen für kleine sowie mittlere Unternehmen sowie öffentlich finanzierte Programme zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Förderung junger unternehmer als strategie

Darüber hinaus sollen gezielte staatliche Aufträge bevorzugt an Betriebe vergeben werden, welche von jungen Unternehmern geführt werden – eine Strategie zur Förderung junger Menschen im Wirtschaftsleben des Landes.

Im Gegensatz zu anderen Ländern wie China oder möglichen Überlegungen innerhalb der Europäischen Union verzichtet Lesotho bewusst darauf, Gegenzölle gegen US-Produkte einzuführen. Der Handelsminister erklärt dies mit Blick auf Größe und Struktur der Volkswirtschaft:
„Wir sind eine sehr kleine Volkswirtschaft mit einem winzigen Bruttoinlandsprodukt.“ Der Handel mit den USA sei zwar wichtig für Lesotho – allerdings auch gering im Vergleich zu anderen Partnern.

Shelile führt weiter aus:
„Was wir von ihnen kaufen ist noch viel weniger als das was sie von uns importieren.“
Deshalb sei ein Zollkonflikt mit Gegenmaßnahmen nicht tragfähig für sein Land gewesen; stattdessen setze man auf interne Stabilisierung durch schnelle Hilfsprogramme im Rahmen des Ausnahmezustands.

Diese Entscheidung zeigt einen pragmatischen Umgang mit einer schwierigen Situation: Statt sich in einem Handelsstreit aufzureiben will man sich zunächst um kurzfristige Lösungen kümmern und hofft zugleich weiterhin auf Verhandlungen zwischen Washington und Maseru .

Hoffnung auf verhandlungen trotz unsicherer perspektiven

Trotz aller Schwierigkeiten hält man in Lesotho an Hoffnung fest – insbesondere darauf, dass Präsident Donald Trump seine angekündigten Strafzölle doch noch zurücknimmt oder zumindest über Verhandlungen einen Kompromiss findet. Viele Betroffene blicken sehnsüchtig darauf; darunter auch ehemalige Beschäftigte wie Textilarbeiterin Nteboheleng Hlapane, welche ihren Job kürzlich verlor.

Sie richtet einen eindringlichen Appell direkt an den US-Präsidenten:
„Mr Trump ich bete einfach zu Gott dass er Ihre Seele berührt damit Sie Ihre Entscheidungen überprüfen und an andere Menschen denken müssen“.
Dieses persönliche Statement verdeutlicht nicht nur individuelle Sorgen sondern symbolisiert auch das Leid vieler Familien aufgrund politischer Entscheidungen außerhalb ihrer Kontrolle.

Insgesamt steht viel für dieses kleine afrikanische Land auf dem Spiel – sowohl ökonomisch als auch gesellschaftlich –, während unklare Signale aus Washington weiterhin Unsicherheit verbreiten und dringend nach Lösungen verlangen lassen.

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