Die deutsche High-Diving-Springerin Iris Schmidbauer erreichte bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur nur den 15. Platz und verpasste damit knapp das Finale. Die 30-Jährige zeigte starke Sprünge vom 20-Meter-Turm, musste sich jedoch einer Konkurrentin aus der Schweiz geschlagen geben.
Eindrucksvolle sprungkulisse auf sentosa und die herausforderung des high diving
Der Wettkampf fand auf der Vergnügungsinsel Sentosa statt, einem hochpreisigen Freizeitareal vor der Küste Singapurs. Dort wurde eigens für die Schwimm-Weltmeisterschaften ein Stahlgerüst errichtet, von dem aus die Athletinnen ihre Sprünge ausführten. Die Plattform befindet sich mehr als 30 Meter über dem Wasser und bietet einen spektakulären Blick auf die Universal Studios, Hotelkomplexe sowie künstliche Strände, die an Disney World erinnern. Zudem sind im Hintergrund Seilbahn-Linien, Frachtschiffe und Raffinerien zu sehen – eine ungewöhnliche Kulisse für einen Hochsprungwettbewerb.
Iris Schmidbauer, Oberbayerin aus Puchheim und am Stützpunkt Dresden trainierend, war als einzige deutsche Starterin in der Disziplin High Diving vertreten. Bei den Frauen springen sie aus einer Höhe von 20 Metern in einen kleinen runden Pool; Männer absolvieren ihre Sprünge sogar aus 27 Metern Höhe. Der Wettbewerb verlangt höchste Präzision: Nach jedem Sprung kontrollieren Taucher sofort den Zustand der Springerinnen im Wasser – eine wichtige Sicherheitsmaßnahme bei dieser Extremsportart.
Schmidbauers letzter Versuch war ein rückwärtiger Dreifachsalto mit Schraube – technisch anspruchsvoll und riskant zugleich. Mit diesem Sprung erzielte sie mit 64,6 Punkten ihren besten Wert des Wettbewerbs. Trotz dieses starken Abschlusses reichte es zunächst nur für Platz 14 unter den Teilnehmerinnen.
Enttäuschende wendungen nach sprüngen: zwischen hoffnung und ausscheiden
Nach ihrem letzten Versuch zeigte sich Schmidbauer zunächst erleichtert: „Ich bin froh, dass es fürs Finale gerade so gereicht hat.“ In einem Interview unter dem Stahlgerüst zog sie ein erstes Fazit ihrer Leistung beim Vorkampf: Sie hatte vier Versuche absolviert – ihr erster Sprung gelang gut, beim zweiten unterlief ihr ein Fehler; der dritte war solide ausgeführt gewesen.
Doch kurz darauf korrigierte ein Betreuer die Ergebnisliste: Eine Konkurrentin aus der Schweiz hatte noch unbemerkt an ihr vorbeigezogen – somit belegte Schmidbauer nicht Rang 14 sondern Rang 15 und schied damit knapp vor dem Finale aus.
Reaktion auf das ausscheiden
Die Reaktion fiel nüchtern aus: „Nee? Oaaaah, okay. Das ist was anderes.“ Es folgte keine weitere Erklärung außer einem knappen „Schade“. Für Schmidbauer bedeutete dies das bitteres Ende ihres WM-Auftritts trotz starker Leistungen zwischendurch.
Als alleinerziehende Mutter einer knapp einjährigen Tochter hatte sie während des Aufenthalts in Singapur zusätzliche Herausforderungen zu bewältigen: Das Kind kränkelte zeitweise stark und hielt sie auch nachts wach – seit Donnerstag ging es ihm besser.
Am Sonntag wird Schmidbauer ohne Finalteilnahme nach Europa zurückkehren müssen; bereits Ende August steht dort mit dem Weltcup auf Sardinien eine weitere wichtige Station an.
Perspektiven für iris schmidbauers karriere zwischen familie und fördermöglichkeiten
Wie es beruflich weitergeht für Iris Schmidbauer, Europameisterin von 2022 im High Diving, bleibt offen. Die Vereinbarkeit von Kind und Karriere stellt eine große Herausforderung dar; Training am Wassersprung-Stützpunkt Dresden erfordert viel Zeit- sowie Kraftaufwand neben familiären Verpflichtungen.
Zudem ist High Diving keine olympische Disziplin; Fördergelder sind daher rar gesät im Vergleich zu anderen Sportarten mit größerer medialer Aufmerksamkeit oder olympischem Status. Dies erschwert langfristige Planungssicherheit erheblich.
Trotz aller Risiken hält Schmidbauer am Hochsprung fest – auch wenn stets Angst vor Fehlern bei Schrauben oder Salti mitschwingt angesichts der enormen Höhe beim Absprung vom Turm über Wasserbecken hinweg.
Ob sie weiterhin Erfüllung darin findet oder künftig andere Prioritäten setzt? Diese Entscheidung will sie gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter treffen können — denn Familie steht aktuell klar im Mittelpunkt ihres Lebensplans nach Singapur.