Bei einer Kontrolle auf der Autobahn A2 im Landkreis Schaumburg entdeckten Zollbeamte fast dreieinhalb Kilo Gold in einem Kissenbezug unter dem Fahrersitz eines Autos. Die Ermittlungen führten zur Aufklärung eines Enkeltrick-Betrugs, bei dem ein älteres Ehepaar aus Wuppertal um wertvolles Edelmetall und Bargeld betrogen wurde.
Fund von goldbarren auf der autobahn A2 führt zu verdacht gegen 30-jährigen fahrer
Am 3. Juli kontrollierten Beamte des Zolls Hannover gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Niedersachsen einen 30-jährigen Mann an einem Rasthof der Autobahn A2 im Landkreis Schaumburg. Der Fahrer gab an, von Wuppertal nach Polen unterwegs zu sein und als Paketzusteller in Wuppertal gearbeitet zu haben. Er behauptete, lediglich 150 Euro Bargeld bei sich zu tragen.
Die Zollfahnder bemerkten jedoch Unstimmigkeiten: Tank- und Einkaufsquittungen passten nicht zur angegebenen Reiseroute des Mannes. Bei einer genaueren Durchsuchung fanden sie unter dem Fahrersitz einen Kissenbezug mit etwa 120 Unzen Goldbarren – das entspricht knapp dreieinhalb Kilogramm Edelmetall im Wert von rund 350 000 Euro.
„Dieser spektakuläre Fund führte die Ermittler auf die Spur weiterer Straftaten.“ Die Kombination aus ungewöhnlicher Transportweise des Goldes und den widersprüchlichen Angaben des Fahrers weckte den Verdacht, dass es sich um Beute aus kriminellen Machenschaften handeln könnte.
Ermittlungserfolg: gold stammt von betrogenem ehepaar aus Wuppertal
Die anschließenden Ermittlungen durch Zoll und Landeskriminalamt ergaben, dass das gefundene Gold einem älteren Ehepaar aus Wuppertal gehörte. Anfang Juli waren eine 85-jährige Frau sowie ihr 89-jähriger Ehemann Opfer eines sogenannten Enkeltricks geworden.
Die Betrüger hatten das Paar an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mehrfach kontaktiert und ihnen vorgegaukelt, ihr Sohn habe einen schweren Autounfall verursacht. „Um ihn angeblich gegen Zahlung einer hohen Kaution aus der Haft freizubekommen, forderten die Täter große Mengen Gold sowie Schmuck und Bargeld ein.“
Durch diese Masche gelang es den Kriminellen, erhebliche Werte vom Ehepaar zu erbeuten – darunter auch das nun wiedergefundene Edelmetall in Form von fast dreieinhalb Kilogramm Goldbarren.
Der Fall zeigt exemplarisch die Gefahren solcher Betrugsdelikte gegenüber älteren Menschen sowie die Bedeutung sorgfältiger Fahndungsarbeit durch Polizei- und Zollbehörden zur Rückführung gestohlener Wertgegenstände an ihre rechtmäßigen Besitzer.