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Aitana bonmatí und ihr unberechenbarer laufweg im halbfinale der fußball-em gegen deutschland

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Die spanische Mittelfeldspielerin Aitana Bonmatí beeindruckte im Halbfinale der Frauenfußball-Europameisterschaft mit ihrer typischen Unberechenbarkeit und Spielintelligenz. Trotz einer schweren Erkrankung kehrte sie zurück auf das Spielfeld und zeigte erneut ihre herausragende Klasse.

Die spielweise von aitana bonmatí zwischen mittelfeld und angriff

Aitana Bonmatís Laufwege sind schwer vorhersehbar, was sie zu einer Schlüsselspielerin im spanischen Team macht. Sie bewegt sich meist zwischen Mittelfeld und Angriff, bevorzugt auf der rechten Seite des Spielfelds. Diese Positionierung lässt sich anhand sogenannter Heatmaps nachvollziehen, die zeigen, wo eine Spielerin am häufigsten agiert. Bei Bonmatí sind diese Bereiche oft in glühendem Rot dargestellt – ein Indiz dafür, dass sie überall präsent ist und das Spiel kontrolliert.

Ihre Mitspielerinnen wissen selten genau, wohin sie dribbeln oder passen wird; diese Unvorhersehbarkeit gilt als großer Vorteil für Spanien. Im Halbfinale gegen Deutschland zeigte sich ein Laufweg besonders typisch für Bonmatí: Sie positionierte sich geschickt zwischen den deutschen Verteidigerinnen Rebecca Knaak und Franziska Kett. Dort täuschte sie mit dem Körperbewegungen ihre Gegenspielerinnen aus und setzte einen überraschenden Schuss aus spitzem Winkel ab – eine Aktion, die letztlich zum entscheidenden Tor führte.

Bonmatís Fähigkeit zur Spielintelligenz zeigt sich darin, dass sie am Strafraum bleibt und geduldig auf Chancen wartet. Ihr Timing beim Forderung des Balls von Mitspielerin Athenea war perfekt abgestimmt auf die Situation vor dem Torhüter Ann-Katrin Berger. Dieses Tor unterstreicht nicht nur ihre technische Qualität sondern auch ihr taktisches Verständnis.

Neben ihrer offensiven Rolle ist Bonmatí auch defensiv aktiv eingebunden; ihre Präsenz in verschiedenen Spielfeldzonen macht es Gegnern schwer, ihren Einfluss einzudämmen. Die Kombination aus hoher Laufbereitschaft sowie klugen Entscheidungen zeichnet ihren Stil aus.

Respektvolle geste nach dem spiel: bonmatís umarmung von klara bühl

Nach dem Schlusspfiff im Letzigrund-Stadion in Zürich versammelten sich die spanischen Spielerinnen jubelnd im Mittelkreis. Aitana Bonmatí suchte jedoch zuerst den Kontakt zu einer Gegenspielerin: Sie ging zu Klara Bühl, klopfte ihr auf die Schulter und nahm sie kurz in den Arm bevor sie weiter durch das deutsche Team ging.

Diese Geste dauerte etwa eine Minute lang; später erklärte Bonmatí diesen Moment als Ausdruck ihres Respekts gegenüber den Gegnerinnen: „Am Ende eines Spiels ist mein erster Gedanke immer bei den Gegnerinnen“. Sie würdigte damit deren großartige Leistung während des Turniers trotz der Niederlage Spaniens.

Erst danach schloss sich Bonmatí wieder ihrer eigenen Mannschaft an – ohne dabei selbst im Mittelpunkt stehen zu wollen oder Aufmerksamkeit zu suchen. Diese Haltung verdeutlicht sowohl sportliche Fairness als auch persönliche Größe innerhalb eines hoch emotionalen Moments nach einem bedeutenden Sieg.

Die Umarmung symbolisiert zudem einen Moment menschlicher Verbundenheit jenseits des Wettbewerbsdrucks bei internationalen Großereignissen wie dieser Europameisterschaft 2022/23.

Comeback nach hirnhautentzündung: bonmátis weg zurück ins team

Ende Juni befand sich Aitana Bonmatí noch als Patientin in einem Madrider Krankenhaus wegen einer Meningitis . Während Spanien sein letztes Testspiel vor der EM bestritt, wurde bekanntgegeben, dass ihre Genesung mehrere Wochen dauern könne – eine ernste Diagnose mit ungewisser Prognose für einen Spitzensportler dieser Kategorie.

Der spanische Fußballverband äußerte damals große Besorgnis; Nationaltrainerin Montserrat Tomé betonte man werde „bis zum Ende“ warten mit Entscheidungen bezüglich ihres Einsatzes beim Turnierstart.

Bonmatís Umgang mit der Krankheit war geprägt von Selbstbestimmung: Im Krankenhaus hörte sie aufmerksam den Ärzten zu sowie recherchierte eigenständig über Meningitis-Symptome online. Dabei entschied sie bewusst gegen Ängste anzukämpfen statt ihnen Raum zu geben: „Zu keinem Zeitpunkt habe ich daran gedacht, dass ich nicht spielen könnte“, sagte sie kürzlich gegenüber The Athletic.

Sie führt dies unter anderem darauf zurück, wie gut ihr Körper durch gesunde Ernährung sowie Verzicht auf Alkohol oder Rauchen gepflegt wird – Faktoren welche vermutlich zur schnellen Erholung beitrugen trotz fehlender medizinischer Expertise seitens der Spielerin selbst.

Nach kurzer Pause kehrte Aitana ins Training zurück; sogar musste Trainerin Tomé gelegentlich bremsen angesichts ihres Ehrgeizes. Während der Vorrunde kam Bonmatí zunächst nur sporadisch zum Einsatz , doch spätestens ab Viertel- bis Halbfinale dominierte wieder jene Weltklasse-Spielerin, welche seit Jahren als beste Fußballerin weltweit gilt.

Ihr Comeback wurde international gewürdigt; so postete Andrés Iniesta beispielsweise Lobeshymnen via Instagram-Story unmittelbar nach ihrem entscheidenden Treffer gegen Deutschland.

Familiärer hintergrund prägt aitana bonmatís charakter

Der familiäre Hintergrund spielt eine wichtige Rolle für Persönlichkeit sowie Wertehaltung von Aitana Bonmatí. Ihre Eltern Rosa Bonmatí Guidonet sowie Vicent Conca i Ferràs begleiten das Team während des Turniers durch die Schweiz. Beide sind Lehrer für katalanische Sprache und Kultur, was Aitanas Bewusstsein für Identität stärkt.

Das Zuhause in Sant Pere de Ribes südlich Barcelonas beschreibt Aitana einmal als „eher eine Bibliothek denn ein Haus“. Bildung hatte dort hohen Stellenwert, ebenso wie Anderssein akzeptiert wurde. Ihr Vater engagierte sich politisch für katalanische Unabhängigkeit, erlitt Inhaftierung samt Folter laut eigener Aussage. Die Mutter kämpfte erfolgreich um Namensrechte: Als Aitana 1998 geboren wurde galt noch gesetzliche Regel, wonach väterlicher Name zuerst genannt werden musste; Rosa gehörte aber einer Klägergruppe an, welche dieses Gesetz änderte sodass Tochter erstmals mütterlichen Namen tragen durfte.

Dieses politische Erbe spiegelt sich auch heute wider: Bereits 2022 gehörte Aitana zur Gruppe „Las 15“, welche früh Missstände beim spanischen Fußballverband öffentlich kritisierte — lange vor Skandalen um Präsident Luis Rubiales. Auch nach dessen Rücktritt blieb ihre Haltung kritisch gegenüber Nationaltrainerin Montserrat Tomé bestehen; viele sehen diese weiterhin als Symbol veralteter Strukturen innerhalb Verbandes.

Innerhalb des Teams gilt Aitana zwar als Einzelgängerin aber sehr respektiert. Das enge Freundschaftsnetzwerk vieler Spielerinnen überträgt sich nicht vollständig auf jene intellektuelle Persönlichkeit, welche neben Fußball viel liest oder Wanderungen unternimmt — Aktivitäten fernab vom Mannschaftstrubel während EM-Tagen.

Dieser Kontrast zeigt deutlich Unterschiede etwa zur Mitspielerin Alexia Putellas: Zwei Ikonen des spanischen Frauenfußballs mit unterschiedlichem Charakterprofil finden zunehmend besser zueinander — insbesondere wenn es darum geht große Spiele gemeinsam entscheiden zu müssen wie dieses EM-Finale 2022/23 gegen England bzw. England-Kapitänin Leah Williamson.

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