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Neuer zoll-optimismus und dax-rekordjagd vor entscheidender ezb-sitzung am 24.07.2025

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Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich angesichts des Fortschritts bei den Zollverhandlungen zwischen den USA, Japan und der EU optimistisch. Kurz vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank steigt die Spannung, ob der DAX seinen Rekordstand erneut ansteuern kann.

Positive marktstimmung durch handelsabkommen zwischen usa und japan

Die Börsen in Deutschland starten am Morgen mit Aufwärtsbewegungen, getragen von einer starken Wall-Street-Performance und dem jüngsten Handelsabkommen zwischen USA und Japan. Der Broker IG taxierte den DAX rund eineinhalb Stunden vor Handelsbeginn auf Xetra um etwa 1,1 Prozent höher bei 24 517 Punkten. Damit nähert sich der Leitindex seinem Höchststand von 24 639 Punkten aus dem Juli an.

Die Anleger setzen große Hoffnungen darauf, dass die laufenden Verhandlungen im Zollstreit zwischen EU und USA zu einem ähnlich günstigen Ergebnis führen wie das Abkommen mit Japan. Dieses sieht eine Halbierung der ursprünglich geplanten Einfuhrzölle vor – ein Schritt, der für Erleichterung sorgt. Die „Financial Times“ berichtete bereits am Vorabend über eine bevorstehende Einigung in Brüssel.

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte kurz vor seinem Treffen mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron positive Signale gesendet, sprach jedoch nach dem Gespräch nur noch von möglichen Gegenmaßnahmen im Falle eines Scheiterns. Die Verhandlungen zielen darauf ab zu verhindern, dass die USA ab dem 1. August neue Zölle in Höhe von 30 Prozent erheben – ein Szenario, das erhebliche Belastungen für europäische Unternehmen bedeuten würde.

US-Präsident Donald Trump erklärte: „Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben.“ Diese Aussage unterstreicht den Ernsthaftigkeitsgrad der Gespräche aus US-Sicht.

Weltweite börsen reagieren positiv auf zollvereinbarungen

Die positiven Nachrichten vom Handelsabkommen wirkten sich auch auf andere wichtige Börsenplätze aus: Der Dow Jones Industrial stieg um 1,1 Prozent auf knapp über 45 000 Punkte und näherte sich damit seinem Dezember-Höchststand deutlich an. Der marktbreite S&P-500 erreichte sogar ein neues Rekordhoch bei rund 6 360 Punkten mit einem Tagesplus von etwa 0,8 Prozent.

Der technologielastige Nasdaq legte ebenfalls um circa 0,6 Prozent zu und notierte bei über 21 000 Stellenwerten – Zeichen dafür sind weiterhin hohe Investitionen in Technologieunternehmen trotz globaler Unsicherheiten.

Auch asiatische Märkte profitierten vom Optimismus: In Tokio erreichte der Topix-Index ein Allzeithoch nach neuen Rekorden an den US-Börsen; er stieg um fast zwei Prozent auf knapp unter drei Tausend Punkte. Der Nikkei legte sogar zwei Prozent zu und überschritt erstmals seit längerem wieder die Marke von fast 42 000 Punkten.

In China zeigten Shanghai- sowie Shenzhen-Indizes moderate Gewinne um jeweils rund vier Zehntelprozentpunkte – trotz bestehender Unsicherheiten im Handel mit den USA bleibt hier eine vorsichtige Zuversicht spürbar.

Experten wie Brian Martin von ANZ weisen jedoch darauf hin: „Die schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich der Zölle in den USA dürften sich derzeit etwas legen.“ Dennoch bleibe das Thema Zölle weiterhin eine Hürde für Verbraucher weltweit aufgrund steigender Preise infolge erhöhter Importkosten.

Erwartungen an zollthematik

Die Diskussion um Zölle beeinflusst sowohl Investoren als auch Konsumenten nachhaltig. Experten mahnen weiterhin zur Vorsicht.

Erwartete zinspause bei europäischer zentralbank stärkt dax-aussichten

Im Fokus steht nun auch die bevorstehende Zinssitzung der EZB am selben Tag: Marktteilnehmer rechnen überwiegend damit, dass die Leitzinsen unverändert bleiben werden – insbesondere wegen des ungelösten Handelskonflikts zwischen EU und USA sowie anderer wirtschaftlicher Unsicherheiten innerhalb Europas.

Seit Sommer letzten Jahres hat die EZB ihre Leitzinsen achtmal gesenkt; insgesamt wurden sie dabei um zwei Prozentpunkte reduziert – aktuell liegt beispielsweise der Einlagensatz bei zwei Prozentpunkten als wichtiger Referenzwert für Bankenfinanzierungen innerhalb des Euroraums.

Volkswirte betonen übereinstimmend einen pausierenden Kurs zur Beobachtung weiterer wirtschaftlicher Entwicklungen: Commerzbank-Ökonom Marco Wagner erläuterte dazu ausführlich: „Je weiter dieser Zinssenkungszyklus fortschreitet desto intensiver werden Diskussionen im Rat geführt.“ Viele Mitglieder sehen inzwischen einen neutralen Bereich erreicht oder zumindest nahe daran liegendes Niveau beim Zinssatz — was weitere Senkungen unwahrscheinlicher macht als zuvor angenommen wurde.*

Diese Erwartung trägt zur Beruhigung an den Märkten bei; Anleger bewerten dies als Signal stabiler Geldpolitik angesichts globaler Risiken wie Handelsspannungen oder geopolitischen Konflikten.*

Rohölpreise steigen leicht dank optimismus über handelspolitik

Parallel zum Aktienmarkt reagierten auch Rohstoffmärkte positiv auf verbesserte Aussichten bezüglich internationaler Handelspolitik:

Der Preis für Nordsee-Brent-Rohöl erhöhte sich leicht um etwa zwei Zehntelprozentpunkte auf rund $68,64 je Barrel . Das US-Leichtöl WTI verzeichnete ebenfalls leichte Zugewinne bis $65,42 pro Barrel.*

Hiroyuki Kikukawa, Chefstratege bei Nissan Securities Investment kommentierte diese Entwicklung so: „Käufe wurden durch Optimismus getrieben… Fortschritte könnten Worst-case-Szenarien vermeiden helfen.“

Gleichzeitig begrenzen aber weiterhin bestehende Unsicherheiten bezüglich möglicher Abkommen zwischen USA & China sowie Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt weitere Preisanstiege.* Kikukawa prognostizierte zudem stabile Ölpreisspannen zwischen $60 bis $70 je Barrel WTI.*

Diese moderaten Preissteigerungen spiegeln somit sowohl Hoffnung als auch Vorsicht wider — Faktoren welche Rohstoffmärkte traditionell stark beeinflussen.*

Quartalszahlen großer konzerne zeigen gemischtes bild trotz positiver grundstimmung

Neben makroökonomischen Faktoren prägen Quartalsberichte großer Konzerne das Marktbild:

Die Deutsche Bank konnte ihren Gewinn deutlich steigern; nach Minderheiten betrug dieser im zweiten Quartal €1 485 Millionen gegenüber einem Verlust im Vorjahr infolge hoher Rückstellungen wegen Rechtsstreits rund €143 Millionen.* Die Erträge wuchsen zudem drei Prozent auf ca. €7 800 Millionen.*

DWS, Tochtergesellschaft des Bankhauses zeigte ebenfalls starke Zahlen mit Nettozuflüssen von €8 500 Millionen trotz volatiler Finanzmärkte.* CEO Stefan Hoops bestätigte Pläne zur Zielerreichung eines Gewinns je Aktie von €4,50.* Im zweiten Quartal erzielte DWS Umsätze in Höhe von €746 Millionen , während Nettogewinn fast ein Drittel zunahm .*

Pharmakonzern Roche setzte seinen Wachstumskurs fort; Umsatz stieg währungsbereinigt sieben Prozent gegenüber Vorjahr auf CHF 30,94 Milliarden.* Operativer Kerngewinn erhöhte sich sechsprozentig auf gut CHF 12 Milliarden.* Trotz Herausforderungen durch chinesische Preisreformen blieb Prognose stabil.*

Nestlé hingegen meldete rückläufige Gewinne aufgrund gestiegener Marketingausgaben sowie Rohstoffkostenauftrieb — dennoch verbuchte man organisches Umsatzwachstum .* Konzern bestätigte Ausblick fürs Gesamtjahr unverändert.*

BNP Paribas verzeichnete höhere Erträge dank Anleihen- und Währungsgeschäften , musste aber Gewinnrückgang hinnehmen wegen schwächerem Aktienhandelsegment sowie höherer Steuerlast .*

IBM profitierte vom Boom Künstlicher Intelligenz : Umsatz wuchs achtprozentig , Reingewinn steigerte sich gar zwanzigprozentig . Barmittelzufluss lag hoch —Konzernerwartung Free Cash Flow nun $13,5 Mrd..*

Allerdings drückten enttäuschende Softwareerlöse etwas aufs Bild; Aktienkurs fiel deshalb nachbörslich fünfprozentig zurück.*

Tesla meldete zweites Quartal hintereinander Gewinnrückgang ; Erlöse sanken zwölfprozentig —Ursache waren geringere Auslieferungszahlen laut Unternehmensangaben unter Führung Elon Musks.*

Googles Werbegeschäft wächst rasant weiter ; KI-Einsatz verbessert Suchmaschinenfunktionalität maßgeblich betonte CEO Sundar Pichai. Alphabet-Konzernumsatz kletterte insgesamt +14 %, Gewinn steigerte sich +19,4 %. *

Diese Ergebnisse spiegeln unterschiedliche Branchenentwicklungen wider — Technologie bleibt Wachstumsmotor während traditionelle Segmente teils belastet sind durch Kostensteigerungen oder Marktdruck .

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