Eine außergewöhnliche Hitzeglocke sorgt derzeit für extreme Temperaturen in Südeuropa. Besonders Griechenland, Italien und die Türkei erleben Rekordwerte mit teils tödlichen Folgen.
Hitzeglocke über südeuropa verursacht rekordtemperaturen
Ein sogenannter Heat Dome hat sich über den südlichen Teil Europas gelegt und führt zu einer ungewöhnlich starken Hitzeperiode. Bereits am Vormittag werden auf Sizilien Temperaturen von 30 Grad gemessen, während es in der türkischen Metropole Istanbul bis zu 36 Grad erreicht. Auf der griechischen Insel Lesbos klettern die Werte sogar auf 38 Grad. Die Höchsttemperaturen der vergangenen Tage lagen stellenweise bei bis zu 46 Grad Celsius.
Besonders betroffen sind Zentralgriechenland sowie Sizilien, wo laut Wetterprognosen auch in den kommenden Tagen regelmäßig Werte über 45 Grad erwartet werden. Diese Extremwerte liegen damit bis zu 15 Grad über dem klimatologischen Mittelwert für diese Region im Juli. Der Durchschnittswert der Tageshöchsttemperatur für Griechenland liegt im Zeitraum von 1991 bis 2020 bei etwa 30 Grad Celsius.
Die Nächte bieten kaum Abkühlung: In vielen Gebieten sinken die Temperaturen nicht unter 25 Grad ab, teilweise bleiben sie sogar oberhalb von 30 Grad – ein Zustand, der als Tropennacht bezeichnet wird und gesundheitliche Risiken birgt.
Meteorologen warnen vor einem möglichen neuen europäischen Hitzerekord: Der bisherige Rekord liegt bei 48,8 Grad und wurde am 11. August 2021 in Syrakus, Sizilien gemessen. Die aktuelle Wetterlage könnte diesen Wert bald überschreiten.
Tödliche folgen an italienischen stränden durch extreme hitze
Das Phänomen „Hitzeglocke“ entsteht durch eine Kombination aus anhaltendem Hochdruckeinfluss und stagnierenden heißen Luftmassen, welche einen Luftaustausch verhindern und so die Hitze stauen lassen. Neben Griechenland, Italien und der Türkei sind auch Länder wie Bulgarien, Rumänien, Kroatien sowie Südungarn betroffen.
In Süditalien führte die extreme Hitze bereits zu mehreren Todesfällen innerhalb kürzester Zeit: Innerhalb von nur 24 Stunden starben fünf Menschen an Stränden der Region Apulien im Salento-Gebiet am Stiefelabsatz Italiens zwischen Montag- und Dienstagmittag.
Am Dienstag erlitt ein etwa sechzigjähriger Mann beim Baden im Meer nahe Torre dell’Orso einen Zusammenbruch; Badegäste entdeckten seinen reglosen Körper im Wasser und alarmierten Rettungskräfte vor Ort. Kurz zuvor war ein zweiundachtzigjähriger Urlauber in Torre Inserraglio an einem Herz-Kreislauf-Stillstand gestorben – trotz schneller Hilfe kam jede Rettung zu spät.
Drei weitere Todesfälle wurden bereits am Montag registriert: Ein neunundsiebzigjähriger Mann verstarb am Strand des Urlaubsorts Porto Cesareo; zudem erlitt ein sechsundsechzigjähriger Unternehmer einen tödlichen Anfall auf seinem Boot; eine neunzehnjährige Urlauberin aus Moldawien starb ebenfalls während ihres Aufenthalts in Apulien.
Diese Vorfälle verdeutlichen das Risiko extremer Hitze insbesondere für ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen sowie Schwimmer unter Belastung durch hohe Temperaturen oder körperliche Anstrengungen im Wasser.
Temperatur und risiken in süditalien
Die Hitze wirkt sich besonders auf die Gesundheit aus, da die Belastung sowohl durch die Tageshitze als auch durch die unzureichende nächtliche Abkühlung steigt.
Warnungen vor weiterer zuspitzung der lage in süditalien und türkei
Die Behörden haben mehrere Regionen Süditaliens mit Warnhinweisen belegt – besonders auf Sizilien gilt seit kurzem die höchste Alarmstufe aufgrund erwarteter Höchstwerte um oder über 45 Grad Celsius innerhalb weniger Tage. In Palermo wurde offiziell Alarmstufe Rot ausgerufen wegen extremer Hitzebelastung verbunden mit erhöhter Waldbrandgefahr infolge trockener Vegetation bei großer Trockenheit seit Wochenbeginn.
Neben den Gefahren durch direkte Sonneneinstrahlung verschärft sich auch das Risiko schwerer Waldbrände erheblich – Feuerwehren stehen verstärkt bereit zur schnellen Intervention gegen mögliche Brandausbrüche infolge hoher Temperaturen kombiniert mit Windlagen aus südlicher Richtung.
Währenddessen erlebt Norditalien eine gegensätzliche Wettersituation: Dort sorgen starke Temperaturunterschiede zwischen Süden und Norden für heftige Unwetter inklusive Gewittern mit Starkregenfällen sowie lokal begrenzten Überschwemmungen oder Sturmböen entlang alpiner Regionen beziehungsweise nördlicher Ebenen Italiens.